22. Dezember 2021 | Palma de Mallorcas Einwohner beklagen die durch Kreuzfahrtschiffe verursachte Umweltverschmutzung und den Overtourism. Um beiden Faktoren entgegenzuwirken, begrenzt die Balearen-Regierung zusammen mit einzelnen Reedereien und der internationalen Vereinigung der Kreuzfahrtreedereien (CLIA) den Besuch der Kreuzfahrtschiffe in der Inselhauptstadt Palma.
Im Jahr 2019 liefen nach Angaben der Mallorca-Zeitung 538 Kreuzfahrtschiffe Palmas Hafen an. In jenem Jahr hielten sich an 55 Tagen mehr als 10.000 Gäste von Kreuzfahrtschiffen in der Stadt auf. An einem Tag wurden mehr als 15.000 Kreuzfahrttouristen gezählt.
Vor allem aus Umweltaspekten wird von Januar 2022 an, der fortschreitenden Entwicklung Einhalt geboten. Für die kommenden fünf Jahre dürfen pro Tag nicht mehr als drei Kreuzfahrtschiffe Palmas Terminals anlaufen. Da für das kommende Jahr schon zahlreiche Anläufe terminiert wurden, gilt für 2022 eine Sonderregelung. An 20 Tagen wird es maximal vier Kreuzfahrtschiffen gestattet, in Palma festzumachen. Von 2023 gilt die zwischen der Balearen-Regierung, der CLIA sowie Vertretern von Costa Crociere, MSC, TUI Cruises, Royal Caribbean und Marella Cruises vereinbarte Deckelung. Weiterhin gilt, dass zukünftig lediglich eines der drei einlaufenden Schiffe eine Kapazität von mehr als 5.000 Passagieren besitzen darf. Was die maximal 8.500 Passagiere anbelangt, wurde festgelegt, dass es sich um einen wöchentlichen Durchschnittswert handelt. An einzelnen Tagen reisen möglicherweise mehr als 8.500 Tagesgäste per Schiff an.
Mallorca - Kreuzfahrtschiff an der Estació Maritima num. 2
Vom spanischen Recht betrachtet, ist es der Balearen-Regierung nicht gestattet, solche Beschränkungen einzuführen. Die Hafenbehörde besitzt keinerlei Befugnisse, die Ankunft von Kreuzfahrtschiffen in Palma de Mallorca zu begrenzen. Die Autorisierung für die Begrenzung von Schiffsanläufen liegt bei einer dem spanischen Verkehrsministerium unterstellten Behörde, den „Puertos del Estado“. Mallorcas Hafenbehörden (APB) erklärten übereinstimmend, dass jedem Schiff ein Zwischenstopp in Palmas Hafen zu gewähren sei, wenn es ihn wünsche und wenn Platz im Hafen vorhanden ist. Es bleibt abzuwarten, inwieweit die Vernunft siegt und sich die Partner an die getroffenen Vereinbarungen halten.