24.10.2014 – In den USA ist Berichtssaison. Das gilt auch für Royal Caribbean Cruises Ltd. Das Unternehmen informierte bei Vorlage der Ergebnisse für das dritte Quartal 2014 über die Geschäftsentwicklung des laufenden und über die Perspektiven des kommenden Jahres. Demnach stieg in 2014 der Nettogewinn bei Umsatzerlösen in Höhe von 2,4 Milliarden auf 490,3 Millionen oder 2,19 pro Aktie (alle Angaben in US-Dollar).
Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum lagen die Erlöse bei 2,3 Milliarden Dollar, der Nettoüberschuss betrug 356,7 Millionen und der Gewinn je Aktie lag bei 1,65 Dollar. Die Erlöse pro Ticket und die Bordumsätze je Passagier und Tag reduzierten sich leicht. Die Ergebnisverbesserung ist allein auf signifikante Kostenreduzierungen zurückzuführen. Der Bruttoaufwand pro Passagier und Tag minderte sich von 68,77 US-Dollar (Vorjahreszeitraum) auf 62,69 US-Dollar im laufenden Jahr.
Die Schlüssel für die weitere Entwicklung sind ein moderates Kapazitätswachstum, ein die Marken weltweit übergreifendes Kostenbewusstsein und neue Geschäftsfelder, so lässt sich Richard Fain, Chairman und CEO von Royal Caribbean Cruises bei Vorlage der Quartalszahlen zitieren.
Der Gewinn pro Aktie wird im laufenden Jahr mit 3,45 US-Dollar erwartet. Die Prognose für das Jahr 2015 lautet auf 4,55 US-Dollar. Mit einer Gewinnsteigerung von gut 30 Prozent soll 2015 ein Rekordjahr werden. Zwar dürfte das erste Quartal im karibischen Raum mit einem allgemeinen Kapazitätszuwachs eine Herausforderung für das Unternehmen darstellen. Für die folgenden neun Monate wird jedoch dort eine „robuste“ Entwicklung erwartet. Die Marken der Unternehmensgruppe werden das Jahr über mit 44 Prozent der verfügbaren Kapazität in der Karibik vertreten sein.
Im ersten Quartal des kommenden Jahres wird für Asien und Australien ein 11-prozentiger Kapazitätszuwachs erwartet. Beide Märkte binden im laufenden Jahr 12 Prozent der Schiffskapazitäten. Für das Folgejahr 2015 ist von einer 15-prozentigen Kapazitätsbindung in diesen Bereichen auszugehen. Allein durch die Stationierung der Quantum of the Seas in China wird in diesem Land ein Kapazitätszuwachs von 68 Prozent geboten. Damit kommt China im Rahmen der Unternehmensentwicklung zukünftig eine Schlüsselrolle zu. Der Wandel der Unternehmenspolitik zeigt sich auch daran, dass in den Jaren 2015 und 2016 in den Märkten Nordamerika und Europa trotz des Hinzukommens zweier neuer Schiffe weniger Betten angeboten werden.
Interessant ist eine Randbemerkung des CFO des Unternehmens. Schiffe, die nach 2015 gebaut werden, sollen 25 Prozent mehr Ertrag als die gegenwärtigen Schiffsgenerationen generieren. Es ist anzunehmen, dass sich Werftbetriebe auch in der Zukunft auf lukrative Aufträge der Royal-Caribbean-Gruppe einrichten dürfen. Fragt sich nur, wohin mit den alten Schiffen?