Mit Kreuzfahrtschiffen anreisenden Touristen dürfen sich auf einen Besuch der Stadt Portland schon im Voraus freuen. Die mehr als 68.000 Einwohner zählende Hafenstadt liegt im Südosten des US-Bundesstaates Maine an der weitläufigen, durch vorgelagerte Inseln geschützten Casco Bay.
Portlands Hafen
Ein Blick zurück in die Vergangenheit
Im Jahr 1632 gründeten Briten an der Casco Bay einen Handels- und Fischereistützpunkt, den sie Falmouth nannten. Die Geschichte der Siedlung verlief in den folgenden zwei Jahrhunderten ausgesprochen wechselhaft. Erst vom Jahr 1809 an, nach dem Ende eines von den Vereinigten Staaten verhängten Wirtschaftsembargos, gelangte Portland zu Wohlstand.
Leider sind in Portlands Stadtbild keine aus der Gründerzeit stammenden repräsentativen Bauten erhalten, da am amerikanischen Nationalfeiertag des Jahres 1866 ein verheerendes Großfeuer Hunderte von Wohnhäusern, die meisten öffentlichen Gebäude und die Hälfte aller Kirchen Portlands in Schutt und Asche legte. Nach der Katastrophe wurde die Stadt im viktorianischen Stil wieder aufgebaut. Die in jener Zeit entstandenen Gebäude bestimmen bis heute das Erscheinungsbild des Stadtzentrums.
Sehenswürdigkeiten in Portland
Treffende Beispiele für die in jener Zeit entstandenen Bauten sind die Old Port Region, das Portland Observatory, Bauten aus der Kolonialzeit, der älteste Leuchtturm des Bundesstaates Maine oder Fort Gorges.
Die Old Port Region
Portlands Stadtplan weist Pieranlagen für Kreuzfahrtschiffe und Fähren sowie mehrere Sportboot-Marinas aus. Zusammen bilden sie die „Waterfront“ genannte Old Port Region. Sie ist die Heimstatt der Fischer und des Fischhandels, der Ausflugsboote und der beiden Kreuzfahrt-Terminals. Im Umfeld der Commercial Street wurden in den letzten 20 Jahren viele Lager- und Kaufmannshäuser in Büros, trendige Bars sowie Mikrobrauereien, Restaurants und Läden umgewandelt.
Das Portland Observatory
Das im Jahr 1807 errichtete Portland Observatory ist die einzige erhaltene maritime Signalstation der USA. Der achteckige, 26 Meter hohe und im Zugangsbereich knapp zehn Meter breite Aussichtsturm bietet einen uneingeschränkten Blick auf die Casco Bay, die Inseln der Bucht und die Hafenzufahrt. Der Turmbau diente der frühen Identifizierung und Meldung sich nähernder Frachtschiffe an die Hafenbetriebe. Die Diensthabenden konnten bei guten Sichtbedingungen Schiffe schon in einer Entfernung von 30 Meilen wahrnehmen. Ohne die Assistenz vom Turm war die Hafeneinfahrt nicht einsehbar. Im Jahr 1923, Funksprechgeräte waren erfunden und in Gebrauch, verlor der Meldeturm endgültig seine wirtschaftliche Bedeutung.
Im Jahr 1972 fand das Bauwerk Aufnahme in das National Register of Historic Places. Der Turm liegt in fußläufiger Entfernung zu den Kreuzfahrt-Terminals.
Anschrift 138, Congress Street.
Geöffnet: Donnerstags bis Montags zwischen 10:00 und 15:30; Dienstags und Mittwochs zwischen 17:00 und 20:00 Uhr.
Eintritt Erwachsene: 10 US-Dollar; Ermäßigungen werden gewährt.
Das McLellan-Sweat Mansion
Ein wohlhabender Reeder ließ sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Downtown Portland ein standesgemäßes, dreigeschossiges Haus aus Ziegelsteinen errichten. Seit 1908 ist das Gebäude ein Teilbereich des Portland Museum of Art-Komplex‘.
Anschrift 111, High Street
McLellan-Sweat Mansion - Portland Museum of Art
Das Portland Head Light
Maines ältester aktiver Leuchtturm steht seit 1790 außerhalb von Portland im Nachbarort Cape Elizabeth auf einer Klippe. Der weiß-schwarze Leuchtturm sendet aus 30 Metern Höhe über dem Meeresspiegel weiße Lichtsignale in die Nacht. Im ehemaligen Leuchtturmwärterhaus wird ein kleines Museum zur Geschichte des Turms unterhalten.
