12.06.2020 – Liquität ist alles. Die norwegische Post- und Expeditionsschiffsreederei Hurtigruten hat am Finanzmarkt rund 105 Millionen Euro zur Liquiditätssicherung aufgenommen. Durch diese Maßnahme steigt die verfügbare Liquidität des Unternehmens auf geschätzt 200 Millionen Euro.
Ungenannte internationale Investoren stellen die Finanzmittel zur Verfügung. Hurtigruten ist verpflichtet, das auf drei Jahre lautende Darlehen mit elf Prozent zu verzinsen. Auf Basis der gegenwärtig geplanten Aktivitäten, Hurtigruten nimmt in der zweiten Junihälfte 2020 mit vier Schiffen den Betrieb entlang der norwegischen Küste wieder auf, reicht die Liquidität bis ins Jahr 2021. Zusätzlich zur Kreditaufnahme hat das Unternehmen erreicht, kurzfristig anstehende Zahlungsverpflichtungen bis Ende 2021 aussetzen zu dürfen.
Hurtigruten-Schiff Richard With im Geirangerfjord
Norwegen schränkt derzeit aufgrund der Corona-Pandemie die Einreise von Touristen massiv ein. Für Hurtigruten heißt das, dass wegen der geschlossenen Grenzen die meisten Passagiere nur aus Norwegen, oder, als Ausnahme, aus Dänemark stammen können. Da im Normalfall bei Hurtigruten Fahrgäste aus anderen Ländern überwiegen, werden die Schiffe im Sommer und Herbst weniger Reisende befördern und weniger Umsatz erzielen.
Hurtigrutens CEO, Daniel Skjeldam, zeigt sich unzufrieden mit der norwegischen Regierung. Sie lasse ein für die Reederei geeignetes finanzielles Hilfspaket vermissen. Weiter führt er aus, er könne nicht stillsitzen und warten, bis die Politiker einen Plan ausgearbeitet hätten. Statt dessen hätte er sein eigenes Hilfspaket geschnürt.