Marseille auf eigene Faust entdecken

Marseille auf eigene Faust entdecken


Im Mai 2019 besuchen wir mit der Costa Fortuna die südfranzösische Hafenstadt Marseille. Unter Marseille – Sehenswürdigkeiten berichten wir detailliert über die Top-Attraktionen der zweitgrößten Stadt Frankreichs. Uns bleibt lediglich ein Tag, um diese anzusehen. Damit das gelingt, gliederten wir im Vorfeld die Highlights nach Schwerpunkten.

Marseille Panorama

Marseille Panorama


Kathedrale, MuCEM, Villa Méditerranée und Fort Saint-Jean

Wir starten an der Kathedrale von Marseille. Um dahin zu gelangen, fahren wir mit dem kostenlosen „Portbus“ von der Môle Léon Gourret bis zum Einkaufszentrum „Les Terrasses Du Port“. Das Einkaufscenter liegt im Stadtteil La Joliette.

Die ersten Wegmarken unseres Stadtrundgangs sind die Kathedrale La Major, der MuCEM-Museumskomplex, das Kulturzentrum Villa Méditerranée und das Fort Saint-Jean. Marseilles Kathedrale liegt einen dreiviertel Kilometer hinter dem Einkaufszentrum. Wir folgen dem schnurgeraden und gepflegten Quai de la Joliette bis wir zur Kathedrale gelangen. Die drei übrigen Ziele liegen in Sichtweite der Kathedrale.

Kathedrale La Major
MuCEM
Villa Méditerranée und MuCEM
Fort Saint-Jean

Basilika Notre-Dame de la Garde

Von der Bushaltestelle Mucem StJean fahren wir mit dem Stadtbus der Linie 60 zur Basilika Notre-Dame de la Garde. Sie liegt 161 Meter hoch über der Stadt und dominiert weithin Marseilles Panorama.

Die Linienbusse halten ebenso wie die Hop-On-Hop-Off-Busse und der Petit Train unterhalb der Kirche. Die letzten 10 bis 15 Höhenmeter bewältigen wir zu Fuß. Wegen des starken Besucherandrangs warten wir ein paar Minuten, bis wir die Basilika betreten dürfen. Zur Klarstellung: Wir besuchen Notre-Dame de la Garde an einem beliebigen Samstag im Mai und fragen uns, wie es wohl in der Hochsaison oder an einem Wallfahrtstag dort oben aussehen mag?

Basilika Notre-Dame de la Garde

Basilika Notre-Dame de la Garde


Trotz der Wartezeit steht fest: Die Basilika und die gebotene Aussicht auf die Stadt sind ohne Frage den Weg auf den „La Garde“-Hügel wert.

Blick auf Marseille und den Vieux Port

Blick auf Marseille und den Vieux Port


Die Bushaltestelle Mucem StJean liegt am Hafenbecken Bassin J4 hinter dem Kreisverkehr. Der Straßenname lautet Avenue Vaudoyer.

 

Place aux Huiles, Opera Municipal und die Canebière

Wir wollen keine Zeit verlieren, es gibt noch viel zu sehen! Mit dem nächsten Bus der Linie 60 fahren wir zurück ins Zentrum. Nach wenigen Stationen steigen wir an der Place aux Huiles aus. Der Platz ist für seine lebhafte gastronomische Szene bekannt.

Place aux Huiles

Place aux Huiles


Doch ihretwegen sind wir nicht gekommen. Als Opernliebhaber reizt uns die Opera Municipal in der Rue Molière. Sie liegt wenige Meter von der Place aux Huiles entfernt. Der Umweg lohnt sich, Marseilles Opernhaus ist sehenswert.

Opera Municipal

Opera Municipal


Danach wenden wir uns dem sanierten und in eine Freizeitzone verwandelten Vieux Port zu. Ein Eyecatcher am östlichen Rand des Quai de la Fraternité ist eine filigrane, L'Ombrière genannte Metallkonstruktion. Der Architekt Norman Foster und seine Mitarbeiter schufen ein nahezu 50 Meter langes und 22 Meter breites Metallobjekt. Es ist ein riesiger Baldachin, an dessen hochglanzpolierter Metalldecke sich das Geschehen auf dem Platz darunter spiegelt. Sehenswert!

Pavillon L'Ombriere de Norman Foster

Pavillon L'Ombriere de Norman Foster


Am Vieux Port beginnt die baumbestandene Flaniermeile Canebière. Es gibt viele prächtige Bauten zu sehen. Ein historisches Karussell, die Galeries Lafayette und das Centre Bourse laden zum Verweilen ein. Leider fehlt uns die Zeit, um tiefer in das Geschehen einzutauchen.

CCI Handelskammer Marseille Provence

CCI Handelskammer Marseille Provence


Palais Longchamp

Stattdessen steigen wir an der Canebière in die Straßenbahn der Linie T2 und fahren zwei Kilometer zum Palais Longchamp. Es liegt im Stadtteil Cinq-Avenues und ist Standort zweier Museen: des Musée des Beaux-Arts und des Muséum d’Histoire Naturelle. Das Palais begeistert uns wegen seines schlossartigen Aussehens. Der monumentale Bau galt seinen Schöpfern als „Hymne an das Wasser“. Die riesige Brunnenanlage mit den Wasserspeiern und Kaskaden ist spektakulär. Der weitläufige Parc Longchamp reizt uns weniger.

