- Prince Edward Island – ein geschätztes Touristenziel
- Charlottetown – ein erster Eindruck
- St. Dunstan’s Basilica Cathedral
- Erinnerung an die Konferenz von Charlottetown
- Repräsentative Bauten
- Die aus Löffeln geformte Skulptur eines Blauflossen-Thunfischs
- Confederation Centre of the Arts
- Charlottetowns Rathaus
- St. Peter’s Cathedral und All Souls‘ Chapel
- Victoria Park
- Die sehenswerten Wohnbauten der West Street
- Irish Settlers Memorial
- Prince Edward Island Convention Centre
- Big Red Numbers
- Peake’s Wharf
- Founders Hall
- Resümee unseres Stadtrundgangs
Die MS Zuiderdam der Holland America Line legt zur Mittagszeit in der kanadischen Stadt Charlottetown auf Prince Edward Island (PEI) an. Es ist das zweite Mal, dass wir mit einem Schiff die Hauptstadt der Provinz PEI anlaufen. Jahre zuvor besuchten wir Prince Edward Island und die Stadt mit der Celebrity Summit. Bei diesem Besuch unternahmen wir mit einem Taxi eine mehrstündige Rundfahrt zu Top-Zielen der Insel. Danach verblieb noch ausreichend Zeit für einen Stadtrundgang auf eigene Faust. Diesmal verzichten wir aus Zeitgründen auf einen Ausflug ins Umland. Stattdessen nutzen wir den Aufenthalt für einen erneuten, intensiveren Stadtrundgang durch Charlottetown auf eigene Faust.
Prince Edward Island – ein geschätztes Touristenziel
Die knapp 40.000 Einwohner zählende Stadt Charlottetown ist das Tor zu Kanadas kleinster Provinz. Auf 5.660 Quadratkilometern leben mehr als 170.000 Menschen. Sie wohnen vorwiegend in Gemeinden und kleinen Städten. Der wichtigste Wirtschaftszweig ist der Tourismus, gefolgt von Landwirtschaft und Fischerei.
Charlottetown – ein erster Eindruck
Charlottetowns Zentrum ist rastermäßig angelegt. Die Anordnung der Straßen erleichtert die Orientierung. Wir starten unseren Rundgang durch das historische Stadtzentrum am geräumigen, mit Ladengeschäften und Touranbietern ausgestatteten Kreuzfahrtterminal und der „Historic Charlottetown Waterfront“. Der bereitstehende Pferdeomnibus ist ein gutes Fotomotiv, doch wir beabsichtigen, die stätischen Attraktionen zu Fuß zu sehen.
St. Dunstan’s Basilica Cathedral
Unser Weg führt durch die Water Street zur Great George Street. Das bedeutendste Bauwerk dieser Straße ist die St. Dunstan’s Basilica, die römisch-katholische Kathedrale der Diözese Charlottetown. Sie wurde zwischen 1897 und 1907 im Stil französischer Kirchen errichtet. Kurz nach der Fertigstellung zerstörte ein Brand den Neubau. Der Nachfolgebau wurde vor 110 Jahren auf Grundlage der ursprünglichen Baupläne fertiggestellt. Die helle, lichte Kathedrale besitzt einen bemerkenswerten Altar, eine große Orgel und schöne Bleiglasfenster.
Erinnerung an die Konferenz von Charlottetown
Dem Portal der Kathedrale gegenüber steht an der Great George Street eine Bronzeskulptur, die an die historische Konferenz von Charlottetown erinnert. Sie zeigt zwei Delegierte in natürlicher Größe bei einer lebhaften Diskussion. Eine der Figuren stellt den konservativen Premier von PEI, die andere einen der fünf Abgesandten aus der kanadischen Provinz New Brunswick dar. Ironie des Schicksals: Beide Delegierten hießen John Hamilton Gray.
Bronzeskulptur zur Erinnerung an die Konferenz von Charlottetown
Repräsentative Bauten
Die Great George Street führt in direkter Linie zum Province House, dem Sitz des Parlaments der Provinz Prince Edward Island. Dem Gebäude wurde der Status eines nationalen Erbes verliehen. Den Besuch des Bauwerks ersparen wir uns. Wir sahen es bei unserer ersten Visite. Stattdessen biegen wir in die Richmond Street ein, die im weiteren Verlauf den Namen „Victoria Row“ trägt. Die Victoria Row ist eine kurze, von Bars, Läden und Restaurants gesäumte Fußgängerzone.
