Britisches Kreuzfahrtportal schnappt sich Kreuzfahrtberater.de

02.08.2017 – Das Ahrensburger Kreuzfahrtportal Kreuzfahrtberater.de wird vom englischen Marktführer Cruise.co.uk übernommen. Der Merger wird das Verbundunternehmen zur Nummer Eins unter Europas Kreuzfahrt-Agenturen machen. Die Transaktion hat die Briten 25 Millionen Euro gekostet.

 Nach Unternehmensangaben wird der zukünftige europäische Marktführer jährlich Kreuzfahrten im Rahmen von ungefähr 250 Millionen Euro abschließen. Die eingebundenen Webseiten Kreuzfahrtberater.de, Cruise.co.uk und Seascanner.com kommen auf einen gemeinsamen jährlichen Traffic von mehr als 37,5 Millionen Besuchen. Mehr als 260.000 Bewertungen und Urteile von Kunden können eingesehen werden.

AIDAprima im Hafen von Rotterdam

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Die im englischen Birmingham ansässige cruise.co.uk, Englands populärste Kreuzfahrt-Website, entstand im Jahr 2007 durch einen Management Buy Out. Der Unternehmensgründer Seamus Conlon übernahm das Unternehmen von der Carnival Corporation, als der Umsatz gerade einmal 18 Millionen Britische Pfund ausmachte. Im Jahr 2016 erwarb der Londoner Wagnisfinanzierer Bridgepoint Development Capital cruise.co.uk für 52 Millionen Britische Pfund mit dem Ziel, die Firma international aufzustellen. Das deutsche Unternehmen, Sitz ist Ahrensburg in Schleswig-Holstein, wurde vor 12 Jahren von drei Gesellschaftern gegründet.

P&O Arcadia in Southampton

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Die Ahrensburger beschäftigen über 60 Mitarbeiter und verzeichnen Buchungen von jährlich mehr als 40.000 Passagieren. Weitere 30 bis 40 Mitarbeiter könnten nun dazukommen. In Deutschland gilt Kreuzfahrtberater.de als Technologie-Führer unter den Kreuzfahrtportalen. Die britische Seite erkennt dies an. Sie könne vom Know-how der Deutschen partizipieren. Cruise.co.uk dagegen könnten ihre Social-Media-Kompetenzen und das dazugehörige Wissen in den Deal einbringen. Es sei nicht davon auszugehen, dass bestehende Geschäftsverbindungen konzentriert würden. Beide Unternehmen hätten zu differenzierte Kreuzfahrtunternehmen in der Gruppe ihrer jeweils fünf wichtigsten Geschäftspartner.

Die Ahrensburger Gründer wollen wesentliche Teile des Verkaufserlöses in das Unternehmen reinvestieren. Außerdem werden sie weiterhin dem Management-Team angehören. Das vereinigte Unternehmen strebt an, der führende paneuropäische Online-Kreuzfahrtvermittler zu werden. Immerhin repräsentierten allein der deutsche und der britische Kreuzfahrtmarkt im letzten Jahr 2,02 bzw. 1,89 Millionen Passagiere.