Portland Head Light
Fort Gorges
Die auf der Felsinsel Hog Island zum Schutz des nordöstlichen Hafenzugangs errichtete Festungsanlage wurde zwischen 1858 bis 1865 erbaut und mit 26 Kanonen ausgestattet. Vollendet wurde das Bauvorhaben allerdings nicht. Da sich nach Baubeginn nicht schlüssig nachweisen ließ, ob das Fort jemals benötigt würde, kürzte der Kongress die Haushaltsmittel für die Fertigstellung der Festung. Während des Zweiten Weltkriegs wurden im Fort Seeminen gelagert. Nach Kriegsende fiel die Anlage erneut in einen Dämmerschlaf, bis die Stadt Portland im Jahr 1960 das Fort der Marineverwaltung abkaufte. Heute ist die Anlage als Park der Öffentlichkeit zugänglich.
Soweit bekannt, bestehen keine Linienverbindungen zum Fort; Besucher tun gut daran, sich ein privates Boot zu organisieren. Für den Besuch der ehemaligen Pulvermagazine empfiehlt sich die Mitnahme von Taschenlampen.
Rundgänge & Rundfahrten in Portland
Portland wartet mit einer Vielzahl organisierter Touren auf. Neben den Kreuzfahrtgesellschaften bemühen sich Dutzende Tour-Anbieter um die Gunst der Kunden. Stadtrundfahrten mit dem Pferde-Omnibus oder einer ausrangierten Feuerspritze sind gerade einmal zwei Beispiele aus der Fülle der Angebote. Mehrere Reedereien bieten Bootstouren. Taxifahrer offerieren Fahrten in entferntere Gegenden. Wir empfehlen zum ersten Kennenlernen zwei unterschiedliche Unternehmungen.
Im Jahr 2023 sahen wir erstmals den Hop-on/Hop-off Free Shuttle-Service. Die Kleinbusse fahren von den beiden nahe beieinander liegenden Cruise Terminals nach East End und East Bayside, dann zum Arts District und zurück zum Old Port-Viertel. Die Busse halten während der Rundtour zehnmal an interessanten Orten.
Portland - Free Shuttle
Stadtrundgang durch Portland
Umfassende Eindrücke der Stadt Portland gewinnen Besucher bei einem am Portland Observatory beginnenden Stadtrundgang.
Vom Observatory ausgehend folgen sie der Congress Street hinunter ins Zentrum. Am Weg liegen der historische Friedhof sowie drei Gotteshäuser: die jüdische Etz Chaim Synagoge mit dem Museum, die St. Paul’s Anglican Church sowie die katholische Kathedrale. Es folgen das prachtvolle Bezirksgericht des Cumberland County, die historische Feuerwache, das Rathaus und der Monument Square mit der Statue Our Lady of Victories. Danach sehen wir das Portland Museum of Art und vieles mehr. Zum Schluss führt der Weg durch das alte Hafenviertel zurück zum Schiff..
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Bootsfahrt in der Casco Bay
Wir empfehlen eine Bootsfahrt in der Casco Bay. An den Docks starten regelmäßig Ausflugsboote zu Touren. An der Route liegen vier Leuchttürme, darunter Portland Head Light, Fort Gorges und eine herrliche Wasserlandschaft.
Das Ausflugsboot wartet
Im Jahr 2023 werden von Portland Discovery 40 US-Dollar (Erwachsene) für die 105-minütigen Fahrten berechnet. Der Anbieter hat seinen Sitz an 170, Commercial Street.
Kennebunkport – ein begehrtes Ziel außerhalb Portlands
Wer Portland kennt und Neues sehen möchte, erkundet die Umgebung. Zu den vielfach besuchten Zielen gehört ohne Zweifel Kennebunkport. Die 50 Kilometer südlich von Portland gelegene, attraktive Kleinstadt hat weniger als 4.000 Einwohner. Die bekanntesten Einwohner sind während der Sommermonate die Familienmitglieder der verzweigten Bush-Family. Die Familie stellte den 41. Und den 43. Präsidenten der USA. In der Sommerzeit wird Kennebunkport gern von Amerikanern besucht. Dort, wo ehemalige Präsidenten und deren Gefolge urlauben, hält sich auch Joe Average, der amerikanische Durchschnittsbürger, gern auf.
Update November 2023