Auf der Routenliste der Kreuzfahrtschiffe stehen regelmäßig Häfen entlang der amerikanischen und kanadischen Ostküste. Eine der Destinationen ist Halifax, die Metropole der Provinz Nova Scotia. Die Stadt und ihre nähere Umgebung bieten den Tagesgästen viele Sehenswürdigkeiten.
Willkommen im Halifax Seaport
Der Halifax Seaport, ein hochmodernes Cruise Terminal, erwartet die Gäste der Kreuzfahrtschiffe. Im Terminalgebäude geben Mitarbeiter des Nova Scotia Visitor Information Centre Informationen und Ratschläge und verteilen Stadtpläne von Halifax und der gegenüberliegenden Schwesterstadt Dartmouth. Die Pläne enthalten nützliche Empfehlungen für Stadtrundgänge. Wer danach fragt, erhält auch Informationen über die 25 wichtigsten Attraktionen der Halbinsel Nova Scotia.
Halifax Seaport
Sehenswerte Ziele in Halifax
Mit Kreuzfahrtschiffen angereiste Besucher sollten ihre begrenzte Zeit vorrangig den Sehenswürdigkeiten der Stadt widmen. Es gibt genug zu sehen: Eine ihrer bekanntesten Attraktionen ist die auf einem Hügel über der Stadt thronende Halifax Citadel. Weitere Highlights sind die katholische Kathedrale St. Mary's Basilica und die anglikanische St. Paul’s Church. Diese und weitere Sehenswürdigkeiten stellen wir im Folgenden vor.

Halifax - die Big Pink Sightseeing-Busse

Hinweis auf die Halifax Citadel
Halifax Citadel
Die Stadt Halifax wurde im Jahr 1749 gegründet. Von Anfang an war sie einer der wichtigsten Seestützpunkte des britischen Empire. Der Bau der Zitadelle wurde zeitgleich mit der Stadtgründung begonnen. Im Laufe der Jahrzehnte erfuhr die Zitadelle ständige Verbesserungen. In der Gegenwart besitzt die oberhalb der Stadt gelegene und unbezwingbar wirkende Festung den Status einer „National Historic Site“, einer historischen Stätte von nationaler Bedeutung. Die Wahrzeichen der Halifax Citadel sind unbezwingbar scheinende Wälle mit tiefen Gräben, ein riesiger, zentraler Bau und die außerhalb gelegene Town Clock.
Besuchern werden Führungen durch die Festung angeboten, Soldaten treten in historischen Uniformen auf, und auch Militärparaden finden auf dem innerhalb der Zitadelle gelegenen Exerzierfeld statt. Wer mag, besucht die Waffen- sowie die Trommel- und Pfeifenschau.

Halifax Citadel - Wachposten

Halifax Citadel - in der Mannschaftsunterkunft
Zwei bedeutende Kirchen
Ein Höhepunkt des Stadtrundgangs ist der Besuch der katholischen Kathedrale St. Mary’s Basilica. Als Vorlage diente den Architekten die anglikanische Kirche St. Martin-in-the-Fields am Londoner Trafalgar Square. Mit dem Bau von St. Mary’s wurde im Jahr 1820 begonnen. Seit 1950 besitzt der größte Sakralbau der Diözese Halifax den Rang einer Basilica minor.
Das Pendant zur katholischen Kirche bildet die anglikanische St. Paul’s Church. Nachdem im Jahr 1749 die anglikanische Gemeinde in Halifax etabliert war, wurde im darauf folgendem Jahr in rekordverdächtiger Zeit der Bau der St. Paul’s Church realisiert. Im 19. Jahrhundert wurden der Chor und zwei Seitenschiffe hinzugefügt. Außerdem erhielt das Gotteshaus einen höheren Turm. Im Inneren der Kirche fallen Gedenktafeln mit Namen von Personen auf, die bedeutend für die Geschichte der Provinz und für Halifax waren.

