Jedes Jahr besuchen bis zu eine Million Menschen das beschauliche norwegische Städtchen Geiranger am Ende des Geirangerfjords. Sie reisen auf dem Land- und dem Wasserweg an. Geiranger ist für seine schöne und majestätische Landschaft weltberühmt. Zu den wesentlichen natürlichen und menschengemachten Sehenswürdigkeiten zählen der Geirangerfjord mit seinen Wasserfällen und Geirangers Passstraße Ørnevegen.
Geiranger
Der Geirangerfjord – UNESCO Weltnaturerbe
Der Wasserweg führt durch den 15 Kilometer langen, zum UNESCO Weltnaturerbe gehörenden Geirangerfjord. Der Fjord und die ihn umgebende Berglandschaft zählen zu den schönsten Regionen Norwegens. Vor allem bei Sonnenschein beschert eine Fjordfahrt unvergessliche Eindrücke. Sie ist einer der Höhepunkte jeder nach Norwegen führenden Reise. Hoch oben auf den Felsplateaus liegen aufgegebene Bergbauernhöfe, die zum Teil nur über Leitern zu erreichen waren. Die dort wohnenden Bauern sicherten ihre spielenden Kinder mit Seilen, um sie vor Abstürzen zu bewahren.
Hochgelegener Bauernhof im Geirangerfjord
Wasserfälle entlang des Geirangerfjords
Imposante Wasserfälle liegen links und rechts des Fjords. Die bedeutendsten sind:
Wasserfall der Sieben Schwestern
An der Nordseite des Fjords stürzen je nach Jahreszeit die Wassermassen von sieben Wasserfällen aus circa 250 bis 300 Meter Höhe in den Fjord. Die Schneeschmelze und die Niederschläge bestimmen die Ergiebigkeit der Fälle. In trockenen Sommern sind lediglich drei oder vier Wasserfälle aktiv.
Geirangerfjord - Wasserfall der Sieben Schwestern
Der Wasserfall des Freiers mit der Schnapsflasche
Der Wasserfall des Freiers
Dem Fall der Sieben Schwestern gegenüber liegt der mächtige Freier-Wasserfall. Der Sage nach beabsichtigte der Freier jede der Schwestern zu heiraten. Die verweigerten sich jedoch seinem Liebeswerben. Um seinen Kummer zu ertränken, griff der Abgewiesene zur Flasche. Eine nicht vom Fall verborgene und wie eine Schnapsflasche aussehende Felswand bestätigt scheinbar die Sage.
Der Brautschleier-Wasserfall
Der an der Nordseite des Fjords gelegene Brautschleier-Wasserfall ist mehr als 300 Meter hoch. Das Wasser rinnt zart über die Felsen. Sofern das Sonnenlicht von hinten durch den Wasserfall scheint, wirkt der Felsen wie von einem Schleier bedeckt.
Der Brautschleier-Wasserfall
Geirangers Sehenswürdigkeiten
Der Storfossen-Wasserfall
Auch Geiranger besitzt mit dem Storfossen einen ergiebigen Wasserfall. Er tritt unterhalb des 5-Sterne-Hotels Union aus. Vorbei am Storfossen-Fall führen vom Fjord 307 Treppenstufen hinauf zum Hotel. Die Höhe des Storfossen-Falls wird mit 35 Metern beziffert.
Geiranger - Storfossen-Wasserfall
Geiranger - Weg entlang des Storfossen-Wasserfalls
Geirangers Fjordcenter
Neben dem Hotel Union liegt das Fjordcenter. Die Institution informiert über die Geschichte der Region und das Leben ihrer Einwohner. Eine Multimediashow interpretiert den Einfluss der Jahreszeiten auf die Lebensweise der Menschen.
Hütte des Geiranger Fjordcenter
Geirangers Kirche
Geirangers kleine Kirche besitzt einen achteckigen Grundriss. Sie wurde im Jahr 1842 fertiggestellt und bietet 120 Sitzplätze. Die Ornamente kamen zwischen 1938 bis 1945 hinzu. Die Orgel wurde im Jahr 1964 erneuert.
Geirangers Kirche
Geirangers Kirche - Kirchenschiff
Landausflüge in Geiranger
Fahrt über den Ørnevegen
Norwegen besitzt großartige Passstraßen. Eine dieser Straßen ist der Ørnevegen, zu Deutsch die Adlerstraße. Von Geiranger führen elf Serpentinen auf mehr als 600 Meter Höhe. Vom Aussichtspunkt Ørnesvingen blicken die Besucher auf den Ort und den Fjord. Danach geht es weiter hinauf zum stillen Eidsvatnetsee. Er ist von gewaltigen Bergen umgeben.
Geiranger - Ørnevegen
Geiranger - Adlerkehre
Die norwegische Landschaftsroute zwischen Åndalsnes und Geiranger
Die Hurtigruten-Reederei bietet ihren Passagieren Busfahrten über die 106 Kilometer lange norwegische Landschaftsroute zwischen Åndalsnes und Geiranger. Spezielle Highlights der Reichsstraße 63 sind die Schlucht Flydalsjuvet, der Geirangerfjord und die Aussichtspunkte an der Adlerstraße und Trollstigen. Die Bergstraße Trollstigen besitzt eine neunprozentige Steigung. Elf Haarnadelkurven sind zu bewältigen. Insgesamt gibt es in Norwegen 18 sogenannte norwegische Landschaftsrouten.
Dalsnibba-Utsiktspunkt
Ein weiteres von Geiranger leicht zu erreichendes Ziel ist der 24 Kilometer entfernt gelegene Dalsnibba-Utsiktspunkt. Der wesentliche Teil der Strecke führt über die Geirangerstraße. Sie wurde im Jahr 1900 bei der Weltausstellung in Paris als technisches Meisterwerk gewürdigt und mit der Goldmedaille ausgezeichnet. Im Verlauf der Anfahrt wird in 1038 Meter Höhe der Dalsnibba-Pass gequert. Er bietet Ausblicke auf den Djupvatnet-See und die Berghütte Djupvasshytta. Dort zweigt die Nibbevegen-Mautstraße hinauf zum Dalsnibba Aussichtspunkt ab, vorausgesetzt, die Straße ist schneefrei. In manchen Jahren liegen die Mautstraße und der See noch im Monat Mai unter einer Schneedecke.
Geiranger - Djupvas Hütte
Geiranger - der zugefrorene Djupvatnet-See
Der schwindelerregende Dalsnibba-Aussichtspunkt am Ende der Straße wurde erst im August 2016 fertiggestellt. Phantastische Ausblicke auf den Geirangerfjord und den Blåbreen Gletscher werden geboten. Besucher sollten schwindelfrei sein; die freie Fallhöhe beträgt 500 Meter.
Wanderungen auf den Landwirtschaftspfaden
Eine Alternative zu den teuren Tourangeboten sind Wanderungen auf den alten Pfaden der Landwirte. Die Wege bieten ebenfalls schöne Panoramablicke. Kartenmaterial für solche Wanderungen liegt in der Touristen Information aus.
Blick auf den Geirangerfjord
Empfehlung
Mit Schiffen anreisende Besucher buchen ihre Ausflüge und Unternehmungen entweder auf den Schiffen oder in Geirangers Touristen-Information. Sie liegt neben dem Seawalk und der Tenderzone der Kreuzfahrtschiffe. Das Angebot an Touren ist vielfältig und in Abhängigkeit von der Liegezeit der Schiffe gut nutzbar.