Kreuzfahrtschiffe laufen in Hamburg drei in unterschiedlichen Hafenbereichen gelegene Terminals an. In Ausnahmefällen docken kleine Kreuzfahrtschiffe auch direkt an der Überseebrücke. Für individuelle Unternehmungen sind die Terminals HafenCity, Altona und Überseebrücke ideal gelegen. Dort stehen den Passagieren direkte Bus- und U-Bahn-Anbindungen zur Verfügung. Das moderne und gut organisierte Terminal Steinwerder liegt dagegen abseits im Hafengebiet. Von Steinwerder fahren Gäste von Kreuzfahrtschiffen zuerst mit dem Shuttle-Bus zum S-Bahnhof Veddel und von dort mit der S-Bahn in die Stadt.
Generell gilt: Hamburg bietet vielfältige Verkehrsmittel. Alle interessanten städtischen Ziele sind in kurzer Zeit bequem zu erreichen. Was ansehen bei einem eintägigen Zwischenstopp in Hamburg? Unsere Hamburg-Favoriten sind:
Der Hamburger Hafen
Hafenrundfahrten
Eine Rundfahrt mit einer Barkasse durch den mehr als 72 Quadratkilometer großen Hafen ist interessant und bietet vielfältige Fotomotive. Einige der nachfolgend beschriebenen Hamburger Sehenswürdigkeiten liegen an der Strecke der Boote. Die Dauer der Hafenrundfahrten beträgt je nach Route 60 bis 120 Minuten. Ergänzend dazu gibt es auch Spezialfahrten.
Ausgangspunkt für Hafenrundfahrten sind die St. Pauli Landungsbrücken.
Hamburger Hafen
Die St. Pauli Landungsbrücken
Die Landungsbrücken wurden nach dem Stadtteil St. Pauli benannt. Sie sind Touristenattraktion und Verkehrsknotenpunkt für Busse sowie U- und S-Bahnen. An die Landungsbrücken grenzt der Alte Elbtunnel.
Landungsbrücken
Die Landungsbrücken entstanden 1907. Der Anleger besteht aus einem massiven 205 Meter langen Gebäudekomplex und neun beweglichen, zu den Pontons führenden Brücken. Ursprünglich legten an der knapp 700 Meter langen Anlage Passagierschiffe an. Kennzeichen der Landungsbrücken sind zwei Türme mit markanten, grünen Kuppeln. Die Konstruktion steht unter Denkmalschutz.
Museumshafen Övelgönne
Liebhaber von Traditionsschiffen und historischen Booten werden an der Elbe am Schiffsanleger Neumühlen/Övelgönne fündig. Im ältesten deutschen Museumshafen wird die Tradition alter Arbeitsschiffe aufrechterhalten. Die Schiffe waren vor ihrer Außerdienststellung auf der Elbe eingesetzt. Zu den Ausstellungsstücken gehören auch das Feuerschiff Elbe 3 und der Dampfeisbrecher Stettin. Der an den Hafen anschließende beschauliche Stadtteil Övelgönne ist wegen seiner am Elbufer erbauten Fischer- und Lotsenhäuser für Hamburger ein Begriff.
Museumsschiffe
Neben den Traditionsschiffen des Museumshafens Oevelgönne können noch die folgenden Schiffe besichtigt werden:
Rickmer Rickmers
Der 97 Meter lange, stählerne Dreimaster Rickmer Rickmers fuhr lange Zeit als Frachtsegler. Später diente das Schiff zwischen 1924 und 1962 unter dem Namen „Sagres“ als Segelschulschiff der portugiesischen Marine. Das Schiff liegt unter seinem ersten Namen an den Hamburger Landungsbrücken. Dort ist das grün gestrichene Schiff nicht zu übersehen.
Öffnungszeiten: täglich
Öffentliche Verkehrsmittel: U3, S 1, S 2 und S 3 (Haltestelle Landungsbrücken)
Dreimaster Rickmer Rickmers
Cap San Diego
An der Überseebrücke liegt die 159 Meter lange Cap San Diego. Der 1961 fertiggestellte Stückgutfrachter fuhr bis in die 1980er Jahre im Liniendienst nach Südamerika. Das Frachtschiff bot auch einige gut ausgestatte Passagierkabinen. Seit 1987 ist die „Stiftung Hamburger Admiralität“ für die Instandhaltung und Bewirtschaftung des Museumsschiffs verantwortlich. An Bord befinden sich eine Gastronomie und ein kleiner Hotelbetrieb. Die Cap San Diego ist seetüchtig und führt mehrfach im Jahr Gästefahrten durch.
Öffnungszeiten: täglich
Cap San Diego
U-Boot 434
Ein weiteres seetüchtiges Schiff ist das russische U-Boot 434. Das 90 Meter lange und nur 8,72 Meter breite Schiff wurde 1976 gebaut und im Jahr 2002 dem U-Bootmuseum Hamburg GmbH übergeben.
