22.06.2016 – CLIA Deutschland, die deutsche Vertretung des weltweit größten Verbandes der Kreuzfahrtindustrie, hat die Effekte der Hochsee-Kreuzfahrtindustrie auf Europas Ökonomie untersucht. Die Organisation legt bemerkenswerte Ergebnisse vor.
- Die Wirtschaftsleistung der europäischen Kreuzfahrtbranche wird im Jahr 2015 mit 40,95 Milliarden Euro veranschlagt.
- Der Beitrag des Kreuzfahrt-Tourismus zur Weltwirtschaft lag bei beinahe 120 Milliarden US-Dollar (106 Mrd. Euro).
- Deutschlands Kreuzfahrtmarkt behält seine zentrale Rolle im Schiffbau.
- Weltweit wurden 23,2 Millionen Passagiere verzeichnet.
- Deutschland führt europaweit bei Passagierzahlen und Marktanteil.
Cunard - Queen Mary 2 in Hamburg
In Europa wurden 40,95 Milliarden Euro (plus 2 Prozent) Wirtschaftsleistung generiert. Von diesen entfallen 2,95 Milliarden Euro allein auf deutsche Aktivitäten.
Für den Bau neuer Kreuzfahrtschiffe und die Instandhaltung älterer Einheiten vereinnahmten europäische Werften im vergangenen Jahr 4,6 Milliarden Euro. Davon entfielen auf Deutschland allein 1,28 Milliarden Währungseinheiten. Die Kreuzfahrtbranche und die damit verbundenen Wirtschaftsbereiche generierten in Europa 360.600 Arbeitsplätze (davon plus 10.000 neue Arbeitsverhältnisse). Deutsche Anbieter und Lieferanten beschäftigten 45.700 Arbeitnehmer.
Rotterdam - Erasmusbrug und Kreuzfahrtterminal
Europa ist nach den USA der zweitgrößte Quellmarkt für Passagiere. Im Jahr 2015 verreisten 6,6 Millionen Europäer mit Kreuzfahrtschiffen (plus 3 Prozent gegenüber 2014). Europäische Fahrtgebiete sind global das zweithäufigste Kreuzfahrtziel. Von europäischen Häfen starteten im vergangenen Jahr 6,12 Millionen Passagiere (plus 4,5 Prozent). Lediglich karibische Kreuzfahrtziele wurden stärker nachgefragt.
Europäische Werften bauen im weltweiten Vergleich weiterhin die innovativsten und größten Kreuzfahrtschiffe. Im Jahr 2015 lieferten europäische Werften Schiffe im Wert von 4,6 Milliarden Euro ab. Bis ins Jahr 2019 sind bei europäischen Werften 48 Kreuzfahrtschiffe im Gesamtwert von mehr als 27 Milliarden Euro geordert. Im selben Zeitraum entfallen 12 Neubauten im Wert von 8,9 Millionen Euro auf deutsche Anbieter.
AIDA Cruises - AIDAprima in Rotterdam
Im vergangenen Jahr zählte der Verband 1,81 Millionen Deutsche an Bord von Hochsee-Kreuzfahrtschiffen (plus 2,3 Prozent). Die Nachfrage überstieg die gegebenen Schiffskapazitäten. Mehr als ein Viertel (27,5 Prozent) der europäischen Kreuzfahrt-Passagiere kommt aus Deutschland. Der Chairman des deutschen Leadership Council der CLIA, Karl J. Pojer, hält es für möglich, dass infolge vieler positiver Entwicklungen bereits in diesem Jahr die Marke von 2 Millionen deutschen Passagieren erreicht wird.
Mein Schiff 4
Ausgewählte Kennzahlen:
39 Kreuzfahrtlinien mit Sitz in Europa - 123 Kreuzfahrtschiffe – 149.000 Betten
Dazu kommen 23 nicht-europäische Kreuzfahrtlinien – 73 Schiffe – 100.000 Betten
Kreuzfahrtlinien, Passagiere und Besatzungen stehen für 16,89 Milliarden Euro direkte Ausgaben.