Die Liste der Sehenswürdigkeiten New Yorks ist endlos lang. Ein noch relativ neues Ziel ist das „September 11 Memorial & Museum“. Es ist den annähernd 3.000 Menschen gewidmet, die bei den Terroranschlägen des 26. Februar 1993 und des 11. September 2001 ums Leben kamen. Es wurde am Standort der beiden beim Anschlag vom 11. September 2001 eingestürzten Hochhäuser des WTC World Trade Centers errichtet. Das Mahnmal erinnert nicht nur an die Toten der Anschläge, sondern zollt auch den Überlebenden Anerkennung.
Wir lernten das 9/11 Memorial im Rahmen einer organisierten Tour kennen. Diese führte vom Cape Liberty Terminal zum im Stadtbezirk Manhattan gelegenen Memorial und anschließend zum Newark Liberty International Airport im Bundesstadt New Jersey, von wo aus unser Rückflug nach Deutschland startete. Die Tour bestand aus mehreren Teilen und einer Mixtur aus Fährfahrt und Spaziergang.
Etappe 1 – Fahrt mit der Fähre
Der Bustransfer führt vom Cape Liberty Kreuzfahrtterminal zum sechs Meilen entfernten „Port Liberté Fähranleger".
New Jersey - Port Liberté
Danach folgt die Fahrt mit dem bequemen und schnellen Schiff der NY Waterway hinüber nach Manhattan. Die Fährfahrt durch die Upper Bay führt ebenfalls über eine Distanz von ungefähr sechs Meilen. Die ganze Zeit über liegt die spektakuläre Skyline von Manhattan im Blickfeld.
Freiheitsstatue und Downtown Manhattan
Als Zugabe liegen Liberty Island mit der Freiheitsstatue und Ellis Island mit dem in einer Art Zuckerbäckerstil erbauten Ellis Island Immigration Museum an der Route. Nach 20 Minuten Fahrtzeit stoppt die Fähre am Battery Park. Es ist kaum möglich, auf schnellerem Weg von New Jersey in den Financial District zu gelangen.
Etappe 2 – der Battery Park
Der Battery Park ist eine ansprechende Parkanlage an der südlichen Spitze der Halbinsel Manhattan. Schon vor dem Anlegen sehen die Fahrgäste das Castle Clinton National Monument, eine Manhattan vorgelagerte ehemalige Geschützstellung.
Sie sicherte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Wasserwege um New York herum. Heute ist Castle Clinton ein Museum. Außerdem kauft man hier die Fahrkarten für die nach Ellis Island und zur Freiheitsstatue abgehenden Fähren, und man freut sich über die frechen im Park lebenden Eichhörnchen. Unter Parks in Manhattan widmen wir uns dem Park intensiver.
Im Battery Park steht ein den Korea Veteranen gewidmetes Denkmal. Es ist schwerlich zu übersehen. Noch auffälliger ist allerdings „The Sphere“, eine aus 52 Bronzesegmenten bestehende Skulptur des deutschen Bildhauers Fritz Koenig. Sie stand ursprünglich zwischen den Türmen des World Trade Centers. Bei den Anschlägen wurde sie stark beschädigt. Im März 2002 fand sie, beschädigt wie sie war, einen neuen Platz im Battery Park.
Battery Park - The Sphere
Vor der Sphere wurde zum Gedenken an die Opfer eine „ewige“ Flamme installiert. Ein Eyecatcher ist das neben dem Park gelegene „National Museum of the American Indian“.
Manhattan - National Museum of the American Indian
Etappe 3 – der Financial District
Die folgende Wegstrecke führt uns in nördlicher Richtung den Broadway hinauf. Bemerkenswert ist das Gebäude an der Hausnummer 25. Es war der ehemalige Firmensitz der Cunard Line. Das 22-stöckige Gebäude entstammt dem Jahr 1921. Heute steht es unter Denkmalschutz.
Gegenüber, an der Hausnummer 26 Broadway, steht die Bronzeskulptur „The Charging Bull“, das Symbol der New Yorker Börse. Regelmäßig umlagern viele Menschen die monumentale Figur, um sich mit ihr fotografieren zu lassen. Andere reiben dem riesigen „Maskottchen“ die Nase, damit es ihnen Glück bringen möge.
