02.03.2015 –Die italienische Fincantieri-Gruppe ist einer der weltweit bedeutendsten Schiffsbauer. Ende Februar 2015 stellte das Unternehmen die Geschäftszahlen für das Finanzjahr 2014 vor. Im vergangenen Jahr wurden Umsatzerlöse in Höhe von 4,4 Milliarden Euro erzielt.
Die Umsätze resultieren zu 60,4 Prozent (2,7 Mrd. Euro) aus dem Bereich Schiffsbau, zu 35,3 Prozent aus Offshore-Aktivitäten und zu 4,3 Prozent aus sonstigen Erlösarten. Im Segment der Schiffe liegen die Aktivitäten speziell bei Kreuzfahrtschiffen, Fähren, Kriegsschiffen, Mega-Yachten sowie dem Reparatur- und Umbaugeschäft. Schwerpunkt des Sektors Schiffe ist das Geschäft mit Kreuzfahrtschiffen. In diesem Bereich wurden 1,4 Mrd. Euro erlöst. Im Vorjahresvergleich erhöhten sich dort die Umsatzerlöse um 364 Mio. Euro.
Im Verlauf des Jahres 2014 verzeichnete Fincantieri fünf Bestellungen der Carnival Corporation. Zwei Schiffe gehen an Seabourn und jeweils ein Schiff wird von den Marken Carnival, Princess und Holland America übernommen. Zwei Optionen auf Neubauten wurden von MSC gezeichnet. Zudem buchte das Unternehmen Auftragseingänge bei Schleppbooten, Kriegsschiffen und Fahrzeugen für die Küstenwache.
Britannia©P&O Cruises
Ausgeliefert wurden im Jahr 2014 die Regal Princess, die Costa Diadema, die Ocean Victory und eine 140-Meter-Yacht. Im laufenden Jahr wurde die Britannia an P&O Cruises übergeben. Der Auftragsbestand im Schiffsbereich beträgt zum Jahresende 7,5 Mrd. Euro (2013: 5,3 Mrd. Euro). Der gesamte Auftragsbestand der Unternehmensgruppe wird mit 9,8 Mrd. Euro angegeben.
Regal Princess©Princess Cruises
Das Unternehmen weist für 2014 im Bereich Schiffsbau ein EBITDA von 195 Millionen Euro aus. Der vergleichbare Vorjahreswert lag bei 155 Millionen Euro. Die Ertragssteigerung ist einerseits auf die gestiegenen Erlöse und andererseits auf Währungseffekte der vorwiegend Dollar-basierten Kontrakte zurückzuführen. Margeneinbußen waren allerdings im Kreuzfahrtgeschäft wegen zuvor schlechterer Konditionen hinzunehmen. Der Gesamtgewinn wird mit bescheidenen 55 Millionen Euro angegeben.
Zusammenfassend stellt das Unternehmen fest, dass das Kreuzfahrtgeschäft eine kräftige Markterholung verzeichnet. Im Bereich der Offshore-Aufträge beklagte Fincantieri in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs ein rapides Nachlassen des Geschäftes, hervorgerufen durch nachgebende Ölpreise und Einnahmen sowie daraus resultierendem zögerlichen Investitionsverhalten. Mit der Carnival Corporation und der China State Shipbuilding Corporation wurden zwei Absichtserklärungen unterzeichnet. Es soll geprüft werden, inwieweit die Möglichkeit besteht, ein Joint Venture am chinesischen Markt zum Bau von Kreuzfahrtschiffen zu schließen.