Das Angebot an Kreuzfahrten ist vielseitig, und die Nachfrage nach Schiffsreisen ist trotz der unvermeidlichen Klimadiskussionen und des erst vor Kurzem aufgekommenen Coronavirus stabil. Immer mehr Menschen zieht es auf das Meer, und die Kreuzfahrt-Reedereien bedienen die Nachfrage gern mit größeren und luxuriöseren Kreuzfahrtschiffen.
Kreuzfahrten für weite Kreise erschwinglich
Im Laufe mehrerer Jahrzehnte fand ein grundlegender Wandel statt. Waren Kreuzfahrten einst ein Luxusgut, das wenigen Wohlhabenden vorbehalten war, sind sie heute für weite Bevölkerungskreise erschwinglich geworden. Eine, zwei oder mehr Seereisen im Jahr? Kaum jemand wundert sich mehr oder missgönnt den Schiffsurlaubern ihre Leidenschaft. Die wachsenden Schiffsgrößen haben Seereisen verbilligt und erschwinglich gemacht. Was nicht ausschließt, dass es nicht zugleich ein prosperierendes Segment der Luxus-oder der Expeditions-Kreuzfahrten gibt. Seereisen nutzen vielen: an erster Stelle den Passagieren und den Kreuzfahrt-Reedereien. Reiseagenturen, Tour-Veranstalter an den Destinationen, Ladeninhaber oder namhafte Museen partizipieren von der Neugier der Passagiere. Ganz zu schweigen von den Werftbetrieben, allen voran Fincantieri oder die MEYER-Gruppe. Sie haben ebenfalls ihren Anteil an dem boomenden Markt.
Voll ausgelastete Schiffswerften
Die MEYER WERFT in Papenburg bereitet sich darauf vor, die brandneue IONA an die P&O Cruises in Southampton auszuliefern. Die IONA ist mit einer Kapazität von mehr als 5.200 Passagieren eines der größten Schiffe, die im Baudock der MEYER WERFT entstanden. Vor wenigen Wochen wurde der 344 Meter lange, 42 Meter breite und mit 184.700 BRZ vermessene Schiffsneubau ausgedockt. Und der Trend hält an: Die Auftragsbücher der MEYER WERFT und der weltweit agierenden Mitbewerber sind gut gefüllt; die Beschäftigung der Werften ist über Jahre gesichert.
Meyer Werft - Norwegian Getaway im Dock
Störfaktoren des Kreuzfahrtmarktes
Das Coronavirus bereitet den Kreuzfahrt-Reedereien erhebliche Sorgen. Der asiatische Kreuzfahrtmarkt ist vom Virus schwer getroffen. Die Schiffe laufen Häfen in China und Südkorea nicht mehr an. Geplante Routen fallen aus. Destinationen leiden unter dem Ausbleiben der Kreuzfahrtschiffe. Schiffen mit Viruskranken an Bord wird die Zufahrt zu den Häfen verwehrt, ganz zu schweigen von den auf den Virusausbruch folgenden aufwendigen Desinfektionsmaßnahmen der Schiffe. Die Diamond Princess von Princess Cruises ist ein Beispiel, was die Ausbreitung des Coronavirus an Bord eines Schiffes für Passagiere und die Reederei bewirkt.
Klimaaktivisten werten Kreuzfahrtschiffe ebenso wie Flugreisen als klimaschädlich. Kreuzfahrten und die Kreuzfahrtschiffe, deren Zahl sich weltweit auf großzügig geschätzt 400 beläuft, stehen am Pranger. Die übrigen Hochseeschiffe (an die 50.000), die nahezu alle mit Schweröl befeuert werden, befinden sich dem Anschein nach nicht im Fokus der Klimaschützer. Obwohl moderne Kreuzfahrtschiffe, wie beispielsweise die neue Mein Schiff 2, mit Scrubber-Systemen zur wirksamen Abgasreinigung ausgestattet sind. Ein weiterer Schritt zu klimaverträglichen Kreuzfahrten sind die Verwendung von Marinediesel, Schiffsmotoren die Flüssigerdgas (LNG) verbrennen oder die noch für Kreuzfahrtschiffe zu entwickelnde Brennstoffzellen-Technik.
Mein Schiff 2 der Bug
MSC Cruises gehen einen anderen Weg. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, bis 2020 die „weltweit erste Kreuzfahrtmarke mit klimaneutralem Schiffsbetrieb“ zu werden. Was das anbelangt, setzt die Reederei mittelfristig auf die Reduktion ihrer CO2-Bilanz durch technische Maßnahmen. Kurzfristig werden alle direkten Kohlendioxid-(CO2)-Emissionen der Flotte durch unterschiedliche Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Die für diese Vorhaben erforderlichen Kompensationszahlungen dienen der Unterstützung von Meeres- und Küstenlebensräumen. Dem Vernehmen nach lässt sich das Unternehmen die Maßnahmen 50 Millionen ‚Euro kosten. Ein ordentlicher Kaufmann, und von einem solchen ist bei MSC auszugehen, berücksichtigt solche Mehrkosten in der Preiskalkulation.
MSC Seaside in der Karibik
Neu im Fokus: Minikreuzfahrten
Mini- oder Schnupper-Kreuzfahrten machen Lust auf mehr (Meer). Kurzreisen vermitteln erste Eindrücke von den Annehmlichkeiten längerer Kreuzfahrten. Ansonsten ist alles wie bei längeren Schiffsreisen. Die Reedereien sorgen für das Wohl der Gäste. Die lehnen sich entspannt zurück und lassen die Seelen baumeln. Auf den Schiffen gibt es vorzügliche Kulinarik, vielseitige Unterhaltung mit viel Live-Musik sowie großzügig gestaltete Wellness-Bereiche. Und selbst Kreuzfahrtschiffte mit Kasinos an Bord sind auf der breiten Angebotspalette zu finden.
Die Fahrten dauern zwischen zwei bis sechs Tagen. Selbst Kurzreisen mit der Queen Mary 2 zwischen Hamburg und Southampton werden in beide Richtungen angeboten. Greifen Sie zu!