Im Osten Kanadas grenzen die Atlantik-Provinzen Québec sowie Neufundland & Labrador aneinander. Die Fläche von Neufundland & Labrador misst mehr als 405.000 Quadratkilometer; davon entfallen 112.000 Quadratkilometer auf die dünn besiedelte Insel Neufundland. Seit dem 31. März 1949 ist sie Mitglied der Kanadischen Konföderation.
Was weiß man im Allgemeinen über Neufundland? Eher wenig. Vom Neufundland-Tief hat man des Öfteren gehört. Vielen Hundeliebhabern sind die mächtigen, vorwiegend schwarzen Neufundländer-Hunde ein Begriff. Es heißt, dass deren gutmütiges Temperament der freundlichen Gemütesart der Einwohner Neufundlands vergleichbar sei. Mancher Leser mag sich auch an das 2001 auf Neufundland gedrehte schwedische Filmdrama „Schiffsmeldungen“ erinnern. Wer mehr über die Insel wissen möchte, sollte hinfahren.
Die Wikinger taten das bereits unter der Führung von Leiff Eriksson. Rudernd und segelnd sollen sie als Erste Neufundland erreicht haben. Dies ist allerdings historisch nicht belegt. Verbrieft ist dagegen, dass Giovanni Caboto, anglisiert zu John Cabot, im Auftrag seiner Majestät, dem englischen König, am 24. Juni 1497 im Osten Neufundlands bei Bonavista an Land ging. Er gab dem Land den Namen Newe Founde Islande, zu Deutsch „neu gefundene Insel“.
Wegen der ergiebigen Fischgründe, dabei ging es vor allem um den Fang des Kabeljaus, stritten England und Frankreich lange Zeit um die Insel. Als Folge des Friedens von Utrecht fiel Neufundland im Jahr 1713 an England.
Obwohl Neufundland auf der Höhe von Nordfrankreich liegt, ist generell von deutlich niedrigeren Temperaturen als in Frankreich auszugehen. Vor Neufundland fließen der erwärmte Golfstrom und der kalte Labradorstrom zusammen. Das sorgt für unbeständiges Wetter. Es fällt viel Niederschlag. Die Temperaturen schwanken im Sommer um 16°. Im Winter herrscht in den Küstenbereichen ein mildes Klima. Das ganze Jahr über fällt dort viel Niederschlag. Im Binnenland wird weniger Regen verzeichnet; dafür sind die Temperaturen deutlich niedriger als an der Küste.
Neufundlands älteste Stadt und zugleich die älteste Stadt Nordamerikas ist die Provinzhauptstadt St. John’s. Sie wurde im Südosten der Insel an einem Naturhafen errichtet. In der Stadt leben etwas mehr als 100.000 Einwohner. St. John’s besitzt einen internationalen Flughafen, ist Hauptsitz der kanadischen Bundespolizei und Standort der Memorial University of Newfoundland, an der circa 17.000 Studenten immatrikuliert sind. Am College the North Atlantic sind noch einmal 8.000 Studenten eingeschrieben. Außerdem werden am Marine Institute der Universität Seeleute und Fischer ausgebildet. Die meisten Kreuzfahrtschiffe mit Kurs auf Neufundland laufen im Sommer und Herbst St. John’s an.
Ganz anders sieht es mit der Hafenstadt Corner Brook aus. Diese liegt im Westen Neufundlands an einem 35 Seemeilen langen Fjord, dem Humber Arm. Der eröffnet sich zur langgezogenen Bay of Islands. Die einsam gelegene Stadt ist das Service-und Handelszentrum des westlichen und nördlichen Teils der Insel. Neufundlands drittgrößte Stadt zählt gerade einmal 20.000 Einwohner. Die verteilen sich auf vier weit auseinanderliegende Kommunen.
Die Stadt lebt vorwiegend von der Holzwirtschaft. Der größte Arbeitgeber Corner Brooks ist die neben dem Hafen gelegene Corner Brook Pulp & Paper Mill.
Zur Stadt gehören auch ein Provinzkrankenhaus, ein Universitätsableger sowie öffentliche Verwaltungsbereiche. Was es in Corner Brook zu sehen und zu unternehmen geht, darüber berichten wir unter Corner Brook – Sehenswertes und Ein Tag in Corner Brook.