15.06.2016 – Die Meyer Werft in Papenburg sowie die Betriebe in Warnemünde und Turku/Finnland sind ein Synonym für erfolgreiches unternehmerisches Handeln im von Krisen geschüttelten Schiffsbau. Wie zu vernehmen ist, reicht Werftchef Bernhard Meyer nunmehr den Staffelstab an die siebte Familien-Generation weiter.
Das Unternehmen verlautbart, dass die Familie Meyer seit 221 Jahren erfolgreich Schiffbau betreibt. Den weltweiten Handelsschiffbau quälen allerdings 50%ige Überkapazitäten. Nur wenige Werften können unter solchen Bedingungen im internationalen Schiffbau bestehen. Durch die strategische Ausrichtung auf den Bau von Kreuzfahrtschiffen konnte der Fortbestand des Unternehmens gesichert werden. Durch kontinuierliche Belassung der Gewinne im Unternehmen wurde langfristig in Mitarbeiter und Anlagentechnik investiert. Die Meyer-Werftengruppe gehört nach eigenen Angaben weltweit zu den ältesten aber gleichzeitig modernsten Werftunternehmen.
Meyer Werft in Papenburg - Ausrüstungskai
Es gilt das bislang Erreichte zu stabilisieren. Eine Nachfolgeregelung innerhalb der Familie wurde installiert. Seit 2008 arbeitet Dr. Jan Meyer im Unternehmen. Aktuell konzentriert er sich als CEO von Meyer Turku auf den finnischen Standort. Dort werden zurzeit die Aufträge von TUI Cruises für die Mein Schiff-Flotte abgearbeitet. Am 1. Juni 2016 ist Tim Meyer in die Papenburger Geschäftsführung eingetreten. Die übergreifende IT-Verantwortung für alle Standorte liegt bei Dr. Paul Meyer.
Meyer Werft in Papenburg - Ausdocken der Ovation of the Seas
Die vorgenommene Nachfolgeregelung soll den Bestand des inhabergeführten Familienunternehmens sichern. Außerdem werden für die zukünftige Erhaltung der Betriebe die Werften in Deutschland und Finnland in zwei in Deutschland ansässige Familienstiftungen eingebracht. Mit dieser Maßnahme soll eine geschlossene Eigentümerstruktur auch für zukünftige Generationen gesichert werden. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen führt zu Familienstiftungen aus, dass durch derartige Stiftungen das Firmenvermögen nicht durch Erbgänge zersplittert und zugleich eine Versorgung und wirtschaftliche Absicherung der Nachkommen gewährleistet wird. Viele Beispiele belegen, dass Familienstiftungen in Deutschland für Kontinuität der Unternehmen sorgen.