Die 370 Quadratkilometer große Kanaren-Insel La Gomera ist der Inbegriff landschaftlicher Schönheit und reichhaltiger Vegetation. Urlauber besuchen die Insel nicht wegen herausragender Bauwerke und Monumente. Weitläufige Strände oder ein überbordendes Nachtleben sind ebenfalls Fehlanzeige. Touristen reisen mit Fähren, Flugzeugen und Kreuzfahrtschiffen an, um die traumhaft schöne Natur zu entdecken und zu genießen.
San Sebastián - Mein Schiff 4
La Gomera – unsere Top-Sehenswürdigkeiten
Unsere Empfehlungen richten sich an Besucher mit engem Zeitkonto: Dabei denken wir speziell an Passagiere von Kreuzfahrtschiffen, die den Hafen von San Sebastián de La Gomera anlaufen. Unsere Anregungen schließen die wichtigsten Naturwunder der Insel ein. Es stellt kein Problem dar, die genannten Ziele im Verlauf eines Liegetages mit einem Mietwagen anzusehen. Nach Rückgabe des Wagens bleibt noch genügend Zeit für einen Rundgang durch die Inselhauptstadt San Sebastián.
La Gomeras Naturmonumente
Garajonay Nationalpark
Das Wahrzeichen La Gomeras ist der unter dem Schutz des UNESCO Weltnaturerbes stehende Nationalpark Garajonay. Er umfasst zehn Prozent der 370 Quadratkilometer Inselfläche. In seinem Zentrum erhebt sich der 1.487 Meter hohe Berg Garajonay. Der Nationalpark ist ein Paradies für Wanderer. Er ist weltweit wegen seiner subtropischen Lorbeerwälder bekannt. Es sind die flächenmäßig größten der Kanarischen Inseln. Manche Quellen sprechen vom größten noch zusammenhängenden Lorbeerwald der Erde. Einer Erwähnung bedarf der immergrüne Nebelwald mit Baumheide, mannshohen Farnen, Moosen und Flechten an den Bäumen. Von vielen Aussichtspunkten bieten sich grandiose Ausblicke auf Vulkankegel, Vulkanschlote und tiefe, grüne Schluchten. Apropos „grün“, auf La Gomera gedeihen 450 Pflanzenarten.
La Gomera - Garajonay Nationalpark
Los Organos
Im Inselnorden ragen an der Punta de las Salinas oberhalb des Meeres die 200 Meter breiten und bis zu 80 Meter hohen Basaltsäulen Los Organos auf. Die „Orgelpfeifen“ sehen aus, wie von Menschenhand geschaffen. Definitiv entstanden sie durch Vulkanismus und Erosion. Um dieses einmalige Naturdenkmal zu sehen, ist eine Bootsfahrt zu unternehmen.
Roque Cano
Das Merkmal im Tal von Vallehermoso ist das Naturdenkmal Roque Cano. Vulkanismus und Millionen Jahre Erosion schufen den singulären, riesigen Felsen, dessen Felswände bis zu 250 Meter in die Höhe reichen. Der Name Roque Cano steht für „weißhaariger Fels“. Die eigenartige Bezeichnung bezieht sich auf Passatwolken, die den Gipfel oftmals umgeben.

Roque Cano

Roque Cano
Roques de San Pedro
Vor Vallehermoso liegt im Nordosten der Insel die Gemeinde Hermigua. In deren Ortsteil Monteforte türmen sich die Zwillingsfelsen Roques de San Pedro auf. Die beiden von Vulkanschloten gebildeten Landschaftsmarken sind nicht zu verfehlen.
In unmittelbarer Nähe der Felsen stehen die Dominikanerkirche Iglesia de Santo Domingo de Guzmán und das dazugehörige Kloster Convento de Santo Domingo. Es wurde zwischen 1515 und 1520 erbaut. Etwas älter ist die nach 1650 errichtete Iglesia de Nuestra Señora de la Encarnación im Ortsteil Valle Bajo.

