Kreuzfahrten werden oftmals mit dem Meer und fernen Ländern in Verbindung gebracht. Wir übersehen dabei, dass das Gute sehr nahe liegt.
Gemeint sind Kreuzfahrten auf dem malerischen Rhein, einem der längsten und schönsten Flüsse Europas. Historische Städte wie Straßburg, Speyer, Mainz oder Bingen laden zum Besuch ein. Koblenz, Köln oder Düsseldorf sowie wunderbare Flusslandschaften warten darauf, „entdeckt“ und bewundert zu werden.
Der Rhein entspringt recht unspektakulär im Schweizer Kanton Graubünden. Nach dem Verlassen der Alpenregion mündet er bei Bregenz in den Bodensee. Bei Stein am Rhein verlässt er den See, und bald darauf bildet er die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland. Bei Basel endet die Grenzlinie; von da an trennt der Fluss Deutschland von Frankreich. Den längsten Teil seines Wegs fließt er durch Deutschland, bevor er im niederländischen Rotterdam als „Waal“ in die Nordsee mündet.
Rhein - Dom zu Speyer und Stadthaus
Weite Abschnitte des Stroms werden für Flusskreuzfahrten auf dem Rhein genutzt. Sehr beliebt sind die Fahrten auf dem Mittel- und dem Niederrhein. Am Mittelrhein liegt zwischen Bingen und Koblenz das 65 Kilometer lange und geschichtsträchtige UNESCO-Welterbe „Oberes Mittelrheintal“. Laut UNESCO hat das Mittelrheintal zwei Jahrtausende lang den kulturellen Austausch zwischen dem Mittelmeerraum und dem Norden Europas ermöglicht. Auf den Hügeln und Bergen entlang des Flusses wurden in einem Zeitraum von tausend Jahren an die 40 Burgen, Festungen und Schlösser gebaut. Die meisten haben als pittoreske Ruinen die Jahrhunderte überdauert. Literaten, Maler und Komponisten bereisten die Region und ließen sich von der Landschaft inspirieren. Allein das ist Grund genug, um es ihnen auf einer Flusskreuzfahrt gleichzutun.
Die Landschaft des Niederrheins wirkt ebenfalls sehr ansprechend. Geografisch wird der Beginn der Niederrhein-Region bei Bonn verortet. Danach berührt der Fluss Köln sowie die Ausläufer des Ruhrgebiets. Die Landschaft geht in Flachland über, und der Blick streift über weite Auen. Bei Emmerich gerät die längste Hängebrücke Deutschlands ins Blickfeld. Es ist die mehr als 800 Meter lange „Rheinbrücke Emmerich“, die Kleve mit Emmerich verbindet.
Bordleben Flusskreuzfahrt
Auf einer mehrtägigen Rheinkreuzfahrt gehen die Passagiere an jedem Tag in einer anderen Stadt von Bord. Die Ausflugsangebote sind vielseitig: Burgen, Kirchen und malerische Innenstädte laden zu Aufenthalten ein. Und das leibliche Wohl kommt ebenfalls nicht zu kurz: Urige Lokale bieten wohlschmeckende regionale Weine und deftige Speisen. Zurück an Bord lassen die Schiffsgäste die eindrucksvolle Landschaft des Rheins auf sich wirken. Höhepunkt der Kreuzfahrtsaison im Sommer ist das „Feuerspektakel Rhein in Flammen“. Ein Höhepunkt sind die jährlichen „Rhein in Flammen“ Veranstaltungen, die Feuerwerke in verschiedenen Städten finden zwischen Juli bis September statt.
Einige in den Rhein mündende Flüsse sind ebenfalls Kreuzfahrtziele. Zu nennen wären der Main, die Mosel und der Neckar. Das Finanzzentrum Frankfurt ist Ausgangspunkt von Kreuzfahrten. Wer hätte das gedacht? Weinkenner zieht es wegen der Spitzenweine an die Mosel. Das schöne Moseltal mit seinen Steillagen und den vielen Burgruinen gibt es als Zugabe.
Strassburg Place Benjamin Zix
Großer Beliebtheit bei Schiffsgästen erfreuen sich Rheinkreuzfahrten, die mehrere Länder berühren. Eine „Drei-Länder-Kreuzfahrt“ führt beispielsweise von Deutschland in die Schweiz und nach Frankreich. Stationen sind Basel und das Elsass. Ab Köln oder Düsseldorf starten Kreuzfahrtfahrten nach Belgien und in die Niederlande. Städte wie Antwerpen, Amsterdam und Rotterdam sind die Höhepunkte solcher Reisen.