MS Astor verkauft


15.12.2014 – Am 6. November 2014 musste die Premicon Hochseekreuzfahrt GmbH & Co. KG MS Astor beim zuständigen Amtsgericht in Bremen Insolvenz anmelden. Informationen zufolge ergab sich die Schieflage aus der Umstellung der Vermarktung der MS Astor und den sich daraus ergebenden Auslastungsproblemen. Nun zu erfahren, dass die britische Global Maritime Group (CMV) das am deutschen Markt seit Langem gut eingeführte Kreuzfahrtschiff gekauft hat.

Dem Insolvenzverfahren 2014 ging im Jahr 2010 einen erstes Insolvenz-Verfahren voraus. Damals sah sich die auf Schiffsfinanzierungen spezialisierte Premicon AG, München, als Besitzgesellschaft des Schiffes gezwungen, die TransOcean Kreuzfahrten GmbH & Co. KG zu gründen, um das Schiff in eigener Regie weiter zu betreiben. Offenbar wegen Auslastungsproblemen am deutschen Markt wurde MS Astor an die Cruise & Maritime Voyages (CMV) Holdings London Ltd., ein Tochterunternehmen der Global Maritime Group, verchartert. Das Unternehmen betrieb die MS Astor zuletzt im Winter vor Australien; im Sommer wurde das Schiff im europäischen Umfeld eingesetzt.

ms astor 127 in hamburg

TransOcean Kreuzfahrten ist ein Markenname der South Quay Travel & Leisure Ltd., die wiederum ein Bestandteil der CMV ist. MS Astor wird in Deutschland von TransOcean Kreuzfahrten zusammen mit einer kleinen Flotte von Flusskreuzfahrtschiffen vertrieben. Hochsee-Reisenden ist die CMV möglicherweise durch die MS Marco Polo und die MS Azores ein Begriff. Im kommenden Jahr stößt die MS Magellan als neues Flaggschiff zur CMV-Flotte. Diese drei Schiffe kommen hauptsächlich in ausländischen Märkten zum Einsatz.

MS Astor - Waldorf Restaurant

CMV mit Stammsitz in London ist in Deutschland durch die Tochterfirma Global Bereederung vertreten. Diese hatte bislang neben der nautisch/technischen Betreuung der MS Astor auch das Hotelmanagement und das Catering auf dem Schiff übernommen. Der für 2015 erarbeitete Routenplan wird nach dem Wechsel der Besitzverhältnisse als absolut sicher bezeichnet. MS Astor bietet bei Doppelbelegung bis zu 578 Passagieren in 289 Kabinen Platz. Das klassische Schiff war zuletzt im Jahr 2010 aufwändig renoviert worden. Es bleibt abzuwarten, ob das Deutsche als Bordsprache sich unter den geänderten Bedingungen aufrechterhalten lässt.