Das sich zwischen dem Atlantik im Osten und dem Pazifik im Westen erstreckende Kanada ist nach Russland mit knapp 10 Millionen Quadratkilometern Fläche das zweitgrößte Land der Erde. Da fällt es schwer, sich bei einem Besuch Kanadas für den „richtigen“ Ort zu entscheiden. Man könnte eine Kreuzfahrt buchen und sich von der Routenwahl der Reederei überraschen lassen. Kreuzfahrt Schiffe laufen häufig das am Sankt-Lorenz-Strom gelegene Québec an. Mit einer dreiviertel Million Einwohnern gehört diese Metropolregion zu den größten kanadischen Städten.
Québec - Cruise Terminal mit MS Veendam
Gäste an Bord von Kreuzfahrtschiffen erleben bei der Ankunft, was den besonderen Reiz der Stadt ausmacht. Quebec erstreckt sich über zwei Ebenen, die Unterstadt Basse Ville und die Oberstadt Haute Ville. Ein knapp 100 Meter hohes Plateau, die Colline de Québec, ragt über der Unterstadt auf. Beide Bereiche, die durch die Standseilbahn Funiculaire du Vieux-Québec verbunden werden, bilden die sehenswerte Altstadt.
Québec - Funiculaire du Vieux-Québec
Gegenwart und Vergangenheit treffen in Québec aufeinander
Die saubere, gepflegte und von Grünanlagen durchzogene älteste Stadt Nordamerikas mutet sehr europäisch, geradezu französisch an. Kein Wunder, schließlich waren es Franzosen, die die Stadt gründeten. Obwohl Kanada seit 1763 politisch zu Großbritannien gehört, nominelles Staatsoberhaupt ist die englische Königin, hat sich das Französische in der Provinz Québec als Amtssprache über die Zeit gerettet. Umgangssprachlich kommt der Reisende dort mit der englischen Sprache allerdings bestens voran.
Québec - Parc de l'Esplanade
Sehenswertes in der Unterstadt
Die Unterstadt war die Keimzelle Québecs. Hier ließ ein gewisser Samuel de Champlain die ersten Häuser errichten. Heute präsentiert sich das Stadtquartier mit wunderschönen Gassen und Sträßchen.
Sehenswerte Gebäude und Einrichtungen der Region sind …
Die Église Notre-Dame-des-Victoires
Sas Unsere Liebe Frau der Siege genannte Gotteshaus liegt an der Place Royale. Errichtet wurde es im Jahr 1688. Ihren Namen erhielt die Kirche zur Erinnerung an den französischen Sieg in der „Schlacht von Québec“ zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Sie gilt als älteste Steinkirche Nordamerikas;
Québec - Notre-Dame-des-Victoires
Gare du Palais
Québecs Hauptbahnhof ist ein auffallend repräsentatives Bauwerk. Erst 1879 wurde Québec an das kanadische Eisenbahnnetz angeschlossen. Der Bahnhof in seiner heutigen Form wurde 1915 eröffnet. Schnellzüge verbinden Québec mit Montreal. Hinter dem Bahnhof liegt der Bahnhof für die Fernbusse;
Québec - Hauptbahnhof - Gare du Palais
Marché du Vieux Port
Ein Bauernmarkt wie er sein sollte, um eine Großstadt wie Québec ausreichend mit Agrar- und Fischereiprodukten zu versorgen;
Québec - Marché du Vieux Port
Musée de la Civilisation
Es liegt in der Rue Dalhousie zwischen der Place Royale und dem alten Hafen. Dauerausstellungen informieren über die Kulturgeschichte Québecs und die Riten und Bräuche der Ureinwohner, die im Kanadischen euphemistisch „First Nations“ genannt werden;
Québec - Musée de la Civilisation
Musée naval de Québec – es erinnert an die Marinegeschichte der Stadt, des Sankt-Lorenz-Stroms und Kanadas;
Place Royale – an jener Stelle wurde 1608 Québec von Samuel de Champlain gegründet;
Québec - Place Royale
Rue du Petit-Champlain – eine bei Touristen beliebte, stark frequentierte Fußgängerzone mit Bars, Läden, Kunsthandlungen und Restaurants .
