Port Elizabeth auf eigene Faust - unser Landausflug

Port Elizabeth auf eigene Faust - unser Landausflug

Autor: Anne Plau

Morgens um 8:00 Uhr legt AIDAaura in Port Elizabeth an. Nach den Informationen, die AIDA ihren Gästen zur Verfügung gestellt hat, erwartet uns im Hafen ein Kreuzfahrt-Terminal mit Einkaufszentrum. Leider passen diese Angaben überhaupt nicht. Port Elizabeth besitzt kein Kreuzfahrt-Terminal, es gibt lediglich einen Anleger im Industriehafen. Gäste, die keine organisierte Tour bei der Cruise Line gebucht haben, müssen bis zum Beginn des Docks laufen. Dort warten allerdings einige Anbieter für private Touren nach Port Elizabeth und in die Umgebung.

AIDAaura am Kai in Port Elizabeth

AIDAaura am Kai in Port Elizabeth


Rundgang durch das Zentrum von Port Elizabeth 

Zwei Tage werden wir in Port Elizabeth bleiben. Am Vormittag des ersten Tages wollen wir das nahe gelegene Stadtzentrum zu Fuß erkunden und nachmittags die Strandabschnitte südlich der Stadt. Es ist etwa 25 Grad warm, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Für den zweiten Tag steht der Addo-Elefanten-Nationalpark auf unserem Programm.

Vom Hafengelände bis zum Campanile 

Durch das Hafengelände gehen wir bis zum bewachten Ausgang. Als Landmarke dient der Settlers‘ Memorial Campanile. Der 53 Meter hohe Turm aus roten Ziegeln ist nicht zu übersehen.


Port Elizabeth - Hafengelände



Port Elizabeth - Campanile 


Die Lage des ansehnlichen Glockenturms zwischen Hafenzugang und Stadtautobahn ist wenig attraktiv. Das Settlers‘ Memorial wurde 1923 zur Erinnerung an die ersten Siedler in Port Elizabeth errichtet, die an dieser Stelle an Land gingen. Den Stadtplanern, die Jahre später die Autobahn genehmigten, war dieses geschichtliche Ereignis wohl nicht so wichtig. Wir würden gern den Turm besteigen, aber die Anlage ist geschlossen. Vielleicht haben wir auf dem Rückweg Glück.

Vom Market Square zum Opernhaus 

Wir gehen unter der Stadtautobahn durch und erreichen eine breite Treppe, die zum Market Square führt. Rund um den Platz liegen schöne Gebäude, wie das Rathaus, die Bibliothek und die Feather Market Hall.

Port Elizabeth - City Hall


Im Detail schreiben wir hierzu in unserem Beitrag Port Elizabeth Sehenswürdigkeiten. Auch die Gebäude am Market Square sind geschlossen und leider fehlt ein Hinweis auf die Öffnungszeiten.

Wir gehen die John Kani Road bergauf in Richtung Donkin Reserve. Das Zentrum von Port Elizabeth zieht sich über einige Hügel bis auf 60 Meter Höhe. Am Weg liegt St Augustine’s Cathedral, eine der vielen schönen Kirchen in Port Elizabeth. Im Hang daneben gibt es eine bemerkenswerte Kunst-Installation aus halben Fahrzeugen und gegenüber den Mandela Bay Theatre Complex, das frühere Opernhaus. Es ist das älteste Theater auf dem afrikanischen Kontinent und das letzte noch existierende viktorianische Theater.

Port Elizabeth - Foyer des Mandela Bay Theatre

Der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma zeigt uns die schönen Innenräume, die durchaus mit den üppig ausgestatteten Landestheatern in Deutschland mithalten können.

Rund um Donkin Reserve 

Das Donkin Reserve liegt auf einem grasbewachsenen Hügel und bietet eine wunderbare Aussicht auf die Stadt. Die Steinpyramide erinnert an Elizabeth Donkin, die Namensgeberin von Port Elizabeth. Das große vielfarbige Mosaik vor der Pyramide und die Metallskulpturen – unter ihnen Nelson Mandela - weisen auf den Freiheitskampf Südafrikas hin. Der Leuchtturm wurde 1861 erbaut und darf bestiegen werden. An einer Seite des Areals liegt das King Edward Hotel, das 1903 erbaut und im Frühjahr 2020 aufwändig restauriert wurde.

Port Elizabeth - King Edward Hotel


Port Elizabeth - King Edward Hotel



Port Elizabeth - Häuser an der Donkin Street 


Unser Weg führt zur Donkin Street mit den in Stufen angelegten viktorianischen Häusern aus den Jahren 1860 bis 1870. Es folgen eine weitere Kirche, die Hill Church Central, und die farbigen Häuser an der Alfred Terrace.


