Kreuzfahrtindustrie und Wasserqualität in der Ostsee


05.07.2016 – Umweltschutz und Kreuzfahrtindustrie passten in der Vergangenheit häufig nicht zusammen. Heutzutage werden jedoch intensive Anstrengungen unternommen, die von Kreuzfahrtschiffen ausgehende Umweltbelastung zu reduzieren. Am 6. Juli 2016 findet in Kiel eine Präsentation mit anschließender Informationsveranstaltung zum Thema „Minimierung des ökologischen Fußabdrucks“ statt.

Auf Initiative des internationalen Kreuzfahrtverbands CLIA laden der Kieler Hafen, TUI Cruises und CLIA zu dem Treffen ein. Schwerpunktthemen sind das Entsorgungs- und das Abwassermanagement. Ab 2021 gilt in der Ostsee ein internationales Abkommen für Abwasserentsorgung (HELCOM). Die Übereinkunft sieht vor, dass Abwässer von Passagierschiffen an Land abgegeben werden müssen.

Port of Kiel

Port of Kiel


Der CLIA geht davon aus, dass in den meisten Ostseeanrainerstaaten noch deutlicher Nachholbedarf besteht, um den damit verbundenen Anforderungen gerecht zu werden. Häfen müssen danach eine geeignete Infrastruktur vorhalten, um große Abwassermengen in kurzer Zeit aufzunehmen. Hierzu wird CLIA während der laufenden Sommersaison in den Ostseehäfen eine eigene, empirische Untersuchung durchführen. Dabei soll ermittelt werden, welche Infrastruktur notwendig ist, um Abwässer von Kreuzfahrtschiffen entgegenzunehmen. Im Rahmen der Kieler Informationsveranstaltung werden die Inhalte der Untersuchung am kommenden Mittwoch präsentiert.

TUI Cruises - Mein Schiff 1 vor MartiniqueTUI Cruises - Mein Schiff 1 vor Martinique


Die der CLIA angehörenden Mitgliedsreedereien haben sich freiwillig verpflichtet, kein ungeklärtes „Schwarzwasser‘“ in die Meere einzuleiten. Die Selbstverpflichtung geht über die derzeit bestehenden Regelungen hinaus. Überdies stehen die CLIA und ihre Mitgliedsreedereien zu den Auflagen, dass in Zukunft Schiffsabwässer in den Häfen der Ostseeanrainerstaaten an Land abgegeben werden müssen.