Broadway - The Charging Bull
Als Nächstes folgt die NYSE, die New Yorker Börse. Nicht zu ignorieren sind die überall im Finanzdistrikt angebrachten Straßensperren. Bei denen handelt es sich um mächtige, in die Straßen eingelassene, hydraulische Klappen. Die Straßensperren verhindern im geöffneten Zustand die Nutzung der Straße. Die Stock Exchange kapselt sich zudem mit massiven Gittern vom Rest der Welt ab.
Nahe der Börse liegt an der Anschrift 26 Wall Street das „Federal Hall National Memorial“. Das Bauwerk war das erste „Kapitol“ der USA. Zwischen den Jahren 1789/1790 beherbergte es für ungefähr ein Jahr den Kongress der Vereinigten Staaten.
Federal Hall National Memorial
Vor dem Bauwerk steht ein Standbild George Washingtons, der vor der Federal Hall in sein Amt eingeführt wurde. Das Gebäude ist heute ein Museum.
Etappe 4 – das 9/11 Memorial
Bevor wir zum 9/11 Memorial gelangen, passieren wir den Zuccotti Park, Trinity Place und Greenwich Street.
Der Besucherstrom des Memorials wird über zeitlich gesteuerte Tickets und zugewiesene Eingänge geregelt. Jeder Besucher erhält einen nummerierten Besucherpass. Vor dem Memorial sind mit Sturmgewehren bewaffnete Polizisten postiert. Im Eingangsbereich der Gedenkstätte laufen Kontrollen ab, wie sie an Flughäfen üblich sind. Folglich bauen sich lange Warteschlangen auf. Unsere Besuchergruppe wird offenbar bevorrechtigt an den übrigen Wartenden vorbei geführt. Auf dem Gelände der Gedenkstätte sind Flyer zum Hintergrund des Memorials in deutscher Sprache erhältlich.
Am 11. September 2011, dem 10. Jahrestag der Anschläge, wurde diese Gedenkstätte eröffnet. Auf 32.000 Quadratmetern Grundfläche erinnern zwei große Wasserbecken an die „Fußabdrücke“ der beiden jeweils 415 Meter hohen Twin Towers, die nach den Anschlägen einstürzten. Von vier Seiten fällt Wasser neun Meter tief in die Becken. Von dort aus gelangt es in der Mitte der Becken in einen „leeren“ Raum. Bronzebänder laufen um die Brüstungen der Becken. In die Bänder wurden die Namen der Toten eingelassen. Nach offiziellen Meldungen kamen bei den Anschlägen 2.977 Menschen ums Leben. Mehr als 400 der Toten waren Rettungskräfte.
Auf dem Gelände der Gedenkstätte wurden zweifarbige Eichen gepflanzt. Nach Abschluss der Bauarbeiten am benachbarten neuen One World Trade Center wird von mehr als 400 Bäumen gesprochen. Dem „Überlebensbaum“, einer Chinesischen Wildbirne, kommt eine besondere Symbolik zu. Dieser Baum stand zuvor auf dem Gelände des ursprünglichen WTC und wurde nach dem Anschlag – schwer beschädigt – inmitten der Gebäudetrümmer gefunden. Der Baum wurde gehegt und gepflegt und Ende 2010 zwischen die Eichen gepflanzt.
Zum Komplex des 9/11 Memorials gehört auch ein Museum. Es ist ein Erinnerungszentrum und vermittelt Einblicke in den Hintergrund der Anschläge. Viele authentische Gegenstände aus jener Zeit werden ausgestellt.
9/11 Museum
Die Gedenkstätte wirkt an diesem strahlenden Spätsommertag hell und freundlich. Dennoch können die idealen Wetterbedingungen nichts von dem Grauen nehmen, das die Erinnerung an das furchtbare Geschehen an diesem Ort wachruft.
Etappe 5 – Fahrt zum Newark Liberty International Airport
Die Busfahrt gestattet noch einige Blicke auf den hippen Stadtteil Tribeca und das nicht so angesagte SoHo. Danach geht es durch den Holland Tunnel hinüber in den benachbarten Bundesstaat New Jersey. Die Newark Bay Bridge wird überquert und wenig später hält der Bus vor den Abfertigungsgebäuden des rustikalen Newark Liberty International Airports.
Update März 2023