Hurtigruten-Studie: 219 Mio. Euro Wertschöpfung für Norwegens Küstengemeinden

Hurtigruten-Studie: 219 Mio. Euro Wertschöpfung für Norwegens Küstengemeinden


29. Oktober 2025 –Eine neue Wirtschaftsanalyse („Ripple Report“) von Menon Economics zeigt: Die traditionsreiche Postschiffroute von Hurtigruten generiert entlang der norwegischen Küste jährlich rund 219 Mio. Euro an Wertschöpfung – vor allem durch den Kauf von Waren und Dienstleistungen an Land. 2024 reisten knapp 200.000 Gäste mit Hurtigruten und verbuchten 684.000 Übernachtungen; insgesamt wurden 4.010 Arbeitsplätze direkt und indirekt unterstützt.

Hurtigruten ist seit 1893 Teil der norwegischen Infrastruktur – für Einheimische, Fracht und internationale Reisende. Während vielerorts Besucherzahlen begrenzt oder Anläufe reduziert werden, setzt Hurtigruten traditionell auf kleinere Schiffe mit rund 500 Passagieren. Die Schiffe laufen 34 Häfen an – darunter Orte mit nur wenigen Hundert Einwohnern. So fließen touristische Einnahmen nicht nur in Hotspots, sondern breit in lokale Anbieter, Geschäfte und Dienstleister.

Hurtigruten - Nordnorge in Bergen

Hurtigruten - Nordnorge in Bergen


 „Tourismus sollte mehr sein als nur Sightseeing. Er muss Wert schaffen, Arbeitsplätze sichern und einen positiven Beitrag für die Gemeinden leisten, die er berührt“, sagt Hedda Felin, CEO von Hurtigruten. „Seit mehr als 130 Jahren ist Hurtigruten eine Lebensader entlang der norwegischen Küste. Unser Ansatz zeigt, wie Reisen – und insbesondere Kreuzfahrten – lokale Gemeinschaften wirklich unterstützen können, anstatt sie zu belasten.“

Zahlen & Fakten 2024

  • 200.000 Gäste, 684.000 Übernachtungen
  • 208.000 Ausflüge in Nordnorwegen über 70 Erlebnisse, umgesetzt mit 65 lokalen Partnern
  • 4.010 direkt und indirekt unterstützte Arbeitsplätze landesweit
  • 70 regionale Lebensmittel- und Getränkeproduzenten liefern über drei Millionen Mahlzeiten an Bord
  • 47.000 Frachtlieferungen zwischen Bergen und Kirkenes

Beispiel aus der Praxis: Kjøllefjord

Im Fischerdorf Kjøllefjord (rund 1.000 Einwohner) gründete Unternehmer Jan Olav Evensen vor 18 Jahren Arctic Coast – mit Schneemobil-Touren und samischen Kulturerlebnissen. Die enge Kooperation mit Hurtigruten half beim Aufbau eines ganzjährigen touristischen Angebots und schafft dauerhafte Arbeitsplätze vor Ort.

Ausblick: „Open Village“ ab 2026

Mit der Initiative „Open Village“ weitet Hurtigruten ab 2026 gemeinschaftsbasierte Erlebnisse auf die gesamte Signature-Linie aus. Zwischen Mai und September besuchen Gäste abgelegene Dörfer wie Træna, Bessaker und Sæbø – inklusive Einblicken in lokale Traditionen, hausgemachte Küche und kulturelle Aktivitäten ohne Zusatzkosten. Pro Gast stellt Hurtigruten rund 20 Euro bereit, die direkt an lokale Unternehmen fließen und das Gemeindeleben stärken.

Quelle: Ripple Report / Menon Economics; Angaben für das Jahr 2024. Redaktionelle Bearbeitung durch Kreuzfahrt-Praxis.