Die aus Löffeln geformte Skulptur eines Blauflossen-Thunfischs
Die Victoria Row mündet in die Queen Street. Der Straßenmündung gegenüber steht eine lebensgroße Skulptur eines aus rostfreien Löffeln gefertigten Blauflossen-Thunfischs. Das Kunstwerk im öffentlichen Raum ist eine Erinnerung an die über zwei Jahrhunderte gediehene Fischereitradition der Region.
Der Bluefin Thunfisch
Confederation Centre of the Arts
Wir wenden uns nach rechts, folgen der Queen Street und kommen zum Confederation Centre of the Arts. Das Kunstzentrum wurde von den kanadischen Bundesbehörden sowie allen übrigen Provinzen des Landes mit insgesamt 5,6 Millionen kanadischen Dollar kofinanziert. Das Areal nimmt einen ganzen Straßenblock ein. Mehrere Theatersäle, eine Kunstgalerie, eine öffentliche Bibliothek, ein Restaurant und ein Ladengeschäft füllen den monumentalen Bau.
Confederation Centre of the Arts
Charlottetowns Rathaus
Einen Block hinter dem Confederation Centre of the Arts ragt an der Queen Street Ecke Kent Street auf der linken Straßenseite der dreistöckige Backsteinbau der City Hall auf. Sie wurde im Jahr 1888 erbaut. Das Rathaus erhielt im Jahr 1984 die Anerkennung als ein nationales, historisches Denkmal Kanadas. Das Gebäude symbolisiert nach einhelliger Meinung der Juroren das Wachstum und den erlangten Wohlstand der Provinzhauptstadt Ende des 19. Jahrhunderts.
Charlottetowns Rathaus
Das nächste Ziel ist die Parkanlage Rochford Square. Bevor wir sie erreichen, passieren wir auf der rechten Seite der Kent Street das Hauptquartier der Feuerwehr und das Rodd Charlottetown Hotel. Die Feuerwehr präsentiert sich als zeitgemäßer, nüchterner Zweckbau; das Hotel ist im Gegensatz dazu ein schönes, repräsentatives Bauwerk. Dennoch lohnt es, vor dem Fire Department nach einem historischen Feuerwehrfahrzeug Ausschau zu halten. An schönen Tagen rücken die Diensthabenden das Fahrzeug ins Blickfeld der Passanten.
St. Peter’s Cathedral und All Souls‘ Chapel
Rochford Heritage Square
Die Grünanlage des Rochford Square ist zwischen der Kent Street und der All Souls Lane platziert. Wir betreten den Park eher zwangsläufig, da wir wegen der anglikanischen St. Peter’s Cathedral kommen. Das Gotteshaus wirkt unaufdringlich. Ihm mangelt es an der Größe und Pracht katholischer Kathedralen.
An die anglikanische Kathedrale schließt mit der All Souls‘ Chapel ein richtiger Hingucker an. Sie ist eine gotische, im hochviktorianischen Stil gehaltene Kapelle aus Sandstein mit vielen Bildern und schönen Glasfenstern in ihrem Inneren. Der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtete Bau wurde 1990 zur National Historic Site erklärt.
Victoria Park
Ein weiteres wichtiges Ziel dürfen wir nicht versäumen, den Victoria Park. In der weitläufigen, öffentlichen Parkanlage liegt die imposante Residenz des „Lt. Governor“. Sie dient dem Sachwalter der britischen Krone als formeller Dienstsitz. Den dann und wann auf der Insel vorbeischauenden Mitgliedern der englischen Königsfamilie wird in dem prachtvollen weißen Gebäude die ihnen geziemende Unterkunft gewährt.
Um zum Dienstsitz des Lt. Governor zu gelangen, folgen wir der Kent Street. Dabei passieren wir zuerst den Governor’s Pond, den Weiher des Gouverneurs. Vom Schiff aus sahen wir bereits den in einer weitläufigen Parklandschaft gelegenen Amtssitz. Wesentlich beeindruckender wirkt das Gebäude aus nächster Nähe. Das weiße, mit Säulen dekorierte Haus wurde im Jahr 1834 vollendet. Im Sommer finden zu bestimmten Zeiten Führungen auf dem Anwesen statt.