Öffnungszeiten: täglich
Liegeplatz: St. Pauli Fischmarkt
Museums-U-Boot 434
Berühmte Hamburger Bauwerke
Elbphilharmonie
Nach langer Bauzeit und zehnfacher Überschreitung der budgetierten Baukosten wurde das epochale Bauwerk im Herbst 2016 fertiggestellt. Hamburgs neues Konzerthaus wurde auf einem alten Hafenspeicher errichtet. Neben zwei Konzertsälen bietet der Bau Raum für ein Luxushotel, 44 Wohnungen, einen Gastronomiebetrieb und einen Andenken-Shop. Die umlaufende „Plaza“ genannte Aussichtsplattform erreichen die Besucher über eine 82 Meter lange Rolltreppe. Unbedingt sehenswert!
Anschrift: Platz der Deutschen Einheit 1
Die Plaza ist frei zugänglich. Allerdings ist die Anzahl der Besucher limitiert. Somit empfiehlt es sich, im Voraus ein Zugangsticket im Internet zu buchen. Dieser Service kostet aktuell zwei Euro.
Rathaus
Das einem Stadtschloss gleichende Bauwerk ist Sitz der Bürgerschaft und des Hamburger Senats. Das im Baustil der Norddeutschen Renaissance errichtete Rathaus entstand zwischen 1884 bis 1897. Der Bau weist insgesamt 647 Räume und Säle auf. Der Große Festsaal hat eine Länge von 50 Metern.
Anschrift: Rathausmarkt 1
Öffnungszeiten: täglich zu variierenden Zeiten.
Führungen werden in deutscher, englischer und französischer Sprache angeboten.
Alsterarkaden
In Sichtweite des Rathauses liegen am Alsterfleet die Alsterarkaden. Zusammen mit der Mellin-Passage gehören die Arkaden zu den ältesten gehobenen Einkaufslagen Hamburgs. Nach dem Großen Stadtbrand von 1842 musste der Rathausmarkt neu gestaltet werden. Dabei wurden vom leitenden Architekten Anleihen an italienischer und griechischer Architektur genommen. Das Ergebnis waren die Alsterarkaden, die Cafés, Läden und Restaurants bieten.
Alsterarkaden
Chilehaus
Selten schafft es ein Kontorhaus in die Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Dem zwischen 1922 und 1924 erbauten Chilehaus ist das Kunststück gelungen. Mit zehn Geschossen war es eines der ersten Hochhäuser der Hansestadt. Nach Osten präsentiert sich der Bau mit einer einem Schiffsbug ähnelnden Spitze.
Anschrift: Fischertwiete 2 A
Colonnaden
Die Straße Colonnaden verbindet den Neuen Jungfernstieg mit der Esplanade. Sie ist eine der ältesten Fußgängerzonen Hamburgs. Auch dort gibt es Arkadengänge mit kleinen Fachgeschäften, Cafés und Restaurants.
Bürohaus Dockland
Direkt neben dem Kreuzfahrtterminal Altona steht seit 2005 an der Elbe das Bürohaus Dockland. Auffällig ist das Gebäude wegen seines Querschnitts. Der hat die Form eines Parallelogramms. 136 Treppenstufen führen in 25 Meter Höhe auf eine frei zugängliche 500 Quadratmeter große Dachterrasse. Sie bietet einen schönen Ausblick.
Bürohaus Dockland
Der Alte Elbtunnel
Seit 1911 verbindet der Alte Elbtunnel die Landungsbrücken mit dem Hafengebiet. Der 426 Meter lange Tunnel steht unter Denkmalschutz. Genutzt wird er hauptsächlich von Fußgängern und Radfahrern. Aber auch Autofahrer können die Elbe unter Wasser queren. Die Autos werden mit Aufzügen in die Tiefe befördert. Das für den Tunnel typische Erkennungsmerkmal ist dessen grüne Kuppel.
Alter Elbtunnel
Berühmte Hamburger Gotteshäuser
St. Michaelis – der „Michel“
St. Michaelis ist die bedeutendste Barockkirche Norddeutschlands und zweifellos die bekannteste Kirche Hamburgs. Und sie ist eines der Hamburger Wahrzeichen. Seit 1669 steht die dem Erzengel Michael geweihte Hauptkirche an ihrem Standort. Zweimal brannte sie ab und wurde komplett wieder aufgebaut. Der aktuelle Bau wurde im Jahr 1912 fertiggestellt. Der markante Kirchturm ist 132 Meter hoch. In 106 Meter Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform. Bei guter Sicht gewährt sie einzigartige Ausblicke über die Stadt. Der beeindruckende Kirchenraum misst 52 mal 44 Meter.
Anschrift: Englische Planke 1
Der Zutritt zur Kirche ist kostenfrei; Spenden werden erbeten. Die Fahrt mit dem Aufzug hinauf auf die Aussichtsplattform kostet 5 Euro.
