16.10.2019 – Im Jahr 2020 erwartet die Hafenbehörde der Balearen allein für Palma de Mallorca 550 Besuche von Kreuzfahrtschiffen. An zwei Tagen werden sieben Schiffe in Palma erwartet. Das ist Wasser auf die Mühlen der Anti-Kreuzfahrt-Initiative. Deren Mitglieder und Unterstützer fordern, täglich maximal einem Kreuzfahrtschiff die Einfahrt zu erlauben. Die Inselregierung spielt jedoch auf Zeit und mag sich nicht auf eine Begrenzung der Schiffsanläufe festlegen.
Kreuzfahrtschiff an der Estacio Maritima Num 2 in Palma
Die Hafenbehörde der Balearen informiert auf ihrer Webseite, dass im kommenden Jahr 550 Kreuzfahrtschiffe für Palmas Hafen gemeldet haben. Der Hauptandrang liegt zwischen den Monaten Mai bis Oktober 2020. Am 11. April und am 10. Oktober sind jeweils sieben Schiffe gemeldet. Gemessen an der Größe der Schiffe ist an diesen Tagen mit bis zu 17.000 zusätzlichen Besuchern zu rechnen. Eine Änderung der für viele Bewohner der Balearen-Hauptstadt misslichen Situation wäre erst im Jahr 2022 zu erwarten. Bis einschließlich 2021 sind die Routenplanungen der Reedereien festgelegt.
Oasis of the Seas - eines der großen Schiffe in Palma
Gegen Kreuzfahrtschiffe regt sich in Palma Protest: 10.000 Unterstützer fordern in einer Petition die Zahl der Schiffsanläufe auf ein Schiff pro Tag und maximal 4.000 Passagiere zu beschränken. Die Inselregierung sucht einerseits nach Lösungen, andererseits mag sie sich nicht auf Zahlen festlegen. Anlässlich der im September 2019 in Hamburg veranstalteten Kreuzfahrtmesse Seatrade Europe haben Repräsentanten der Balearen zwar den Dialog mit den Reedereien zu diesem heiklen Thema gesucht, zu verbindlichen Regelungen ist es nicht gekommen. Dagegen unterstreichen Vertreter der Unternehmens- und Einzelhandelsverbände die Bedeutung der Kreuzfahrtindustrie für Palmas Wirtschaft. Die Verbände begrüßen wohl auch die Absicht der Regionalregierung, in den kommenden Jahren 296 Millionen Euro in Palmas Hafen und die Infrastruktur zu investieren.