Palais Longchamp
Palais Longchamp mit der Kaskade
Palais Longchamp - Brunnenanlage
Palais Longchamp - Wasserbecken im Eingangsbereich

Quartier Panier und Umgebung

Wir haben noch viel vor und nehmen erneut die Straßenbahn. Mit der Linie T2 fahren wir zurück in Richtung Canebière. Am Square Stalingrad steigen wir aus und bestaunen die ins Auge fallende Brunnenanlage. Der Brunnen ist den Danaiden gewidmet, den 50 Töchtern des Danaos. Die griechische Mythologie berichtet, dass neunundvierzig der Schwestern in der Brautnacht ihre jungen Ehemänner töteten. Die Opfer waren Brüder! Zur Strafe schöpfen die Damen bis in die Ewigkeit Wasser in ein durchlöchertes Fass.

Fontaine des Danaides am Square Stalingrad

 Fontaine des Danaides am Square Stalingrad


Bevor wir das vielzitierte Panier-Viertel ansteuern, gehen wir hinüber zur Porte d’Aix, Marseilles Triumphbogen an der Place Jules Guesde. Der Weg führt vom Square Stalingrad einen Kilometer durch das maghrebinisch wirkende 1. Arrondissement. Bevor wir die Porte d’Aix erreichen, passieren wir noch die Halle Puget. Der Hallenbau wirkt wie ein griechischer Tempel. Der im 17. Jahrhundert errichtete „Tempel“ war ursprünglich ein Fisch- und Fleischmarkt. Aktuell wird er als Nachbarschafts- und Eventzentrum genutzt. Dann erreichen wir den Triumphbogen. Verglichen mit dem 50 Meter hohen Arc de Triomphe in Paris wirkt der Bogen von Marseille mit 18 Meter Höhe eher bescheiden. Dennoch, den Umweg ist er wert. 

Halle Puget
Porte d'Aix - der Triumphbogen

Für den nahe gelegenen Hauptbahnhof und dessen gerühmte imposante Freitreppe bleibt uns keine Zeit. Wir passieren stattdessen die Place Sadi Carnot und steigen über eine steile Treppe hinauf zur Rue des Belles Ecuelles. Der folgen wir bis zur Rue du Panier gelangen. Nun haben wir das Herz des Panier-Viertels erreicht. Zur Erinnerung: Das Quartier Panier ist ein trendiges touristisches Ziel. Es ist einen Besuch wert.

Quartier Panier - Rue du Panier

Quartier Panier - Rue du Panier


Das Viertel besitzt mit der an der Rue de la Charité gelegenen Vieille Charité noch einen zusätzlichen außerordentlichen Anziehungspunkt. Sie war Marseilles ehemaliges Armen- und Obdachlosenasyl. Der vorzüglich renovierte Bau ist heute ein Museumszentrum. Allein vier Sammlungen finden in der weitläufigen und repräsentativen Anlage Platz.

Vieille Charité

Vieille Charité


Zwischen der Vieille Charité und der Kathedrale als letztem Ziel liegen wenige Hundert Meter. Unser Weg führt vorbei an Bars und Restaurants. Im Viertel lassen es sich die Menschen sichtlich gutgehen. Wir sind überzeugt, das Quartier Panier ist das angesagte Szeneviertel Marseilles.

 

An der Kathedrale schließt sich der Kreis. Wir sind zurück an unserem ersten Etappenziel, werfen noch einen Blick auf ein stattliches Gebäude, es ist die Mairie. Dann gehen wir ermüdet und zufrieden zur Haltestelle des Portbusses zurück. Wir wissen nun: Die Top-Sehenswürdigkeiten Marseilles lassen sich an einem Tag auf eigene Faust entdecken. Marseille, das Tor zur Provence, ist eine sehenswerte Stadt.

Die Mairie

Die Mairie


Anmerkungen:

Unsere Empfehlungen zu dem aufgezeigten Rundgang beruhen auf eigenen Erfahrungen.

Zur Überbrückung längerer Distanzen nutzen wir die gut getakteten öffentlichen Verkehrsmittel. Informationen gibt es unter https://at.france.fr/de/nuetzliche-tipps/oeffentliche-verkehrsmittel-marseille.

Marseilles Kreuzfahrt-Terminals

Große Kreuzfahrtschiffe legen weit außerhalb des Stadtzentrums an der Môle Léon Gourret im Port Maritime an. Kleine Kreuzfahrtschiffe docken im Port La Joliette. Dieser Liegeplatz befindet sich in fußläufiger Entfernung vom Zentrum.

Wie vom Terminal Môle Léon Gourret in Marseilles Zentrum gelangen?

Die Distanz von diesem Liegeplatz zum Zentrum beträgt acht Kilometer. Die Anlage ist in die Terminals A, B und C gegliedert. Gäste, die Ausflüge auf eigene Faust planen, bedienen sich der bereit stehenden Taxen, der Shuttlebusse der Kreuzfahrtunternehmen oder des kostenlosen Portbusses. Im Jahr 2019 berechnen Taxifahrer circa 25 Euro für die einfache Fahrt ins Zentrum. Die Shuttlebusse der Kreuzfahrgesellschaften kosten hin und zurück zwischen 10 und 16 Euro. Sie berechtigen wie gewohnt zu beliebig vielen Fahrten.

Kreuzfahrtschiffe am Liegeplatz C der Môle Léon Gourret

Kreuzfahrtschiffe am Liegeplatz C der Môle Léon Gourret


Unentgeltlich ist die Nutzung der Portbusse. Nachteilig sind etwaige Wartezeiten sowie eine Viertelstunde Fußweg vom Schiff bis zur Haltestelle der Busse.

Die Busse entlassen ihre Fahrgäste im Stadtteil La Joliette. Sie halten und starten im Hafengebiet auf Höhe des Einkaufszentrums „Les Terrasses Du Port“. Nach dem Verlassen des Hafens stehen öffentliche Busse für die Weiterfahrt bereit.

 

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