Royal Caribbean Group – Buchungssituation und Finanzen

Royal Caribbean Group – Buchungssituation und Finanzen


14.10.2020 – Die Royal Caribbean Group äußerte sich in den letzten Tagen zur Lage der Unternehmensgruppe. Speziell ging es um die Buchungssituation, den Kostenapparat und die Finanzlage.

Royal Caribbean, nach Carnival das zweitgrößte Kreuzfahrt-Unternehmen der Welt, reagiert mit vielfältigen Einsparungen und Kapitalmaßnahmen auf die Corona-Pandemie.

Buchungen
In den letzten beiden Monaten haben die Buchungen für 2021 zugelegt. Allerdings liegen sie noch unter dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Das Unternehmen merkt an, dass die Preisentwicklung für das Folgejahr wegen der ausgestellten Future Cruise Credits (FCCs) nicht befriedigt. Immerhin konnten die finanziell nicht wirksamen FCCs und Verschiebungen der Buchungen (Lift & Shift) auf einen anderen Zeitraum die Rückerstattung vereinnahmter Reiseentgelte verhindern.

mariner of the seas 501 istanbul

Mariner of the Seas in Istanbul


Finanzlage
Im dritten Quartal 2020 „verbrannte“ Royal Caribbean monatlich 250 bis 290 Millionen US-Dollar. Finanzielle Einflüsse sind nicht in diese Berechnungen einbezogen. Die Unternehmen der Gruppe haben in Hinblick auf COVID-19 vorbeugende Maßnahmen ergriffen, um die Liquidität zu erhalten. Zu den Maßnahmen zählen Kostenstreichungen, der Verzicht auf Kapitalabflüsse und die Gewinnung zusätzlicher finanzieller Mittel.

Kostensenkungsmaßnahmen 

  • Die schiffsbezogenen Kosten wurden zurückgefahren (Gehälter der Crews, Lebensmittel, Treibstoff, Versicherungen und Hafengebühren).
  • Eine Anzahl Schiffe der Flotte wird in einen „Cold Layup“ versetzt, wodurch sich die Schiffskosten deutlich reduzieren. Die negative Konsequenz dieses Manövers ist, dass ein Neustart der Schiffe wesentlich mehr Zeit erfordert, als bei einem „Warm Layup“ notwendig ist.
  • Marketing- und Vertriebskosten wurden für den Rest des Jahres 2020 gestrichen oder maßgeblich reduziert.
  • Die Zahl der an Land beschäftigten Mitarbeiter wurde durch Stellenstreichungen oder Kurzarbeit um 23 Prozent reduziert.
  • Weitere kostenwirksame Maßnahmen: Verzicht auf Dienstreisen und Einstellungsstopp.

Kapitalmaßnahmen
Mit Stand 30. September 2020 liegen die flüssigen Mittel der Royal Caribbean-Gruppe bei 3,7 Milliarden US-Dollar. 3,0 Milliarden der Summe sind als Cash-Positionen oder Cash-Äquivalente anzusehen. Bei den restlichen 700 Mio. US-Dollar handelt es sich um ein über 364 Tage gewährtes Darlehen. Seit Beginn der durch Corona bedingten Krise im Februar 2020 hat die Firmengruppe schätzungsweise 4,4 Milliarden US-Dollar Liquiditätsabflüsse definiert, die in den Jahren 2020 und 2021 entweder eingespart oder gestundet werden können.

Zur weiteren Liquiditätsverbesserung begibt die Royal Caribbean-Holding Aktien im Werte von 500 Mio. US-Dollar. Zudem ist die Ausgabe einer 2023 fälligen Wandelschuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. US-Dollar geplant. Beide Finanzmittel können bei Bedarf jeweils um 75 Mio. US-Dollar aufgestockt werden.

 

 

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