Astoria hat nicht besonders viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die sehenswerten Ziele in Astoria sind jedoch gut zu Fuß zu erreichen. Oder mit dem „Old 300“ Astoria Riverfront Trolley, der selbst zu den Sehenswürdigkeiten Astorias gehört.
Astorias Sportboothafen
Was also ist in Astoria/Oregon zu unternehmen, wenn das Kreuzfahrtschiff in der Kleinstadt einen Zwischenstopp einlegt?
Sehenswürdigkeiten außerhalb von Astoria
Reedereien veranstalten Landausflüge von 6 ½ Stunden Dauer. Die führen über circa 100 Kilometer in südliche Richtung. Die Küstenlandschaft ist sicherlich reizvoll; das Beiprogramm lässt allerdings zu wünschen übrig. Auch die übrigen Angebote überzeugen zu individuellen Touren neigende Reisende nicht.
Astoria-Megler-Bridge mit Norwegian Sun
Mit einem Mietwagen könnten die südlich von Astoria gelegenen Küstenorte Seaside und Cannon Beach besucht werden. In Cannon Beach locken Galerien und Boutiquen und am Strand steht der gewaltige Haystack Rock, ein Felsen, der einem Heuhaufen (Haystack) ähnelt.
Wir empfehlen stattdessen, Astoria näher zu erkunden. Es besteht kein Zweifel: Die Stadt ist attraktiver, als auf der erste Blick vermuten lässt.
Astorias Sehenswürdigkeiten
Astoria Riverfront Trolley
Eine Fahrt mit dem Astoria Riverfront Trolley Old 300 sollte auf dem Tagesprogramm stehen. Die alte Straßenbahn hält 500 Meter vom Kreuzfahrt-Terminal entfernt. Freiwillige betreiben das historische, über 100 Jahre alte Vehikel. Ursprünglich fuhr es in San Antonio/Texas. Die Hin- und Rückfahrt mit der „Old 300“ entlang des Columbia River kostet einen US-Dollar und dauert circa eine Stunde. Für zwei Dollar erwirbt man eine Tageskarte. Unterwegs wird an vielen Haltestellen gehalten.
Astoria Riverfront Trolley
Mit der Bahnfahrt sollte der Astoria-Besuch beginnen.
Columbia Riverwalk
Der Columbia Riverwalk ist circa 4 ½ Kilometer lang. Der Weg beginnt unterhalb der Astoria-Megler-Brücke und führt bis zum Port’s East Basin. Entlang des guten, gepflegten Weges gibt es Bänke, Bars und Restaurants. Informationstafeln am Weg informieren über Wissenswertes.
Seelöwen-Kolonie
Sofern mit der „Old 300“ begonnen wurde, empfehlen wir, die Bahn am Pier 39, der Endstation der Straßenbahn, zu verlassen. Die auf Pfählen errichtete Pieranlage bietet alles Mögliche: Sie ist Gästehaus, Restaurant und Coffee Shop. Die Hauptattraktion ist die nahe gelegene große Seelöwen-Kolonie. Überhören kann man die mächtigen Tiere nicht. Ähnlich wie am gleichnamigen Pier 39 in San Francisco ist die Luft erfüllt vom Brüllen der Seelöwen. Die feisten Tiere lagern, wenn sie nicht gerade schwimmen, auf nicht genutzten Stegen. Hinweisschilder am Weg mahnen die Passanten, dass es sich bei den Meeressäugern um eine geschützte Spezies handelt.
Viele Einwohner Astorias mögen die Tiere dennoch nicht. Als Fischfresser sind sie Nahrungskonkurrenten der Menschen. Und ein ausgewachsener Seelöwe verfügt über einen gesegneten Appetit. Außerdem sind sie laut. - Astorias Einwohner erklären das Phänomen der Seelöwen damit, dass es sich um kalifornische Seelöwen handelt. Einzelne Bullen haben keine Weibchen abbekommen. Deshalb ziehen sie gen Norden und landen beispielsweise im beschaulichen Astoria. Es gibt sicherlich schlechtere Orte als diesen!
Astorias Seelöwen-Kolonie
Columbia River Maritime Museum
Eine weitere Attraktion des Riverwalk ist das Columbia River Maritime Museum. Es liegt zwischen Pier 39 und dem Stadtzentrum direkt am Fluss. Der moderne Bau informiert über den fast 2.000 Kilometer langen Strom, regionale Wetterphänomene, die Mündung des Columbia River, eine der gefährlichsten Flusspassagen der Welt und vieles andere mehr. Zum Museum gehört auch das an einer Pier liegende Feuerschiff Columbia. Es kann besichtigt werden.
Anschrift: 1792 Marine Drive, Astoria
Eintrittspreis für Erwachsene: 14 US-Dollar. Senioren (65+): 12 US-Dollar.