Roques de San Pedro

Kloster Convento de Santo Domingo
Valle Gran Rey
Im Südwesten der Insel verläuft das Valle Gran Rey. Das malerische „Tal des großen Königs“ war vor Jahrzehnten bei Hippies angesagt. Die Blumenkinder sind Geschichte, das breite und langgezogene Tal ist geblieben. Es bezaubert seine Besucher mit steil aufragenden Felsen, kleinen Orten, Palmen und terrassierten Hängen, auf denen Landwirtschaft betrieben wird. Die Qualität der Strände lässt zu wünschen übrig. Doch der Strände wegen reisen Gäste ohnehin nicht an. Das gesamte Tal ist als Landschaftspark geschützt und Teil des UNESCO Biosphärenreservats.
Miradore
Spanier meinen es gut mit ihren Landsleuten und den Besuchern ihrer Regionen. Wo es etwas zu sehen gibt, wird ein Mirador errichtet. Auf La Gomera gibt es viele dieser mit dem Symbol einer Kamera bezeichneten Aussichtspunkte. Wir empfehlen, an den bezeichneten Orten zu halten; sie bieten oftmals phantastische Ausblicke auf die umgebende Landschaft.
Ein bemerkenswert schöner Aussichtspunkt ist der Mirador del Palmarejo. Er liegt am Anfang der durch das Valle Gran Rey bis zum Meer hinunter führenden, serpentinenreichen Straße. Die Wegmarke ist ebenfalls unter Mirador César Manrique bekanntgeworden. Ein von dem aus Lanzarote stammenden Architekten und Künstler César Manrique geschaffener Gebäudekomplex mit Restaurant, Parkplätzen und einer Tourismusinformation bietet einen ersten fabelhaften Blick in das immergrüne, palmenbestandeneTal.
Städte
Agulo
Hinter Hermigua liegt im Nordosten der Insel hoch über dem Meer Agulo, die kleinste Gemeinde der Insel. Inselkenner sprechen von La Gomeras schönstem Dorf. Wenig mehr als 1.000 Einwohner leben unter einer riesigen über der Siedlung aufragenden roten Steilwand. Verwinkelte Gassen, Kolonialbauten und die Pfarrkirche San Marcos sind die Symbole des von Bananenplantagen umgebenen Ortes. Weit unterhalb von Agulo stehen am Meer die Überreste einer ehemaligen Bananenverladestation.
La Gomera - Agulo
San Sebastián de la Gomera
Etwas mehr als 9.000 Menschen leben an der Ostküste La Gomeras in der beschaulich wirkenden Inselhauptstadt San Sebastián.
Inselhauptstadt San Sebastián
Die Kleinstadt ist das Eingangstor zur Insel. Dort legen die Fähren zu den benachbarten Inseln und die Kreuzfahrtschiffe an. Sehenswert sind bei einem Kurzbesuch folgende Bauwerke:
Monumento de La Torre del Conde
Der 1447 errichtete „Turm des Grafen“ war ein Teil der Stadtbefestigung. Er liegt in einer Grünanlage und befindet sich im Originalzustand.
Museum Casa de Colón
Im Jahr 1492 trat Kolumbus seine erste Reise in die Neue Welt an. Er machte mit dem Schiffsverband einen letzten Halt auf La Gomera. Es heißt, Kolumbus habe in der Casa de Colón übernachtet, bevor er weitersegelte. Das unscheinbar wirkende Gebäude mit einem Innenhof und dem „Kolumbusbrunnen“ entstand erst im 17. oder 18. Jahrhundert. Folglich hat Kolumbus in dem Gebäude nicht genächtigt. Wie dem auch sei, die Erzählung klingt gut und das Museum ist der gesamten nautischen Geschichte der Insel gewidmet.
Iglesia de la Asunción
San Sebastiáns Hauptkirche wurde nach 1618 als dreischiffige Kirche errichtet und später nochmals erweitert. Die größte Kirche der Insel besitzt einen sehenswerten Altar, eine interessante Holzdecke und Holzarbeiten im maurischen Stil.
Die Marina und der Anleger der Kreuzfahrtschiffe befinden sich in unmittelbarer Nähe der Stadt. Im dazugehörigen Abfertigungsgebäude finden Passagiere die Stationen der Autovermieter. Dem Hafen gegenüber liegen zwei Strandabschnitte mit schwarzem Sand.
Vallehermoso
Vallehermoso ist nach San Sebastián die zweitgrößte Kommune auf La Gomera. Der Name lautet übersetzt „schönes Tal“. In der Region um Vallehermoso wird vorwiegend Landwirtschaft betrieben. Angebaut werden Bananen, Kartoffeln, Tomaten und Wein. Vallehermoso ist das Zentrum der Palmenhonigproduktion. Der Ort ist vom Tourismus verschont geblieben.
Update Februar 2021