31.07.2015 – Mitte Juni verlautete aus Carnival-Kreisen, dass die Gruppe vier Riesen-Schiffe mit neuester Motorentechnik bei der Meyer Werft bauen lässt. Umgehend erklärte sich die deutsche Konzerntochter AIDA Cruises zum Empfänger von zwei der neuartigen Schiffe. Diese Schiffe werden im Stammhaus Papenburg gebaut.
Danach wurde bekannt, dass die beiden anderen Neubauten bei Meyer Turku OY entstehen sollen. Zu diesem Zeitpunkt war es noch immer nicht klar, an welches Konzernunternehmen die beiden in Finnland zu bauenden Schiffe ausgeliefert werden sollen. Zu Beginn dieser Woche teilte Costa Crociere mit, dass die beiden Schiffe unter der Costa-Flagge fahren werden. Sie und die zwei von AIDA Cruises georderten Schiffe sind die ersten Kreuzfahrtschiffe, die im Hafen und auf See mit Flüssigerdgas (liquefied natural gas = LNG) befeuert werden. LNG ist derzeit der sauberste verfügbare fossile Brennstoff. Das Gas kann an Bord von Schiffen gelagert werden. Bei der Verbrennung des Gases werden Rußpartikel und Schwefeloxide maßgeblich reduziert.
Michael Thamm, CEO der Costa Gruppe, sagt dazu: „Die Schiffe werden die führende Position der Costa Gruppe auf allen großen kontinentaleuropäischen Märkten stärken. Mit dem Milliarden-Vertrag mit Meyer können wir unsere Urlaubsangebote ständig auf innovative Weise verbessern und unseren Gästen einzigartige Kreuzfahrterlebnisse bieten“.
Die für Costa zu bauenden Schiffe sollen in den Jahren 2019 und 2020 übernommen werden. Die Gesamtlänge wird mit 337 Metern und die Breite mit 42 Metern angegeben. Die BRZ liegt bei 183.200. Jedes Schiff hat vier Hauptmotoren. Die Geschwindigkeit soll bei 17 Knoten liegen. Die Kabinenzahl wird mit 2.605 beziffert, das entspricht 5.176 Unterbetten. Der Anteil der Balkonkabinen macht – vermutlich bauseitig bedingt – lediglich 63,7 Prozent aus. Maximal 1.647 Besatzungsmitglieder werden ihren Dienst an Bord versehen.
Meyer Turku OY besitzt die Fähigkeit größte Kreuzfahrtschiffe abzuliefern. Royal Caribbeans Kreuzfahrt-Riesen Oasis of the Seas und Allure of the Seas stammen beide aus Turku. Diese Schiffe sind nochmals fast 50.000 tons größer als die angekündigten Neubauten.