American Empress
Mit etwas Glück sieht man die American Empress an ihrem Pier neben dem Columbia River Maritime Museum liegen. Dieser Heckraddampfer ist laut Werbung das größte und eleganteste Flussschiff der nordwestlichen Pazifikregion. Die Queen Steamboat Company lässt dieses imposante, 110 Meter lange Schiff von Ende März bis Anfang November auf dem Columbia und dem Snake River fahren. 9-tägige Reisen in luxuriösem Ambiente werden zwischen März und November ab 2.000 US-Dollar pro Person angeboten.
Astoria Column
In 600 Fuß Höhe, 182 Meter über der Meeresspiegel, steht auf einer Anhöhe die Astoria Column. Die Trajanssäule des Trajansforums in Rom diente den Erbauern als Vorbild. Ein von Hand bemalter, 150 Meter langer Fries windet sich um die Säule. Die Bemalung stellt Szenen der Stadtgeschichte dar. Pro Jahr besuchen 400.000 Menschen das Bauwerk. In dessen Inneren führt eine Treppe auf eine Aussichtsplattform. Wer die Plattform erklimmt, genießt aus dann 220 Meter Höhe einen phantastischen 360-Grad-Blick über das Mündungsgebiet des Flusses, die benachbarte Young's Bucht, den Pazifik und das Küstengebirge. An klaren Tagen reicht der Blick bis zum 100 Kilometer Luftlinie entfernten schneebedeckten Mount Adams. Der ehemalige Vulkan ist der zweithöchste Berg des Bundesstaates Washington.
Vom Stadtzentrum misst der auf 182 Höhenmeter ansteigende Fußweg 2,4 Kilometer. - Einfacher ist es, den regelmäßig verkehrenden Zubringerbus hinauf zur Säule zu nehmen.
Startpunkt des Shuttlebusses: 10th Street/Ecke Duane Street.
Eintritt Astoria Column: Frei
Fahrpreis Shuttlebus: 5 US-Dollar
Zubringerbus zur Astoria Column
Flavel House Museum
In den Jahren 1884 bis 1886 ließ sich der vormalige Lotse Captain George Flavel ein Herrenhaus errichten. Das dürfte ihm nicht schwergefallen sein, denn Mr. Flavel hatte es durch Schifffahrt, Hotels, Bankgeschäfte und mehr zum ersten Millionär der Region Clatsop County gebracht. Das Herrenhaus misst 1.080 Quadratmeter Fläche. Es gehört der Clatsop County Historical Society und wird als Museum genutzt.
Anschrift: 441, 8th Street, Astoria
Oregon Film Museum
Gefängnisse sind auch nach deren Schließung zu etwas nutze. Im alten Clatsop County Jail (geschlossen 1976) wurde ein Filmmuseum eingerichtet. Bereits im Jahr 1908 wurde mit „The Fisherman’s Bridge“ der erste Film in Astoria gedreht. Weitere folgten: darunter Kindergarten Cop, Free Willy, Free Willy 2. Betrieben wird das Museum ebenfalls von der Clatsop County Historical Society. Übrigens: Clark Gable startete seine Hollywood-Karriere im Jahr 1922 in Astoria.
Oregon Film Museum
Für Film-Enthusiasten werden „Reel Astoria Movie Site Tours” angeboten. Sie führen zu Original-Drehplätzen in der Stadt.
Anschrift: 732 Duane Street, Astoria
Eintritt: Erwachsene 6 US-Dollar
Astoria Brücke ("Astoria-Megler Bridge")
Die 6.600 Meter lange Straßenbrücke führt über den sechs Kilometer breiten Columbia River. Die Brücke verbindet die US-Bundesstatten Oregon und Washington. Am südlichen Ufer, vor Astoria, beträgt die lichte Höhe der Fachwerkbrücke 60 Meter: Mittelgroße Seeschiffe können dort die Brücke passieren. Später führt die Fahrbahn in geringer Höhe über den Fluss. Die Brückenauffahrt in Astoria beginnt mit einer 270-Grad-Schleife. Fußgänger dürfen die Brücke nicht betreten. Über die Brücke führt die U.S. Route 101. Sie verbindet Los Angeles im Süden mit der Stadt Olympia im Norden.
Das im Jahr 1966 fertiggestellte Bauwerk war als Mautbrücke errichtet worden. Bereits im Jahr 1993 waren die ursprünglichen Baukosten eingenommen worden. Seitdem fällt kein Brückenzoll mehr an.
Unser Eindruck
Astoria in Oregon wird als Kreuzfahrt-Destination nur schwach frequentiert. Wir lernten die Stadt an einem sonnigen Spätherbsttag kennen. Astoria (Oregon) empfinden wir als etwas langweiliges Städtchen in landschaftlich schöner Lage. Wir trafen freundliche Menschen und genossen einen stressfreien Aufenthalt. Höhepunkte des Tages waren die Seelöwen bei Pier 39 und die Astoria Column. Den Tag in Astoria möchten wir nicht missen.
Update Apri 2021