In der Rangliste der großen italienischen Städte nimmt Genua gemessen an der Einwohnerzahl den sechsten Platz ein. Die knapp 600.000 Einwohner zählende Großstadt liegt am gleichnamigen Golf. Sie ist die Hauptstadt der Region Ligurien.
Genua ist lagebedingt dem Meer zugewandt. Die Stadt wurde entlang des natürlichen Hafens und in den Hanglagen des steil ansteigenden Apennin-Gebirges erbaut. Das führte zwangsläufig zu verdichteter Bauweise sowie zu Häusern mit vielen Geschossen.
Genua von See gesehen
Genua – Geschichtliches
Über die Frühzeit der Stadt ist wenig bekannt. Die Entdeckung eines griechischen Friedhofs aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. lässt darauf schließen, dass ehemals griechische Kaufleute und Seefahrer in der Region lebten.
Über römische Siedler wird erstmals im Jahr 216 v. Chr. berichtet. Auf die Römer folgten die Langobarden und Karolinger, die, wie überall in Italien, auch in Genua Spuren hinterließen. Dank des Fleißes und Geschicks ihrer Kaufleute und Seefahrer stieg die Republik Genua im frühen Mittelalter zur Kolonialmacht in der Mittelmeerregion auf.
Villa del Principe - Der Fürstensitz
Auf dem Gipfelpunkt ihrer Herrschaft wurde die Stadt La Superba, die Prächtige, genannt. Noch heute zeugen im Bereich der Altstadt unzählige Paläste und repräsentative Bauten von der vormaligen Schönheit, Pracht und Bedeutung Genuas.
Blick vom Belvedere auf die Palazzi Doria Tursi und Rosso
Genuas Wandel
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel der Industrie- und Hafenstadt neben Mailand und Turin eine bedeutende ökonomische Aufgabe zu. Mit 816.000 Menschen wurde im Jahr 1971 die höchste Einwohnerzahl erreicht. In den 1980er Jahren ging der wirtschaftliche Stellenwert infolge des dauerhaften Strukturwandels verloren. Die Folge: Die Einwohnerzahl sank rapide.
Das Ansehen und die Wirtschaftskraft Genuas verbesserten sich wirksam durch die Realisierung folgender Maßnahmen:
- Den Ausbau des Porto Antico zum touristischen Anziehungspunkt in den 1990er Jahren.
- Die Deklaration Genuas zur Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2004.
- Die Würdigung von Teilen der Altstadt als UNESCO Weltkulturerbe im Jahr 2006.
Porto Antico
Genua – Liguriens wirtschaftliches, wissenschaftliches und kulturelles Zentrum
Nach dem industriellen Niedergang erfand sich Genua als Dienstleistungsstandort neu.
Heute lebt die Stadt vorrangig von Handel, Messen, Tourismus und vom Hafen. Hafenstadt ist Genua seit dem 11. oder 12. Jahrhundert. Aktuell belegt die Stadt unter Italiens Häfen nach Triest den zweiten Rang. Der Hafen spielt bezogen auf die vorhandenen Umschlagskapazitäten eine führende Rolle im Mittelmeerraum. Von Bedeutung sind ebenso die Fährdienste in die Maghreb-Staaten sowie die Besuche von Kreuzfahrtschiffen.
Stazione Marittima - Liegeplatz der Fähr- und Kreuzfahrtschiffe
Seit dem Jahr 1471 ist Genua Universitätsstandort. Damals wurde auf päpstliche Order hin eine Hochschule gegründet. Etwa 37.000 Studenten sind heute an der Università degli Studi di Genova eingeschrieben. Der Lehrbetrieb findet am Hauptstandort sowie in Savona, Imperia und La Spezia statt. Außer der Hochschule werden eine Musikhochschule, eine Kunstakademie sowie eine Akademie der Handelsmarine unterhalten.
Università degli Studi di Genova
Zum breiten geistlichen und kulturellen Angebot zählen Kirchen, Museen und Theater. Auch die älteste Buchhandlung Italiens, die Libreria Bozzi, hat seit 1810 ihren Sitz in der Stadt.
Kathedrale San Lorenzo - Mittelschiff
Genua – für Gäste von Kreuzfahrtschiffen
Für die Besucher Genuas, darunter die Gäste von Kreuzfahrtschiffen, erweist sich die Stadt, als vielseitiges und faszinierendes Etappenziel. Das pulsierende Genua bietet ihnen eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. Ein Tag reicht nicht aus, um sie alle zu entdecken. Unsere Top-Attraktionen präsentieren wir unter Genua - Sehenswürdigkeiten. Ein weiterer Vorteil für Besucher ist die relative Nähe zu dem malerischen Örtchen Portofino sowie zum Weltkulturerbe Cinque Terre. Diese Ziele können von Genua aus mit Zügen von Trenitalia und mit Ausflugsbooten besucht werden.
Portofino