Wer zuvor auf den großen Schiffen zweier bekannter deutscher und vieler internationaler Anbieter gereist ist, lernt mit der MS Astor eine andere (Schiffs-) Welt kennen. TransOcean Kreuzfahrten sieht sich als Anbieter anspruchsvoller Hochseekreuzfahrten fernab des Massentourismus. Mit dem kommt der Astor-Gast erst dann in Kontakt, wenn MS Astor im Zielhafen neben einem der „dicken“ Schiffe zu liegen kommt. Ansonsten gilt klein und fein. Klasse statt Masse. Dann darf die Reise auch mehr kosten, als auf anderen Schiffen.
Das Schiff hat eine begrenzte Bettenkapazität. Gerade einmal 578 Gäste können in den 289 Kabinen und Suiten untergebracht werden. Dieser Wert ist in der Praxis kaum zu erreichen, da viele Einzelreisende den Belegungsschnitt senken. Dies allein trägt dazu bei, dass es an Bord ruhiger und gesetzter als auf großen Schiffen abläuft. Unter den Gästen fehlt das ausgesprochen junge, aktive Publikum. Dieses sucht sich andere Schiffe mit Action und Erlebniswelten. An Bord der Astor scheint uns das gefühlte und wahrscheinliche Alter der Gäste bei 60 plus zu liegen.
Dieser begehrten und zumeist zahlungskräftigen Klientel ist es wichtig, dass Deutsch die Bordsprache ist. Sie wünscht in Notfällen die ärztliche Versorgung durch einen Deutsch sprechenden Arzt zu erhalten. Wichtig ist ihr auch in anderen Bereichen nicht auf die Muttersprache verzichten zu müssen. Das fängt beim Concierge an und endet beim Gottesdienst oder im Bordrestaurant. Bei den alltäglichen Fragen und Themen des Tages ist die Kreuzfahrtleitung stets ansprechbar. Vor allem ist sie ständig präsent. Der Kreuzfahrt-Direktor ist sich nicht zu schade, vor oder nach Landgängen das Aus- oder Einchecken der Gäste persönlich vorzunehmen.
An Seetagen hilft die Wellness-Oase mit Friseur, Kosmetik und Massagen über den langen Tag hinweg. Tagsüber und am Abend läuft ein gutes und ambitioniertes Unterhaltungsprogramm ab, das sich zwar nicht mit dem Angebot der großen Schiffe vergleichen lässt. Aber wollen die Gäste der MS Astor solches eigentlich? Auch die von der Heinemann-Gruppe geführten Bordläden treffen unsere und die Wünsche der Mitreisenden gut.
Vor allem aber sammelt die erfahrene und kompetente Bordgastronomie mit Speisen und Getränken und einem stimmigen Service Punkte beim Gast. Schließlich und endlich punktet auch der fotogene Kapitän bei der Kapitänsgala. Was will man mehr? Nichts beeinträchtigt das positive Empfinden an Bord. Der Gast fühlt sich wohl und empfindet die Atmosphäre an Bord als stimmig.
„Höchst persönlich“ lautet das Motto, mit dem die TransOcean am Markt auftritt. Das ist richtig. Nach nunmehr drei Fahrten mit der MS Astor und zwei Reisen mit der T/C Bellevue können wir dem nur zustimmen.