21.07.2020 – Betrübliches ist von TransOcean Kreuzfahrten zu hören. Die Gesellschaft musste ebenso wie die Schwestermarke Cruise & Maritime Voyages (CMV) Insolvenz anmelden. Alle zukünftigen Reisen beider Marken sind gestoppt. Versuche die finanziell angeschlagenen Unternehmen durch Kredite von Banken und Investoren zu retten, schlugen fehl.
TransOcean Kreuzfahrten und CMV sind Markennamen der unabhängigen britischen South Quay Travel & Leisure Limited (SQTL). Das Unternehmen war auf Kreuzfahrten mit angejahrten Kreuzfahrtschiffen abseits der „Brot- und Butter-Ziele“ spezialisiert. Bedient wurden der britische, der internationale englischsprachige sowie der deutschsprachige Markt für Kreuzfahrten. Im Jahr 2013 reisten mehr als 70.000 Passagiere, davon 10.000 aus dem australischen Quellmarkt, mit CMV.
Für TransOcean, die traditionsreiche deutsche Kreuzfahrtmarke ist es nach 2009 die zweite Insolvenz. Damals wurde der Veranstalter von der Münchener Premicon AG aufgefangen. Die gab die Marke im Januar 2014 an die Briten ab. Vielen deutschen Kunden ist speziell die MS Astor in guter Erinnerung.
MS Astor im Hafen von Cobh/Republik Irland
Unklar ist, was nach der Insolvenz aus der Flotte wird. Die Schiffe befinden sich zum Teil im Eigentum der Gesellschaften oder sind geleast. Die Unternehmensplanungen vor Beginn der Corona-Pandemie sahen vor, im Jahr 2021 von P&O Australia die Pacific Aria and Pacific Dawn zu übernehmen.
TransOcean Kreuzfahrten informieren auf ihrer Internet-Seite, dass sich derzeit die Insolvenzverwalter Paul Williams, Phil Dakin und Edward Bines von der Kanzlei Duff & Phelps Ltd. einen Überblick über die Finanzlage des Unternehmens verschaffen. Weiter wird ausgeführt:
„Die von SQTL verkauften Kreuzfahrtpakete sind durch Sicherungsscheine der ABTA Ltd. (Association of British Travel Agents) mit Sitz in London geschützt.
Bitte beachten Sie, dass alle noch nicht angetretenen Reisen abgesagt worden sind.
Kunden, die eine von SQTL bereitgestellte Pauschalreise über ein Reisebüro gebucht haben, sollten sich bitte zunächst an ihr Reisebüro wenden, um dort weitere Beratung und Unterstützung zu erhalten, da das Reisebüro möglicherweise alternative Vorkehrungen für Sie getroffen hat.
Wenn Sie direkt bei SQTL gebucht haben, ist Ihre über SQTL gebuchte Kreuzfahrt durch ABTA oder durch Ihren Kredit- oder Debitkartenaussteller geschützt. Bitte rufen Sie die Website www.abta.com/failures um Informationen zu bekommen, wie Sie Ihre Ansprüche geltend machen können“.