24.10.2015 – In den deutschen Kreuzfahrthäfen wird in diesen Tagen reihum Bilanz gezogen. Zuletzt äußerten sich die Verantwortlichen der Hafen-Entwicklungsgesellschaft Rostock mbH zum Saison-Ende. Dort endete am 17. Oktober mit dem Anlauf der AIDAmar im Warnemünde Cruise Center die Kreuzfahrtsaison 2015.
Angemeldet waren ursprünglich 181 Schiffe. In sechs Fällen mussten wegen Sturms oder technischer Probleme Besuche abgesagt werden. Mit verbleibenden 175 Anläufen war Rostock-Warnemünde die am stärksten frequentierte Kreuzfahrt-Destination Deutschlands.
AIDAmar - Im Hamburger Hafen
Dabei entfielen auf Warnemünde 163 Calls; im Überseehafen Rostock machten 12 Schiffe fest. Insgesamt liefen 39 verschiedene Schiffe von 28 internationalen Reedereien Rostock-Warnemünde an. Das größte Schiff war die im Mai 2014 in Dienst gegangene 330 Meter lange und mit 142.714 BRZ vermessene Regal Princess der amerikanischen Princess Cruises. Allein dieses Schiff befördert bis zu 3.560 Passagiere.
An Bord aller Schiffe wurden in der Saison 2015 354.000 Gäste gezählt. Die Zahl der Transitpassagiere wird mit 222.000 beziffert. In Zusammenhang mit Voll- und Teilreisewechseln verließen 131.000 Passagiere die Schiffe und 132.000 Menschen gingen an Bord. Nach einer Definition des Verbandes Cruise Europe darf Rostock-Warnemünde nach dieser Zählweise 485.000 Passagiere für sich beanspruchen.
Luftbild Luftbild Seehafen Rostock - Foto©Rostock Port/Nordlicht
Unter den Reisenden waren 110.000 Deutsche. Das zweitgrößte Gästekontingent stellten mit 55.000 Reisenden die US-Amerikaner. Des weiteren wurden 27.000 Briten, 23.000 Spanier, 17.000 Italiener, 15.000 Kanadier und 10.000 Australier gezählt. Die restliche Zahl der Touristen verteilt sich auf 148 weitere Nationen. Von den Transitpassagieren besuchten 165.000 Warnemünde, Rostock sowie das Umland, und 57.000 Reisende buchten eine Fahrt nach Berlin.
Zwei weitere Fakten finden Erwähnung: 17 Kreuzfahrtschiffe entsorgten bei 78 Anläufen 26.000 (Vorjahr: 21.000) Kubikmeter sogenanntes Grauwasser in das öffentliche Abwassernetz. – Besuche von Kreuzfahrtschiffen stärken die regionale Wirtschaft. Auf Grundlage einer Studie der Universität Rostock dürften die Ausgaben der Gäste und der Crewmitglieder in der abgelaufenen Saison vor Ort mehr als 15 Millionen Euro betragen haben. Hinzu kommen deutlich höhere Umsätze, die zwischen den Reedereien und Dienstleistern direkt abgerechnet werden.