Dublin legt Kreuzfahrttourismus Zügel an

Dublin legt Kreuzfahrttourismus Zügel an


19.03.2019 – Dublin, eine der angenehmsten europäischen Metropolen, legt dem Kreuzfahrttourismus von 2021 an enge Zügel an. Nach 160 für 2019 gemeldeten Schiffen werden im Gesamtjahr 2021 nur noch 80 Schiffe den Hafen anlaufen dürfen. Dublins Hafen leidet jedoch nicht wie Dubrovnik oder Barcelona unter „Overtourism“; die Reduzierung der Schiffsanläufe wird mit dem wachsenden Frachtgeschäft begründet.

Vor allem das ansteigende Frachtvolumen veranlasst die Dubliner Hafenverwaltung, eine neue Preisstruktur für Kreuzfahrtschiffe sowie zusätzliche Regulierungen einzuführen. Ziel ist es, mit annähernd 80 Kreuzfahrtschiffen jährlich zur Ausgangssituation des Jahres 2010 zurückzukehren. Damals liefen etwa 80 Cruiser den an der Mündung des Liffey gelegenen Hafen der Republik Irland an. Danach gerieten die Zahlen wohl außer Kontrolle. Im vergangenen Jahr meldeten sich in Dublin 150 Kreuzfahrtschiffe zu Besuchen an. Im laufenden Jahr steigt die Zahl auf 160 Anläufe und für 2020 sind bereits 140 Schiffsanläufe fest gebucht. Neben der Limitierung der Anläufe wird der Hafen für Kreuzfahrtschiffe wohl an Wochenenden (Freitag bis Montag) und auch für Turnarounds, d. h. die Aufnahme neuer Passagiere, geschlossen werden.

Sean O'Casey Bridge

Sean O'Casey Bridge


Der steigenden Beliebtheit der Dubliner Metropolregion, sie zählt etwa 1,1 Millionen Einwohner, ist es geschuldet, dass im Extremfall auch 200 Schiffe jährlich in Dublin anlegen könnten. Die Nachfrage wäre gegeben. Nicht jedoch die Hafenkapazitäten. Die müssten erst ausgebaut werden.

3-Mast-Bark Jennie Johnston am Custom House Quay

3-Mast-Bark Jennie Johnston am Custom House Quay


Erweiterungsflächen für Kreuzfahrtschiffe gäbe es durchaus im Bereich der Tom Clark Bridge. Ein Ausbau der Abfertigungskapazitäten für Fahrgastschiffe ist aber nur bei Ko-Finanzierung und/oder langfristigen finanziellen Zusicherungen der Kreuzfahrt-Unternehmen vorstellbar. Und die investieren bekanntermaßen vorzugsweise in Neubauten anstatt in die Infrastruktur der Hafenbetriebe.