Die Republik Montenegro, das „Land der Schwarzen Berge“, zählt mit rund 14.000 Quadratkilometern Fläche zu Europas kleinsten Staaten. In Montenegro leben annähernd so viele Menschen wie in Düsseldorf am Rhein: 620.000. Das alles bedürfte kaum einer Erwähnung, gäbe es nicht die landschaftliche Schönheit und Vielfalt. Montenegro besitzt eine nahezu 300 Kilometer lange, spektakuläre Küstenlinie entlang der Adria, ein herrliches Bergland mit Canyons und tiefen Schluchten sowie malerische historische Städte. Eine dieser Städte ist Kotor.
Kotor Artikelübersicht
Kotor am Ende der Boko Kotorska
Die von hohen Festungsmauern umgebene Kleinstadt liegt am Ende der fjordähnlichen Bucht Boko Kotorska. Was wie ein Fjord aussieht, ist der Canyon eines Flusses, der sich seinen Weg ins Adriatische Meer gegraben hat. Hohe Berge umgeben die Bucht und die Stadt. Im Jahr 1979 wurden beide in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Boko Kotorska Bucht - enge Durchfahrt
Kotors wechselhafte Geschichte
Die ersten Siedler am Rande des geschützten Naturhafens waren Illyrer; Griechen und Römer folgten später nach. Die ersten Verteidigungsanlagen wurden zur Zeit der Völkerwanderung um 535 gebaut. Der Schutz erwies sich als unzulänglich. Sarazenen plünderten Kotor im Jahr 840. Ein weiteres Mal überfielen und zerstörten mongolische Horden im Jahr 1242 die Hafenstadt.
Kotor - Festungsmauer mit dem venezianischen Löwen
Kotor - Festungsmauer Vrata od Skurde
Davon abgesehen, waren Kotors Händler und Seeleute tüchtig und im Mittelmeerraum anerkannt. Bereits im 14. Jahrhundert war die Stadt zum Konkurrenten Venedigs und Dubrovniks aufgestiegen. Obwohl Kotor im Jahr 1391 den Status einer selbstständigen Republik erlangte, begab es sich im Jahr 1420 unter Venedigs Schutz. Dieser Verbindung verdankt die Stadt ihren ins Auge fallenden Befestigungsring. Später gehörte Kotor zu Österreich, Frankreich und danach wieder zu Österreich. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fiel es an das Königreich Jugoslawien.
Kotor – in der Gegenwart
Kotor zieht Naturliebhaber und Kreuzfahrt-Touristen gleichermaßen an. Aktuell ist Kotor Montenegros meistbesuchte Tourismusregion. Die Stadt lebt vorwiegend von Urlaubern. Außerdem ist sie Standort einzelner Fakultäten der Universität Montenegro sowie Sitz des katholischen Bistums Kotor.
Kotor - Kreuzfahrtschiff MSC Armonia am Kai
Kotor für Kreuzfahrttouristen
Für das Jahr 2019 meldet das Statistik-Portal „statista“ 519 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen. Das sind mehr Schiffsanläufe als die Städte Venedig oder Dubrovnik im gleichen Zeitraum verzeichneten. Insgesamt wurden 700.000 Passagiere gezählt. An wenigen Spitzentagen erreicht die Zahl der Kreuzfahrttouristen die 10.000er-Marke. Damit rückt die Kleinstadt in die Reihe jener Destinationen auf, die unter Overtourism leiden.
Knapp zwei Stunden benötigen Kreuzfahrtschiffe von der Einfahrt in die Bucht bis zum Erreichen ihrer Liegeplätze in Kotor. Die Fahrt der Kreuzfahrtschiffe durch die 30 Kilometer lange Boko Kotorska-Bucht bedarf des besonderen Fingerspitzengefühls der Steuerleute und der Lotsen. Für die Gäste an Bord ist die Fahrt ein einmaliges Erlebnis. Eine Kaianlage erwartet die Schiffe. Sofern mehrere Kreuzfahrtschiffe an einem Tag die Stadt besuchen, ankern die übrigen Schiffe in der Bucht. Die Passagiere werden mit Booten an Land gebracht.
Die Bucht von Kotor
Majesty Princess auf Kotors Reede
Kotor ist wegen seiner Lage und des vom Mittelalter geprägten Stadtbilds ein ansprechendes Kreuzfahrtziel. Unter Kotor Sehenswürdigkeiten beschreiben wir die Attraktionen der Stadt. Besuchern, die Kotor gut kennen, empfehlen wir den Besuch des schönen Küstenorts Budva. Der Ausflug schließt eine spektakuläre Fahrt durch das umgebende Bergland ein. In Budva locken der weitläufige Strand sowie die historische Altstadt. Unter Landausflug nach Budva beschreiben wir die Tour. Eine weitere Unternehmung ist ein Ausflug mit Sportbooten von Kotor nach Perast. Die eleganten Boote stoppen zweimal: zuerst in Perast und danach auf der vorgelagerten, künstlichen Insel. Die Gäste erhalten somit Gelegenheit, Perast und die Kirche Maria vom Felsen kennenzulernen.
Anmerkung: In Montenegro wird mit EURO gezahlt. Der Geldumtausch bleibt Besuchern aus der Eurozone erspart.
Update Januar 2021