Würden wir dem Victoria Park Roadway folgen, kämen wir zur wenig spektakulären Prince Edward Battery. Die nahmen wir ebenfalls beim Einlaufmanöver des Schiffes wahr. Den Blick aus nächster Nähe ersparen wir uns. Stattdessen genießt das an der Bucht gelegene Beaconsfield Historic House unser Interesse. Das Gebäude steht an der Ecke Kent Street / West Street. Nach seiner Fertigstellung galt Beaconsfield als eines der elegantesten Häuser der Stadt.
Der Bau ist ein vorzügliches Beispiel viktorianischer Architektur. Ursprünglich war das Gebäude Eigentum einer reichen Kaufmannsfamilie. Nun wird das Haus ganzjährig als Veranstaltungsort genutzt, und es ist für Besucher geöffnet. In einem Lädchen werden Bücher über die Insel, Magazine, Töpferwaren, Drucke und Schmuckstücke verkauft.
Die sehenswerten Wohnbauten der West Street
An der West Street reihen sich auf beiden Seiten der Straße repräsentative Bauten aneinander. Sie zeugen vom Wohlstand ihrer ehemaligen und gegenwärtigen Eigentümer. Manche der Objekte werden als Boutique-Hotels genutzt. Das ist verständlich: Die Lage an der Waterfront ist großartig.
Irish Settlers Memorial
An das Gelände des auf die West Street folgenden Militärkomplexes LCol J. David Stewart Armoury, der heute als Militärmuseum genutzt wird, grenzt das Irish Settlers Memorial. Die von einem keltischen Granitkreuz überragte Gedenkstätte ehrt die mehr als 10.000 irischen Einwanderer der ersten Stunde. Das steinerne Kreuz ist als Symbol für Irland und den unbeirrten Glauben der Siedler gedacht. Die kreisförmige Terrasse enthält 32 Steinplatten. Jede der Platten steht für eine der Grafschaften, aus denen die Siedler stammten.
Prince Edward Island Convention Centre
Bei unserem Erstbesuch in Charlottetown übersahen wir das moderne Kongresszentrum. Es stellt eine interessante Wegmarke an der Waterfront dar. Vom Schiff ist das Zentrum mit seiner geschwungenen Dach- und Fassadenfront leicht auszumachen. Die Existenz des Gebäudes verdankt die Stadt den Interessen der regionalen Gewerbetreibenden, die sich einen geeigneten Veranstaltungsort für Tagungen und Kongresse wünschten. Der Bau wurde vor zehn Jahren eröffnet.
Big Red Numbers
Das Kongresszentrum ist der Bucht zugewandt. Zwischen dem Bau und dem Wasser steht ein riesiger Ziffernblock mit der Jahreszahl „2023“. Die „Big Red Numbers“ genannte Sehenswürdigkeit wird zu Beginn eines jeden Jahres auf die neue Jahreszahl aktualisiert.
Big Red Numbers
Die roten Zahlen wurden erstmals im Jahr 2014 aufgestellt. Damals erinnerten sie an den 150. Jahrestag der Charlottetown Conference im Ratssaal des Province House. Dieses Treffen war die Initialzündung für die Gründung Kanadas.
Peake’s Wharf
Einer der populärsten Orte für Ortsansässige und Besucher ist die an das Convention Centre anschließende Peake’s Wharf. Sie liegt in Sichtweite der beiden Anleger für Kreuzfahrtschiffe. Mehr als 200 Jahre war das Hafengelände der ausschließliche Zugang zur Insel Prince Edward Island. Inzwischen ist sie Ausgangspunkt mannigfacher Aktivitäten: Schicke Läden und Galerien, Bootsausflüge sowie eine lebendige Gastroszene erwarten die Besucher.
Founders Hall
Vor uns liegt in der Prince Street „Founders Hall“. In der weitläufigen Halle vermitteln uns moderne audiovisuelle Techniken Einblicke in die kanadische Geschichte, und die Gastronomie ist ebenfalls bemerkenswert.
Resümee unseres Stadtrundgangs
Charlottetown auf Prince Edward Island ist ein Touristenzentrum und zudem eine ausgesprochen angenehme Kreuzfahrt-Destination. Die städtischen Sehenswürdigkeiten liegen in fußläufiger Entfernung, und wer zwischendurch die Lust am Schauen verliert, nimmt sich in einem der vielen Fischrestaurants möglicherweise eine Auszeit.
Wir behalten den Besuch der Stadt Charlottetown auf eigene Faust in bester Erinnerung. Besuchern empfehlen wir bei längeren Liegezeiten sowohl Rundfahrten über Prince Edward Island als auch mehrstündige Stadtrundgänge.
November 2023