Grand Cayman - Hotels am Seven Mile BeachGrand Cayman - Hotels am Seven Mile Beach
Von Deck 14 der Celebrity Equinox blicken wir auf eine flache, grüne Insel, die in der Region des Seven Mile Beach und vor allem im Bereich von George Town von höheren Gebäuden überragt wird. Letzteres ist durchaus verständlich, schließlich möchten die vielen am fünftgrößten Finanzplatz der Welt ansässigen Banken und Hedgefonds standesgemäße Büroräume vorfinden. Uns interessieren Banken heute überhaupt nicht. Wir sind im Urlaub und sorgen uns ausnahmsweise nicht ums Geld.
Die Celebrtiy Equinox, die Carnival Valor und die Voyager of the Seas werden an diesem schönen Tag die örtliche Tenderbootcompany ausreichend beschäftigen. Später werden sich noch die Navigator of the Seas und die Nieuw Amsterdam zu den drei Schiffen hinzugesellen.
Was tun mit dem angebrochenen Tag? Zuerst einmal werden wir das Schiff verlassen. Nach fünf Minuten Tenderbootfahrt spüren wir festen Boden unter den Füßen. Am Royal Watler Terminal ist es bereits recht schwierig, den Überblick zu behalten. Massen von Gästen warten auf ihre organisierten Schiffstouren. Kein Wunder bei drei Schiffen, die auf Reede liegen. Und dazu kommen noch Leute wie wir, die eine Alternative zu den eingefahrenen Wegen suchen.
Grand Cayman Inselrundfahrt
F
ündig werden wir bei der für 20 US$ angebotenen Inselrundfahrt. Etwa 25 Personen sind nach maximal 15 Minuten in einem kleinen, engen, aber klimatisierten Bus verfrachtet und los geht es. Unser Fahrer Burns spart während der Fahrt nicht mit Informationen über die Insel und ihre Bewohner. Auch den Prominenten unter ihnen, z. B. Bill Gates oder Tom Cruise, wird dabei gedacht.
Die etwas mehr als 2 Stunden dauernde Fahrt führt zu folgenden Zielen:
Governor’s House. Das am Seven Mile Beach gelegene Haus des Gouverneurs ist im Jahr 1964 auf mehr als 4.000 Muscheln errichtet worden. Das Ganze macht einen recht hübschen Eindruck. Für einen im Auftrag der Krone tätigen Gouverneur wirkt das Objekt doch eher bescheiden.
Old Homestead – Pink House Museum. Das möglicherweise meist fotografierte Haus auf Grand Cayman wurde 1912 erbaut. Der Eisenholzrahmen ist mit Flechtwerk und Putz ausgefüllt. Das Dach ist mit Zinnplatten gedeckt. Eine Veranda und ein Garten vervollständigen das Postkartenmotiv.
Hell. Die Destination Hell wurde durch ihre urigen, ungemütlichen Lavaformationen bekannt. Neben den Felsen steht ein rot angestrichenes Gebäude, das einen Laden mit allen möglichen Souvenirs und ein Postamt beherbergt. Freunde freuen sich sicherlich, von uns eine Postkarte, sent from hell, zu erhalten. Dort wollten sie uns möglicherweise schon immer gern sehen.
Rumkuchenfabrik. Die Kuchen schmecken wirklich gut. Vom Stuhl hat uns dieses Ziel aber nicht gerissen. Hübsch ist an diesem Ort der Ausblick aufs Meer.
Dolphin Discovery. Ohne Kosten geht es für Schaulustige beim Dolphin Discovery ab. Wer sich aber von Delfinen über kurze Distanzen durchs Wasser ziehen lassen möchte, der zahlt für dieses zweifelhafte Vergnügen.
Turtle Farm. Wie praktisch, dem Dolphin Experience gegenüber finden wir die Schildkrötenfarm. Der Halt bei den Delfinen ist so bemessen, dass man den Schildkröten für 18 US$ einen Kurzbesuch abstatten kann. Näheres hierzu siehe unter Grand Cayman – Cayman Islands – Sehenswertes.