St. Paul’s Church

Kirchenschiff der St. Paul’s Church
Das Rathaus
Das historische Rathaus an der Grand Parade und gegenüber der St. Paul’s Church ist ebenfalls einen Besuch wert. Der dreigeschossige Bau wurde im Jahr 1890 fertiggestellt. Das Rathaus zählt zu den ältesten öffentlichen Gebäuden in Nova Scotia. Die elegante Fassadengestaltung ist an viktorianische Bauwerke angelehnt. Der siebengeschossige Glockenturm ist der Blickfang der Town Hall.

Halifax - im Hintergrund das Rathaus

Halifax - das Rathaus
Halifax Waterfront Boardwalk
Die Halifax Waterfront ist eine von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen geschätzte Flaniermeile entlang des Hafens. Mit vier Kilometern Länge zählt sie zu den längsten hölzernen Strandpromenaden der Welt. Sie reicht vom „Canadian Museum of Immigration at Pier 21“ bis zum Casino Nova Scotia. Das neben dem Kreuzfahrtterminal befindliche Immigrationsmuseum stellt Einwandererschicksale von Beginn bis in die Gegenwart dar.
An der Waterfront lernen Besucher den ältesten fortwährend bestehenden „Farmer’s Market“ Nordamerikas kennen. Sie entdecken attraktive Geschäfte und wählen unter vielen etablierten Restaurants. Die Waterfront ist außerdem ein Ort für Veranstaltungen und Aktivitäten. Vom Boardwalk starten Schiffe und Boote zu Hafenrundfahrten, Whale Watching-Touren und Angelausflügen.
Entlang des Weges erinnern einige Denkmäler und Skulpturen an wichtige Ereignisse und Personen der Stadtgeschichte. Passagiere der Kreuzfahrtschiffe dürfte vor allem die überlebensgroße Skulptur des Sir Samuel Cunard, des Gründers der Cunard Line, interessieren.
Statue des Samuel Cunard
Maritime Museum of the Atlantic
Das an Halifax‘ historischer Waterfront gelegene Maritime Museum of the Atlantic erzählt die Geschichte des maritimen Erbes von Nova Scotia. Es beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Schiffen, Werkzeugen und Kunstwerken, die die Geschichte der Seefahrt in der Region dokumentieren. Interaktive Ausstellungen und Führungen lassen die Besucher in die Geschichte der Seefahrt eintauchen. Ein Teil der Ausstellung ist dem Kapitel „Unsinkbare Titanic“ gewidmet. Das Schiff kollidierte im April 1912 ungefähr tausend Kilometer von Halifax entfernt mit einem Eisberg. Die auf der Titanic zu Tode gekommenen Reisenden, wurden auf Friedhöfen in Halifax beerdigt.

Maritime Museum of the Atlantic

Maritime Museum of the Atlantic
Zwei historische Schiffe
Vor dem Maritime Museum liegt die Korvette HMCS Sackville. Das kleine Kriegsschiff der Flower-Klasse gehörte der Royal Canadian Navy. Es lief 1941 vom Stapel. Bis Ende des Zweiten Weltkrieges diente die HMCS Sackville als Kriegsschiff. Im Jahr 1946 wurde sie außer Dienst gestellt und der Reserve zugeteilt. Zwischen 1952 und 1982 fand sie als Forschungsschiff Verwendung. Seit dem Jahr 1983 gehört die Korvette dem Canadian Naval Memorial Trust.

HMCS Sackville

HMCS Sackville - The last Corvette
Auch die CSS Acadia liegt in Sichtweite des Museums. Das Schiff diente über 50 Jahre als hydrografisches und ozeanografisches Forschungsschiff. Während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs war es der Royal Canadian Navy zugeteilt.
Museumsschiff Acadia
Halifax Public Gardens
Die Stadt Halifax rühmt ihre Public Gardens als einen der schönsten viktorianischen Gärten Nordamerikas. Die Nova Scotia Horticultural Society legte im Jahr 1936 den Grundstein
Die Public Gardens nehmen einen ganzen Straßenblock der Unterstadt in Anspruch. Der Haupteingang liegt an der Ecke von Spring Garden Road und South Park Street. Die Parkanlage ist zwischen Ende März und Anfang November für Besucher geöffnet. Die „Friends of the Public Gardens“ bieten im Jahresverlauf freie Führungen und „historische Touren“ an.

