06.11.2013 – Bürgerinitiativen und Umweltschützer fordern seit Langem ein Verbot der Kreuzfahrtschiffe vor dem Markusplatz. Die Nachrichtagenturen berichten aktuell darüber, dass die italienische Regierung, Venedigs Bürgermeister und der Regierungschef der Region Venetien beschlossen haben, den Schiffsverkehr in Venedig deutlich zu begrenzen.
Das bedeutet wohl, dass sich die Interessengruppen, denen Venedigs Schutz am Herzen liegt, durchgesetzt haben. Die Entscheidung sieht Folgendes vor:
- Fährschiffe dürfen bereits ab Januar 2014 nicht mehr durch den Canale della Giudecca und somit direkt am Markusplatz vorbeifahren.
- Mittelgroße Kreuzfahrtschiffe, gemeint sind solche ab 40.000 Tonnen, werden in der Stückzahl begrenzt. Täglich werden maximal fünf dieser Schiffe vor dem Markusplatz zugelassen.
- Vom November 2014 an sind Kreuzfahrtschiffe mit mehr als 96.000 Tonnen im Canale della Giudecca verboten.
Die Verantwortlichen versprechen sich von den Einschränkungen eine Reduzierung des Schiffsverkehrs um 25 Prozent, eine um die Hälfte reduzierte Luftverschmutzung und einen besseren Schutz von Venedigs Fundamenten vor Wellenschlag.
Die Frage ist, wohin die Schiffe ausweichen sollen. Es wird an einer Routenführung durch die Lagune gearbeitet, die nicht mehr am Markusplatz vorbeiführt. Die Arbeiten dafür sollen mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen. - Kurz und gut, die Aussichten sind sehr vage, dass Großschiffe ab November 2014 La Serenissima anlaufen können. Dem Fremdenverkehr dürfte das Vorhaben keinen Abbruch tun. Gemessen an den im Jahr 2011 gezählten rund 30 Millionen Besuchern spielen ein paar ausbleibende Kreuzfahrt-Passagiere keine Rolle. Wir gehörten im Mai 2013 noch zu den Glücklichen, die sowohl die Aus- wie auch die Einfahrt vorbei am Markusplatz erleben durften. Näheres hierzu unter Venedig.