24. November 2021 | Drei-Stufen-Plan konkretisiert die BLUE PORT-Konzeption des Hafens
Der PORT OF KIEL hat sich das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 alle von ihm verursachten Kohlendioxidemissionen (CO2) auf null zu reduzieren. Den Weg zur Klimaneutralität beschreibt ein Drei-Stufen-Plan, der die BLUE PORT-Konzeption des Hafens konkretisiert und am 24. November mit der erstmaligen Präsentation des Umweltberichtes vorgestellt wurde. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer PORT OF KIEL: „Wir unterstützen die Klimaschutzziele der Landeshauptstadt Kiel und nehmen in puncto CO2-Reduktion eine Vorreiterrolle ein. Der Hafen wird zum Ende dieses Jahrzehnts klimaneutral agieren.“ Der Drei-Stufen-Plan des Hafens sieht vor, im kommenden Jahr 60 Prozent des Energiebedarfs der Kiel anlaufenden Schiffe mit Ökostrom zu decken. Für das Jahr 2025 sind 80 bis 90 Prozent vorgesehen, bevor im Jahr 2030 durch das Zusammenspiel verschiedenster Maßnahmen Klimaneutralität für alle Aktivitäten des PORT OF KIEL erreicht wird. Auch werden Immissionen von Stickoxiden und Partikeln durch die eingeleiteten Maßnahmen weiter reduziert. Aktuell liegen die Immissionen deutlich unterhalb geltender Grenzwerte.
Mein Schiff 1 im Hafen von Kiel
Der Umweltbericht belegt, dass im PORT OF KIEL im Jahr 2020 über 6.200 Tonnen CO2 vermieden wurden. Knapp 18.800 Tonnen wurden im Berichtszeitraum emittiert. Dirk Scheelje, Vorsitzender des PORT OF KIEL-Aufsichtsrates und Mitglied der Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen: „Mit der Vorlage des Umweltberichtes werden Emissionen erstmals quantifiziert und damit transparent.“ Alle Hafenanlagen werden gegenwärtig zu 100 Prozent klimaneutral mit Ökostrom versorgt. Darüber hinaus wurde der Energiebedarf auf den Terminals durch Umstellung auf sparsame LED-Technik sowie Steigerung der Energieeffizienz nachhaltig reduziert. Gleichzeitig liefern Photovoltaikanlagen jedes Jahr ca. 290.000 Kilowattstunden Solarenergie. Weitere energiepolitische Maßnahmen: Der PORT OF KIEL kompensiert den „Fußabdruck“ seiner dienstlichen Flugreisen und rüstet den eigenen Fuhrpark sukzessive auf Elektroantrieb um. Gegenüber den Kunden werden Anreize gesetzt, um den Prozess der Entkarbonisierung zu fördern.
Port of Kiel
Landstrom ist ein zentrales Element zur Emissionsreduzierung in Kiel. Nachdem eine erste Anlage zur landseitigen Stromversorgung im Mai 2019 am Norwegenkai ans Netz ging, wurde im Juni dieses Jahres eine zweite, größere Anlage am Ostseekai in Betrieb genommen. Von dort werden die Fähren der Stena Line regelmäßig mit Ökostrom versorgt. Erstmals wurden mit der „AIDAsol“ und der „AIDAprima“ zwei Kreuzfahrtschiffe an die Ökostromversorgung angeschlossen. Der PORT OF KIEL hat die infrastrukturelle Basis geschaffen, dass Fähren und Kreuzfahrtschiffe im Stadthafen ohne schädliche Emissionen auskommen. Es besteht die Absicht, im folgenden Jahr am Ostseekai 60 bis 80 Kreuzfahrtanläufe klimaneutral abzuwickeln. Der Bau einer zusätzlichen Landstromanlage ist für den Ostuferhafen vorgesehen. Zur noch effizienteren Gestaltung der Prozesse auf den Frachtterminals fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Einrichtung eines digitalen Testfeldes im Hafen. Auf Grundlage eines 5G-Campus-Netzwerkes werden operative Prozesse optimiert und nachhaltiger gestaltet. Auf diese Weise wird ein klimaneutrales Wachstum des Hafenumschlages durch innovative IT-Technik unterstützt.
Einzelmaßnahmen des PORT OF KIEL zur Reduzierung von Emissionen:
- Landstromversorgung am Ostseekai, Schwedenkai, Norwegenkai und künftig Ostuferhafen
- Ökostrombezug aus ausschließlich erneuerbaren klimaneutralen Quellen
- Elektrifizierung der Fuhrparks einschließlich der Flurförderfahrzeuge
- Alternative Energieerzeugung durch Betrieb eigener Photovoltaikanlagen
- Umstellung auf LED-Beleuchtungstechnik auf allen Terminalanlagen
- Effizienzsteigerung operativer Prozesse durch Digitalisierung
- Kompensation von dienstlichen Flugreisen über Atmosfair
- Tarifliche Umweltrabatte als Anreiz zur klimafreundlichen Transformation