Montevideo ist Uruguays kulturelles, politisches und wirtschaftliches Zentrum. Die Stadt besitzt eindrucksvolle Bauten und Monumente sowie eine große Vielfalt an Museen und Theatern. Es gibt schöne Straßencafés, gute Restaurants, schicke Läden und kilometerlange saubere Strände.
Cuidad Vieja, die Altstadt von Montevideo
Die Cuidad Vieja ist der älteste Teil der Stadt. Sie ist das historische Herzstück und das absolute Highlight von Montevideo. Ein Besuch der Altstadt gleicht einer Reise ins 18. und 19. Jahrhundert.
Stadtpalast am Peatonal Sarandi
Viele der Sehenswürdigkeiten gehören zum nationalen Kulturerbe. Die Ciudad Vieja ist nur rund einen Quadratkilometer groß. An drei Seiten ist sie vom Rio de la Plata umgeben, im Osten grenzt sie an die Plaza Independencia, den bedeutendsten Platz Montevideos. Bis zum Jahr 1829 war sie von einer Mauer umgeben.
Einer der schönsten Plätze in der Ciudad Vieja ist die Plaza de la Constitución, auch Plaza Matriz genannt. Hier steht die Kathedrale von Montevideo, die Catedral Metropolitana. Sie wurde vom 1790 bis 1804 im neoklassischen Stil erbaut. Seit 1897 ist sie Bischofskirche des Erzbistums Montevideo. Gegenüber befindet sich der Cabildo, zu Kolonialzeiten Sitz der Regierung, danach Gericht und Gefängnis. Heute beherbergt das Gebäude das Nationalmusem für Geschichte. Hübsch ist auch die Plaza Zabala, in deren Mitte sich die Statue von Bruno Mauricio de Zabala befindet, dem Gründer von Montevideo.
Man darf sich die Cuidad Vieja nicht als Museum vorstellen, in dem die Zeit stehen geblieben ist. Trotz der beschaulichen Atmosphäre ist die Stadt auch hier voller Leben. In den Gebäuden haben Banken ihren Sitz oder Verwaltungen, es gibt Kunstgalerien und viele kleine Läden. Die Fußgängerzone Calle Sarandí ist gut einen Kilometer lang und führt von der Rambla bis zur Plaza Independencia. Hier laden Straßencafés, Restaurants und Bars zum Verweilen an.
Peatonal Sarandi
Geschäftig ist es auch im Hafengebiet an der Nordseite der Cuidad Vieja. Der Hafen ist einer der wenigen Tiefwasserhäfen Südamerikas. Über den Hafen wird ein Großteil des uruguayischen Außenhandels abgewickelt.
Gegenüber befindet sich der Mercado del Puerto, eine 1868 fertig gestellte riesige Markthalle. Die gusseiserne Konstruktion stammt aus Liverpool. Im Mercado del Puerto und auf dem Straßenmarkt daneben kann man von frischen Lebensmitteln bis zum Kunsthandwerk fast alles kaufen.
Spezialität des Mercado del Puerto sind allerdings die offenen Restaurants mit großen Grills, auf denen Fleisch, Fisch und Gemüse zubereitet wird. Die Fleischportionen auf den Tellern haben gewaltige Dimensionen. Nicht nur Vegetarier kommen dort ins Grübeln.
Im Hafen befindet sich eine besondere Sehenswürdigkeit: der Anker der Graf Spee. Im Zweiten Weltkrieg suchte das Panzerschiff Schutz im Hafen des neutralen Montevideo. Um einem Seegefecht mit den Briten zu entgehen, versenkte die Mannschaft das Schiff im Dezember 1939 selbst. Der Anker wurde später gehoben und ist im Hafenbereich von Montevideo ausgestellt.
Anker des deutschen Schlachtschiffs Graf Spee
Plaza Independencia, der Unabhängigkeitsplatz
Aus Richtung Altstadt betritt man den Platz durch die Puerta de la Ciudadela. Das historische Tor der kolonialen Zitadelle in der ehemaligen Stadtmauer wird auf der Rückseite, also zum Platz hin, durch eine Mauer gestützt. In der Mitte der Plaza Independencia steht das Standbild von General José Gervasio Artigas, Held der Unabhängigkeitsbewegung Uruguays. Die sterblichen Überreste des Generals befinden sich in einem Mausoleum unter der Statue und werden von einer Ehrengarde bewacht.