Ruine der Hauptkirche St. Nikolai
Die Kirche im Zentrum der Hansestadt wurde im Juli 1943 von Fliegerbomben schwer getroffen. Der Hamburger Senat beschloss nach dem Krieg, die Kirche nicht mehr aufzubauen. Stattdessen wurden der Turm und der Chor als Mahnmal den „Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945“ gewidmet. Der Kirchturm steht unter Denkmalschutz. Seit 2005 fährt ein gläserner Panoramalift im Inneren des Turmes auf eine in 76 Meter Höhe gelegene Aussichtsplattform.
Anschrift: Willy-Brandt-Straße 60
Turm der Nikolaikirche
Sehenswerte Hamburger Stadtteile
Stadtteil St. Pauli
Im ursprünglich vor den Toren Hamburgs gelegenen Stadtteil St. Pauli siedelten jene, die das Hamburger Bürgergeld nicht zahlen konnten. Oder Menschen, die unliebsamen oder stinkenden Tätigkeiten nachgingen. Mit dem Ausbau des Hafens wurde St. Pauli mit Reeperbahn, Große Freiheit und leichten Mädchen gleichgesetzt. In St. Pauli liegt der Fischmarkt mit der ehemaligen Fischauktionshalle. In St. Pauli steht an der Reeperbahn 174 das Beatles-Denkmal. In St. Pauli gibt es mit dem Panoptikum Hamburg ein Wachsfiguren-Kabinett. An St. Paulis Spielbudenplatz liegt das weit über Hamburgs Grenzen bekannte und privat geführte Schmidt Theater.
Stadtteil Blankenese
Der elf Kilometer westlich von St. Pauli gelegene Stadtteil ist eine der schönsten und teuersten Wohnlagen Hamburgs. Bezaubernd ist das Treppenviertel mit den alten Fischerhäusern, von denen viele einen Blick auf die Elbe bieten. Vom vorbei fahrenden Kreuzfahrtschiff ist Hamburg-Blankenese gut anzusehen.
Blankenese ist mit der S 1 einfach und kostengünstig zu erreichen.
Elbhang im Stadtteil Blankenese
Stadtteil HafenCity
Die HafenCity ist Hamburgs neuester Stadtteil. Sie hat Wasserflächen satt und zog anfänglich viel Kritik auf sich. Es hieß, in dem Retortenstadtteil würden die höchsten Quadratmeterpreise der Stadt gefordert und gezahlt. Die HafenCity sei der Wohnort der Reichen. Laut SPIEGEL ONLINE stünden pro Bewohner im Durchschnitt drei PKW in der Garage. - Aktuell ist die HafenCity Europas größtes innerstädtisches Entwicklungsprojekt. Nach der geplanten Fertigstellung im Jahr 2030 sollen über 100.000 Menschen in dieser Region wohnen und arbeiten.
Passagiere, deren Schiffe am Terminal HafenCity anlegen, landen direkt in dem bereits heute attraktiven Neubauviertel an.
Die Hamburger Innenstadt
Gemeint ist damit das Stadtzentrum rund um die Binnenalster. Highlights sind der Jungfernstieg, die Altsterarkaden, das Hamburger Rathaus, die Alte Post, die Kontorhäuser und das weitläufige Netz gepflegter Einkaufspassagen.
Zur Erkundung des Viertels sollte am U-Bahnhof Jungfernstieg gestartet werden.
Geschäftshäuser im Zentrum
Einmalige Hamburger Stadtlandschaften
Der Blick von der Aussichtsplattform des Michel beweist es: Hamburg ist eine überaus grüne Stadt. Dazu tragen die Binnen- und Außenalster, der Elbestrand zwischen Övelgönne und Blankenese, die Parkanlage Planten un Blomen, der sich über 389 Hektar erstreckende Ohlsdorfer Friedhof sowie der Tierpark Hagenbeck bei. Jedes dieser Ziele ist eine Sehenswürdigkeit für sich.
Wichtige Hamburger Museen
Alles in allem besitzt Hamburg über 60 Museen. Zu den bedeutenden Sammlungen zählen die Kunsthalle, die Deichtorhallen und das Museum am Rothenbaum, Kulturen und Künste der Welt (MARKK; früher: Völkerkundemuseum). Die beiden Erstgenannten liegen im Zentrum; das MARKK liegt zentrumsnah an der Rothenbaumchaussee. Jede der Einrichtungen lohnt einen Besuch.
Resümee
Hamburg ist ein Ziel für alle Jahreszeiten. Gleichwohl: Im Sommer bei strahlendem Sonnenschein zeigt sich Hamburg von seiner besten Seite. Dann lässt man es sich in Hamburg richtig gut gehen. An Regentagen dagegen ist das Wetter nicht schlecht, man trägt lediglich die falsche Kleidung.
Update Mai 2023