Regelmäßig laufen Kreuzfahrt-Schiffe auf ihren Turns durch die westliche Karibik das kleine Land Costa Rica an. Im Norden von Nicaragua und im Süden von Panama eingegrenzt wurde es in früheren Zeiten gern als „Bananenrepublik“ verspottet.
Dabei ging es um die Banane als Frucht, nicht um die politischen Verhältnisse. Noch im September 2011 hat das Deutsche Auswärtige Amt die Republik Costa Rica als, „im zentralamerikanischen Kontext ein Musterland“ deklariert. Das hören wir gern. Da fällt es uns doch wesentlich leichter, auf unserer Kreuzfahrt in Puerto Limón, der Hafenstadt am Karibischen Meer, Station zu machen.
Costa Rica - Puerto Limon voraus
Der zwischen dem Karibischen Meer und dem Pazifischen Ozean liegende Staat bietet auf 51.100 km² Fläche (die Fläche Niedersachsens wird nur geringfügig übertroffen) vielfältige Landschaftsformen. Am auffälligsten sind wohl die vulkanischen Berge der Cordilleras, deren höchste Erhebungen bis zu 3.819 m aufragen (Cerro Chirripó). In der karibischen Region haben sich dagegen weite, flache Schwemmlandebenen herausgebildet. Die meisten Menschen leben im kühleren zentralen Hochland. Hier siedeln zwei Drittel der etwa 4,3 Mio. Einwohner. Auch San José, die Hauptstadt des Staates, liegt dort.
Wie üblich stellt sich der Kreuzfahrer in der karibischen Region die Frage, „wer hat’s entdeckt“? Und wie so oft lautet auch hier die Antwort „Kolumbus hat’s entdeckt“. Im Jahr 1502 betrat er als erster Europäer das heutige Costa Rica. Ab 1560 wurde das Land konsequent kolonialisiert. Unabhängig von Spanien wurde Costa Rica bereits im Jahr 1821.
Zurück zu den Bananen: Bananen waren einmal. Der Tourismus, allem voran der Ökotourismus, ist jetzt der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Und wer hätte das gedacht, Hightech ist Devisenbringer Nummer 2. Auf diesem Sektor ist insbesondere Intel hervorzuheben. Die vormals so wichtige Landwirtschaft entwickelt sich rückläufig. Dennoch gilt das Land auch heute noch als zweitgrößter Bananen-Exporteur der Welt. Jährlich werden hier 2,7 Mio. Tonnen produziert. Weitere Erzeugnisse der Landwirtschaft sind (zunehmend) Ananas, Kaffee, Papayas, Melonen und Macadamianüsse sowie Zierpflanzen. Ökologen empfinden, das sei an dieser Stelle einmal angemerkt, den Ananas-Anbau wegen der eingesetzten Pestizide und der unzureichenden Arbeitsbedingungen als äußerst kritisch. Im Gegensatz dazu sollen sich die ökologischen Bedingungen und die Arbeitsverhältnisse auf den Bananenplantagen spürbar verbessert haben.
Costa Rica - Bananenplantage
Costa Rica - Konservierungsbad
Trotz der negativen Auswirkungen, die der intensive Anbau von Ananas und Bananen mit sich bringt, agiert die Politik beispielhaft in den Bereichen Naturschutz und Waldschutz. Annähernd 50 % des Landes sind von Wald bewachsen und mehr als ein Viertel der Fläche Costa Ricas steht unter Naturschutz.
Costa Rica - Üppiges Grün
Hiervon partizipieren die Tagesgäste, die in Puerto Limón von Bord der Kreuzfahrt-Schiffe gehen. Im gut zu erreichenden Cahuita-Nationalpark können sie alles mögliche kletternde, kriechende und fliegende Getier bewundern. Die Region um Puerto Limón bietet mehrere interessante Möglichkeiten, individuelle Touren zu absolvieren. Näheres hierzu unter Costa Rica – Sehenswertes.
Costa Rica - Eingang zum Cahuita Nationalpark