27. April 2023 – Die Cruise Lines International Association (CLIA) in Deutschland sieht nach der durch die Corona-Pandemie entstandenen Marktschwäche mit Zuversicht dem laufenden Geschäftsjahr 2023 entgegen. Die Hamburger Repräsentanten des globalen Kreuzfahrtverbandes legen für das vergangene Jahr ihre Marktzahlen für Europa vor. Demzufolge wuchs die Nachfrage nach Kreuzfahrten am deutschen Markt im vergangenen Jahr auf 1,876 Millionen Passagiere an.
Zum Vergleich: Im Jahr 2019, dem Vor-Corona-Jahr, lag die Passagierzahl bei rundgerechnet 2,6 Millionen Passagieren. Der National Director der CLIA in Deutschland, Helge Grammerstorf, zeigt sich überzeugt, dass im Laufe dieses Jahres die vor Corona gemessene Passagierzahl erreicht oder sogar übertroffen wird. Immerhin hat Deutschland während der Krisenlage seine Spitzenstellung als größter europäischer Markt behauptet.
Beliebtestes Zielgebiet der Kreuzfahrer war Nordeuropa mit einem Anteil von 40 Prozent. Es folgt die Mittelmeerregion mit 32 Prozent. Aufgrund der geopolitischen Lage sind Kreuzfahrten ins Baltikum auf fünf Prozent geschrumpft. Ähnliche Frequenzen erreichten Ziele in der Karibik und in Afrika. Die Kanarischen Inseln lagen mit einem Anteil von knapp neun Prozent ebenfalls unter dem Niveau von 2019. Laut CLIA ist allerdings in allen Bereichen ein deutliches Wachstum zu verzeichnen.
Interessant am Rande: Die durchschnittliche Reisedauer lag mit 8,6 Tagen geringfügig niedriger als vor Corona (9,1 Tage). Das Durchschnittsalter der Passagiere belief sich auf 47,5 Jahre. Das war der niedrigste Stand der vergangenen Jahre.
Umweltschützer stehen Kreuzfahrten kritisch gegenüber. Eine repräsentative Befragung unter fünfhundert Personen in Deutschland ergab jedoch, dass Kreuzfahrten zunehmend als attraktive Reiseform wahrgenommen werden. Das Bekenntnis der Branche zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz wird gewürdigt. Kreuzfahrten werden als sichere Reiseform geschätzt und das Bemühen der Kreuzfahrtindustrie um einen respektvollen Umgang mit der Kultur der besuchten Destinationen wird anerkannt. 56 Prozent der Befragten beabsichtigen, in den nächsten zwei Jahren eine Kreuzfahrt zu unternehmen.
Die Kreuzfahrt-Industrie zielt mit einer Reihe von Maßnahmen darauf ab, CO2-neutrale Kreuzfahrten anzubieten. Dazu zählen beispielsweise die Nutzung nachhaltiger Kraftstoffe (LNG, Wasserstoff, Methanol und eFuels), die Entwicklung innovativer Technologien zur Erhöhung der Effizienz (neue Motoren, Reduzierung der Reibungswiderstände im Wasser), Abgasfiltersysteme sowie Anpassung der Fahrpläne, um weniger Kraftstoff zu verbrauchen. Auf der interaktiven, deutschsprachigen Internetpräsenz https://www.cruiseinfohub.com erfahren Interessierte mehr zu den Maßnahmen und Wirkungen.