Halifax Public Gardens- Hauptportal

Halifax Public Gardens - Besuchergruppe
Ziele außerhalb von Halifax
Nova Scotia nimmt unter den zehn kanadischen Provinzen und den drei zusätzlichen Territorien mit „lediglich“ 55.300 Quadratkilometer Fläche den vorletzten Rang ein. Für kanadische Verhältnisse ist die Provinz winzig klein. Was nicht heißt, dass man Nova Scotia in kurzer Zeit kennenlernen könnte. Attraktive Ziele in der Nähe von Halifax sind die beiden Orte Lunenburg und Peggy’s Cove.
Lunenburg
Die 1753 gegründete malerische Kleinstadt Lunenburg liegt ungefähr 100 Kilometer südlich von Halifax. Sie ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Städte Kanadas. Seit dem Jahr 1995 wird sie als UNESCO Weltkulturerbe gewürdigt. Der Name Lunenburg lässt darauf schließen, dass Protestanten aus Deutschland, der Schweiz und Teilen Frankreichs ursprünglich die Stadt gründeten. Auffallend ist der von farbenfrohen Holzhäusern und alten Kapitänshäusern geprägte Stadtkern.
Ein Wahrzeichen der Stadt ist die St. John's Anglican Church. Sie wurde 1754 gebaut und gilt als ein Beispiel für die typische Architektur der Region. Das Lunenburg Academy Museum dokumentiert die Geschichte der Stadt und ihrer Region.
Die historischen Gebäude der Stadt werden von Geschäften, Restaurants und Galerien genutzt. Ein Spaziergang entlang des Hafens und durch die engen Straßen der Altstadt bietet hinreichend Gelegenheit, die Schönheit und Geschichte der Stadt zu entdecken. Die Distanz zwischen Halifax und Lunenburg legt es allerdings nahe, die Stadt nur im Rahmen organisierter Ausflüge der Kreuzfahrtschiffe zu besuchen.
Peggy’s Cove
Dem 45 Kilometer entfernten Fischerstädtchen Peggy’s Cove könnte ein Besuch auf eigene Faust abgestattet werden. Der Ort zählt wenig mehr als 650 Einwohner und ist trotzdem eines der am häufigsten besuchten touristischen Ziele auf Nova Scotia. Der Zuzug neuer Bürger in das Städtchen ist seitens der Provinzregierung und der Gemeinde streng reglementiert. Das gilt nicht für Tagesgäste. Die kommen nach Peggy’s Cove, um die atemberaubende Landschaft und den rotweiß gestrichenen Leuchtturm Peggy’s Point zu sehen. Das außer Dienst gestellte Leuchtfeuer ist eines der am häufigsten fotografierten Objekte an der Atlantikküste Kanadas.
Geschäfte und Restaurants bieten in Peggy's Cove authentische maritime Küche und Handwerksprodukte. Um den Menschenmassen zu entgehen, empfiehlt es sich den Ort möglichst früh am Tag zu besuchen.
Nova Scotias Weingüter
Der Landstrich hat eine Küstenlänge von ungefähr 7400 Kilometern. Tausende Buchten formen die Uferlandschaft und mehr als 3800 Inseln liegen vor der Küste im Atlantischen Ozean. Im Osten Nova Scotias säumen lange, weiße Sandstrände das Meer. Das Klima ist speziell in den Sommer- und Herbstmonaten sehr angenehm. Kein Wunder: Nova Scotia liegt auf Höhe des Golfs von Biskaya. Es erstaunt daher nicht, dass auf der Halbinsel Wein angebaut wird. Mehrere regionale Weingüter laden zu Besuchen ein.
Unter Ein Tag in Halifax beschreiben wir die bei unserem Aufenthalt gewonnenen Eindrücke.
Update Januar 2023