Den Platz umgeben schöne alte Gebäude, wie der Palacio Estévez, früher Sitz des Präsidenten jetzt Regierungsmuseum, und der Palacio Salvo, Wahrzeichen der Stadt und bei Einweihung im Jahr 1927 das höchstes Gebäude Südamerikas. Auch das Teatro Solis liegt an der Plaza Independencia. Es wurde 1856 erbaut und ist das älteste und bedeutendste Theater Uruguays. Von 1998 bis 2004 wurde es umfassend restauriert, Entwürfe dazu stammten auch von dem berühmten Architekten und Designer Philippe Starck.
Avenida 18 de Julio
Die Haupteinkaufsstraße von Montevideo ist 3 ½ Kilometer lang. Sie beginnt an der Plaza Independencia und führt bis zum Obelisco a los Constituyentes de 1830, dem Obelisk von Montevideo, am Parque Batllo.
Der Obelisk wurde 1938 eingeweiht und erinnert an die erste Verfassung Uruguays. Er ist dreieckig, aus Granit gebaut und 40 Meter hoch. Die Bronze-Statuen an den Seiten stehen für Recht, Freiheit und Stärke.
Die Avenida 18 de Julio quert einige schöne Plätze: die Plaza Fabini, die Plaza Cagancha mit der Columna de la Paz oder die Plaza de los Treinta y Tres Orientales.
Columna de la Paz an der Av. 18 de Julio
Auch die Intendencia, das Rathaus von Montevideo, liegt an der Avenida 18 de Julio. Das Rathaus selbst ist ein moderner Zweckbau und gehört nicht zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. Es gibt jedoch im 22. Stockwerk eine öffentlich zugängliche Aussichtplattform. Auf fast 80 Meter Höhe hat man von diesem „Mirador“ aus einen wunderbaren Panoramablick über Montevideo.
geöffnet 10-16 Uhr, der Zugang ist kostenlos
Museen
Zu den Sehenswürdigkeiten in Montevideo gehört auch eine große Anzahl bedeutender Museen: über die Geschichte des Landes, über Kunst und Kultur sowie naturkundliche, botanische und zoologische Sammlungen. Beispiele für das breite Spektrum:
Museo Histórico Nacional, Nationalmuseum für Geschichte, im Cabildo an der Plaza de la Constitución in der Cuidad Vieja.
Museo Militar General Artigas, militärgeschichtliches Museum, im Fortaleza auf dem Cerro de Montevideo.
Museo Municipal de Bellas Artes, Museum der schönen Künste, in der Avenida Millan am Parque Prado.
Museo del Carnaval, Museum zur Geschichte des Karnevals, Rambla 25 de Agusto, gegenüber dem Fährhafen.
Parks, Strände und der Cerro von Montevideo
Die drei größten Parks der Stadt laden nicht nur Bewohner Montevideos zum Verweilen ein. Der Parque Batlle beginnt am Ende der Avenida 18 de Julio hinter dem Obelisk. Im Park liegen das Centenario Stadion und einige sehenswerte Denkmäler wie das Monumento La Carreta. Durch den Parque Prado fließt der Fluss Miquelete. Besonders schön in diesem Park sind der Botanische Garten und der Rosengarten. Der Parque Rodo grenzt an die Rambla am Ramirez Strand. Im Westen des Parks wird jeden Sonntag ein beliebter Straßenmarkt veranstaltet.
Der Cerro de Montevideo ist nur 130 Meter hoch. Der Hügel liegt am Ende der Promenade um die Bucht von Montevideo. Oben steht das Fortaleza del Cerro, das in der Zeit von 1809 bis 1839 errichtet wurde. Es wurde vielfach umgebaut und dient seit 1916 als Militär-Museum. Vom Cerro de Montevideo aus bietet sich ein schöner Blick über die Stadt und die Bucht, besonders bei Sonnenuntergang.
Cerro de Montevideo
Montevideo ist eine Stadt mit vielen attraktiven Stränden. Auch in der Nähe des Zentrums sind die Strände sauber, und die Wasserqualität gilt als gut. Östlich der Cuidad Vieja sind empfehlenswerte Strände die Playa Ramirez und die Playa de los Pocitos, beide sind gut über die Rambla zu erreichen. Ein schöner Strand westlich des Cerro de Montevideo ist die Playa Del National.
Einen Tag lang liegen wir mit dem Kreuzfahrtschiff Celebrity Eclipse im Hafen von Montevideo. Den Bericht über unseren Landausflug finden Sie unter: Montevideo auf eigene Faust - unser Landausflug.
Update Oktober 2020