Port Elizabeth - Farbenfrohe Bauten an der Alfred Terrace



Port Elizabeth - Mandela-Graffiti an der Alfred Terrace 


Saint George’s Park und Metropolitan Art Museum 

Unsere nächste Etappe ist Saint George’s Park. Der älteste Park in Port Elizabeth ist mehr als 70 Hektar groß und sehr gepflegt. Im vorderen Bereich befinden sich etliche Sportanlagen, wie das große Kricketstadion, Bowling- und Tennisplätze. Im hinteren Areal liegt ein Gewächshaus, das 1882 im viktorianischen Stil erbaut wurde. Schöne Wege führen durch den mit alten Bäumen, Sträuchern und Stauden bewachsenen Park. Wir sehen Gummibäume, die so groß sind wie Buchen in Deutschland. Auf den Grünflächen picken Ibisse und Familien bereiten ihr Picknick vor. Ein beschaulicher Ort zum Spazierengehen und zum Entspannen.


Port Elizabeth - Gummibaum im Saint Georg's Park



Port Elizabeth - Ibis im Saint Georg's Park 


In zwei Gebäuden vor dem Eingang zum Park residiert das Nelson Mandela Metropolitan Art Museum. In diesem Kunstmuseum wird eine breite Auswahl an Werken ausgestellt, darunter auch von Künstlern der Kap-Region und von jungen Talenten.

Blick vom Fort Frederick 

Auf dem Weg zum Fort Frederick passieren wir den Club on Bird Street. In der schönen Villa mit dekorativem Vorgarten haben verschiedene Vereine ihren Sitz, wie die Rotarier oder die Advokatenvereinigung.

Port Elizabeth - Club on Bird Street


Fort Frederick ist das älteste britische Bauwerk in Südafrika. Es wurde 1799 gebaut und ist gut erhalten. Kämpfe um das Fort fanden nie statt. Das Fort ist bewacht, kann aber besichtigt werden. Insbesondere lohnt der Blick von oben auf den Hafen und die Algoa Bay.

Wir machen uns auf den Rückweg zum Schiff. Auf dem Weg stoppen wir an der Kunstgalerie Athenaeum und am Kleinen Theater. An der St Augustine’s Cathedral treffen wir wieder auf die John Kani Road und stehen wenig später auf dem Market Square.

Port Elizabeth - Old Post Office Building


Fazit unseres Rundgangs 

Ein schöner Rundgang. In knapp fünf Stunden haben wir etwa sieben Kilometer zurückgelegt. Wir sind den Sicherheits-Empfehlungen gefolgt, und haben nur belebte Strecken benutzt. Lauschige Winkel im St George’s Park oder Nebenstraßen haben wir gemieden. Wir haben uns jederzeit sicher gefühlt. Nicht gefallen hat uns der Müll, der überall an den Straßen, unter der Stadtautobahn und auf nicht geschützten Grundstücken liegt. Ausnahmen von der Vermüllung sind die Gedenkstätten, St George’s Park, das Fort und die privaten umzäunten Anwesen. Es ist auch schade, dass fast alle Sehenswürdigkeiten geschlossen waren.

Ein Nachmittag an der Algoa Bay 

AIDA Cruises stellt einen Shuttlebus, der tagsüber zwischen Schiff und Boardwalk Mall pendelt. Für Hin- und Rückfahrt werden EUR 30,00 pro Person verlangt, was wir für völlig überzogen halten. Wir würden lieber ein Taxi benutzen, aber an der Pier wartet keines. Also nehmen wir den Bus.


Port Elizabeth - Strand am Shark Rock Pier


Port Elizabeth - Boardwalk Mall


Port Elizabeth - Boardwalk Mall 


Die Boardwalk Mall liegt etwa fünf Kilometer südlich vom Hafen im Ortsteil Summerstrand. Die Mall ist weitläufig mit schönen Geschäften, Cafés und Restaurants. Wir sind überrascht, weil wir ein derart stylisches Einkaufs- und Event-Center nicht erwartet hatten. Wir halten uns nicht lange auf, sondern verlassen die Mall am Marine Drive. Und gelangen direkt zu den ausgedehnten Stränden an der Algoa Bay. Die Strände in diesem Bereich bieten sicheres Baden und Schwimmen, Duschen und Umkleiden. Eine Promenade führt zwischen Strand und Küstenstraße entlang. Dort findet man auch Strandbars, Restaurants, Bänke und Picknickplätze. Alles ist sehr sauber und ordentlich.

Port Elizabeth - Strand am Shark Rock Pier


Port Elizabeth - Strand am Shark Rock Pier


Port Elizabeth - Bar am Shark Rock Pier


Port Elizabeth - Bar am Shark Rock Pier 


Gegenüber der Boardwalk Mall ragt der Shark Rock Pier mehr als 100 Meter ins Meer. Wir gehen bis zum Ende und genießen den Blick auf die Strände. Danach schlendern wir noch einige Zeit die Promenade entlang. Wirklich schön ist es hier. Und warm. Es ist Februar, und in Deutschlan liegen die Temperaturen bei Null Grad. Ein Spaziergang am Meer bei 25 Grad gefällt uns sehr gut.

Port Elizabeth - Boardwalk an der Shark Rock Pier


Fazit unserer Landausflüge

In Port Elizabeth gibt es einen auffälligen Unterschied zwischen dem Stadtzentrum, den überwachten Stränden an der Algoa Bay und der Boardwalk Mall. In der Stadt türmt sich der Müll überall. Es ist erschreckend, wie verkommen die Stadt dadurch wirkt. Dagegen ist die Mall sauber und ordentlich, ebenso die Strandbereiche.

April 2023

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