Kopenhagen, Dänemarks Hauptstadt, ist eine lebens- und liebenswerte Stadt. Die auf den Inseln Seeland und Amager gelegene Hafenstadt besitzt viele Sehenswürdigkeiten: Schlösser, Kirchen, verkehrsreiche Straßen und Plätze, nahezu kleinstädtische Idyllen, Monumente und anderes mehr. Es bedarf einiger Tage, um einen Großteil der Sehenswürdigkeiten Kopenhagens zu besuchen und zu würdigen. Die angebotenen einstündigen Bootsfahrten über attraktive Wasserwege gewähren Besuchern mit einem knappen Zeitkonto im Schnelldurchgang Blicke auf wichtige Attraktionen der Metropole. Das Besondere der Bootsfahrten ist die ungewohnte Perspektive, aus der die Fahrgäste die Sehenswürdigkeiten wahrnehmen.
Start in Nyhavn
Bootstouren starten an der Holmens Kirke und in Nyhavn. Wir empfehlen, die Bootsfahrt im Kneipenviertel Nyhavn zu beginnen. Das Quartier liegt an einem 400 Meter langen, künstlichen Kanal. Auf beiden Seiten des im Jahr 1673 fertiggestellten Hafenarms stehen farbenfrohe Bauten mit Bars, Kneipen und Restaurants. Im Hafenbecken liegen ein paar Dutzend Boote. Nyhavn ist Flaniermeile und Szenegebiet in einem.
Kopenhagen - Szeneviertel Nyhavn
Vorbei an Frederiksholm
Auf den Nyhavn Kanal folgt zur Linken das Skuespilhuset, das Neue Königliche Schauspielhaus. Und noch bevor das flache Boot die auf der rechten Seite des Wasserarms gelegene Neue Königlich Dänische Oper passiert, biegt der Bootsführer in einen Kanal ein. Die umgebende Holmen-Region diente mehr als 300 Jahre als Kopenhagens Marinestation. Holmen ist heutzutage eine Mixtur alter, zweckentfremdeter Lagerhäuser, moderner Geschäftsbauten und vielfältiger Bildungsinstitute. Auf der Insel Frederiksholm residieren neben der Neuen Königlich Dänischen Oper die Dänische Filmschule, die Staatliche Theaterschule, das Konservatorium für Rhythmische Musik und die Architekturschule.
Das nächste Ziel ist eine Wasserfläche, an der die Frederiks Bastion und Teile der Freistadt von Christiania liegen. Es folgen die Hausboote von Fredens Havn, hinter denen die Müllverbrennungsanlage aufragt. Von dem modernen Bauwerk führt die 400 Meter lange, ganzjährig zu befahrende Kunstrasen-Skipiste „Copen Hill“ auf das Straßenniveau hinab.
Museumshafen Skibene på Holmen
An Fredens Havn schließt der Museumshafen Skibene på Holmen an, nach eigener Aussage „das schwimmende Museum des Kalten Krieges auf Holmen“. Museumsstücke sind mehrere Kriegsschiffe, Kommando- und Funkstationen sowie die Feuerleitzentrale. Zum Museumshafen gehört der Mastekran. Die im Jahr 1748 errichtete Krananlage hob die Masten auf die Linienschiffe. Zum Gelände zählen ebenfalls die Kanonen der Sixtus-Batterie. Von der alten Festung werden morgens und abends Kanonensalute zu Ehren der Dänischen Flagge abgefeuert.
Den Lille Havfrue – die Kleine Meerjungfrau
Nach dem Museumshafen steuert das Schiff die gegenüberliegende Langelinie an. Im Hintergrund ist der Langeliniekaj, eines der drei Kopenhagener Kreuzfahrtterminals zu sehen. Im Vordergrund umlagern Schaulustige Den Lille Havfrue, die Kleine Meerjungfrau.
Die Rückfahrt
Die Rückfahrt in Richtung Zentrum führt durch den Hønsebroløbet-Kanal. Das Schiff passiert nach der Kleinen Meerjungfrau die alte Zollstation Nordre Toldbod mit dem zweiten Anleger der Kreuzfahrtschiffe, die Königliche Abguss Sammlung, Schloss Amalienborg und das Schauspielhaus des Königlichen Theaters
Dem Schauspielhaus gegenüber liegt auf der Insel Holmen die im Jahr 2005 eröffnete Neue Königlich Dänische Oper, eines der modernsten Opernhäuser weltweit.
Neue Königlich Dänische Oper
Nach einem kurzen Abstecher in das Szeneviertel „Freistadt Christiania“ sehen die Fahrgäste die National Bibliothek, den „Schwarzen Diamant“. Auf die Bibliothek folgen das Königlich Dänische Zeughausmuseum (Krigsmuseet) und das Christian IV Bryghus, ein Brauhaus aus dem Jahr 1608.
Zwischen dem Brauhaus und dem gegenüberliegenden ultramodernen, gläsernen Ensemble des BLOX biegt das Boot in einen Kanal ein, der an Schloss Christiansborg entlangführt. Hinter der Stormbroen fährt der Kapitän einen scharfen Rechtsbogen. Linkerhand liegt Gammel Strand, das beliebte Fotomotiv mit den bunten Häusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Auf der rechten Seite des Slotsholmens Kanals liegt Thorvaldsens Museum.
Es bleibt noch Zeit, einen kurzen Blick auf die Nikolaj Kunsthal zu werfen. Die ehemalige Kirche präsentiert zeitgenössische Kunst. Im Anschluss fährt das Boot an der Holmens Kirke und dem Glasbau der Dänischen Nationalbank vorbei. Auf der anderen Seite des Kanals liegt die Børsen, die ehemalige Handelsbörse. Wenige Hundert Meter später endet die Fahrt im Nyhavn Kanal. Zwischen dem Haltepunkt der Kanalboote und dem Verkehrsknotenpunkt des Kongens Nytorv liegen nur wenige Meter Distanz.
Nützliche Hinweise
Die Kanalfahrten starten an der Holmens Kirke gegenüber der Børsen und an der Kopfseite des Nyhavn Kanals.
Stromma Danmark bietet die einstündige Bootsfahrt ab Nyhavn für Erwachsene zum Preis von 109 Dänischen Kronen an, entsprechend ungefähr 14,60 Euro (Stand 2023). Preisgünstiger ist die Fahrt mit den Booten der Netto-Bådene. Das Unternehmen fordert auf seiner deutschsprachigen Website acht Euro für eine vergleichbare Tour.
August 2023