Seven Mile Beach. Nach all dem startet der Bus zurück zum Pier. Etwa 2 Stunden nach Tourbeginn gibt es einen letzten Zwischenstopp am Seven Mile Beach. Wer möchte, verlässt den Bus und begibt sich an diesen herrlichen Strand. Zugang für die Buspassagiere ist der Public Beach auf Höhe von Calico Jack’s. Dort stehen jederzeit Sammeltaxen für die Rückfahrt zum Hafen bereit. Die Fahrt schlägt noch einmal mit 5 US$ zu Buche.
Wir dagegen verlassen umgehend diese übervölkerte Strandzone und laufen gemütlich in Richtung des weit entfernten Hafens. Der Weg führt an Hotels und Appartementanlagen entlang. Der Strand ist feinsandig und gepflegt. Das Wasser ist von bester Qualität. Ein erfrischendes Bad im glasklaren Wasser gibt neue Energie. Zwischendurch laden Schattenzonen zur Rast ein. Ohne Zweifel, George Town ist einen Strandaufenthalt wert.
Dem Strandverlauf folgend nähern wir uns Meter um Meter den Piers. Irgendwann ist dann das Ende des Strandes absehbar. Wir ziehen es vor, über einen der öffentlichen Strandzugänge zurück zur Straße zu wechseln. Dem Stranddurchlass gegenüber liegt Coconut Joe, ein uriges Lokal. Das kommt uns sehr gelegen. Ernsthafte Touristiker der Insel stehen auf dem Standpunkt, dass auf Grand Cayman jeder Gast zu jeder Zeit ein Getränk in der Hand halten sollte. Dieser Empfehlung schließen wir uns nun vorbehaltlos an. Ein süffiges, würziges lokales Bier hebt unser ohnehin gutes Befinden in galaktische Höhen.
Nach dieser Ruhepause gehen wir zu Fuß zurück zum Hafen. Für diese Wegstrecke sind noch einmal 45 Minuten auf zumeist sonnenbeschienenen Wegen zu kalkulieren. Letztendlich bestehen wir aber auch diese Geduldsprobe mit Bravour. Der abschließende Rundgang durch George Town gerät nicht zu unserer Zufriedenheit. Wir haben uns den Ort wesentlich idyllischer vorgestellt, als er sich uns letztendlich präsentiert. Die Vermutung kommt auf, dass die Stadt ein Paradies für Banken, Hedgefonds und Juweliere ist. Wir aber fühlen uns dort nicht gut aufgehoben. Wir kennen wesentlich schönere karibische Hafenorte.
Zurück am Pier heißt es, sich in Geduld zu üben und uns in die Warteschlange der Celebrity-Gäste einzureihen, um eines der Tenderboote zu ergattern. Zur gleichen Zeit werden auch die Gäste der anderen Schiffe getendert. Wie in allen Häfen zuvor hält die Celebrity Crew eisgekühlte Handtücher und erfrischende Getränke für die Gäste vor Erreichen der Tender bereit. Wir können nicht sehen, ob anstehende Gäste der anderen Schiffe einen ähnlich vorbildlichen Service genießen.
Unser Fazit: Für uns ist es das erste Mal, dass wir Grand Cayman besuchen. Unsere Einschätzung ist, dass keine nennenswerten, bedeutenden Sehenswürdigkeiten den Gast belästigen. Attraktionen sind Fehlanzeige. Und was ist mit Stingray City? Nun ja, wir mögen Fisch, besonders wenn er vor uns auf dem Teller liegt. Als bekennende Tierfreunde überlassen wir die Begegnung mit vorwitzigen, weil angefütterten, Stachelrochen oder freundlichen Delfinen gern Anderen. Obwohl, am Abend hören wir von unseren englischen Tischnachbarn begeisterte Schilderungen über deren Erlebnisse mit den Stachelrochen. Alles ist relativ. – Der Seven Mile Beach macht für uns den besonderen Reiz der Insel aus. Er allein ist einen Besuch auf Grand Cayman wert. Jetzt verstehen wir, weshalb Celebrity Cruises diesen Strand als einen der fünf besten Strände der Karibik bezeichnet.
(Karl Beyer)