Québec - Rue du Petit-Champlain
Sehenswertes in der Oberstadt
In der Oberstadt liegen die bedeutendsten kirchlichen und profanen Bauten Québecs. Zu ihnen zählen …
Basilique-cathédrale Notre-Dame de Québec
Sie ist der Sitz der Erzdiözese Quebec, des ältesten Kirchenkreises nördlich von Mexiko. Seit 1664 steht die Kathedrale an diesem Standort. Zweimal, zuletzt im Jahr 1922, wurden ihre Vorgängerbauten durch Feuer zerstört;
Québec - Cathédrale Notre-Dame de Québec
Cathédrale Holy Trinity
Diese Kathedrale ist der Sitz der anglikanischen Diözese Québec. Das Gotteshaus steht an der Place d’Armes. Erbaut wurde es in den Jahren 1800 bis 1804. Ebenso wie die katholische Kathedrale ist die Kirche als Nationale Historische Stätte Kanadas klassifiziert;
Québec - Anglikanische Kathedrale Holy Trinity
Château Frontenac
Das wuchtige, 80 Meter hohe, mit Türmen und Türmchen gestaltete und von Kupferdächern bedeckte Luxushotel der Fairmont-Gruppe thront am Rande der Klippe über der Unterstadt. Das Château wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Auftrag der Canadian Pacific Railway erbaut. Es ist eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Das Interesse an dem Bauwerk ist so groß, dass Führungen angeboten werden. Selbst ohne eine Führung empfiehlt es sich, einen Blick in die Wandelhalle des Luxushotels und eines der angrenzenden Restaurants zu werfen; allein die Toiletten sollte man(n) und natürlich auch frau gesehen haben;
Citadelle de Québec
Sternförmig wurde die Festung zwischen 1820 bis 1832 erbaut. Die Befestigung sollte die Stadt vor einem im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts befürchteten Angriff der USA schützen. Zu der Attacke ist es niemals gekommen. In heutiger Zeit wird die Zitadelle als Kaserne und Museum genutzt. Die Einrichtung steht auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. Am Rand des Forts liegt die Residenz des Gouverneur général à la Citadelle;
Québec - Citadelle de Québec
Édifice Marie-Guyart
mit dem Observatoire de la Capitale – es ist das höchste Gebäude der Stadt. Genutzt wird es von zwei Ministerien der Provinz. In der 31. Etage, in 132 Meter Höhe, und 221 Meter über dem Meer, wird gegen Eintrittsgeld ein 360°-Panoramablick über Québec, den Stankt-Lorenz-Strom mit der Îles-d‘ Orleans, bis hin zu den Appalachen geboten;
Québec - Édifice Marie-Guyart
Hôtel du Parlement du Québec
Im Gebäude befinden sich der Sitz der Nationalversammlung und die Amtsräume des Vizegouverneurs der Provinz Québec. Die Arbeiten an dem eindrucksvollen Bauwerk wurden 1886 abgeschlossen. Markant wirkt der im Stile französischer Belfrieds erbaute 52 Meter hohe Glockenturm. Entlang der Fassade präsentieren 24 Bronzestatuen wichtige Personen der Stadtgeschichte. Vor dem Parlament liegen der Place de la Assemblée-Nationale und die Fontaine de Tourny;
Hôtel de Ville – das Rathaus stellt eine bunte Mischung verschiedener Baustile dar. Eingeweiht wurde es im Jahr 1896;
Manège Militaire – das Drillgelände des Infanterieregiments Les Voltigeurs de Québec. Es entstand in der Zeit zwischen 1885 und 1888. Nach einem Brand des Arsenals im Jahr 2008 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen. Die Arbeiten sollen 2016 abgeschlossen sein. Die Ausstellungstücke des angeschlossenen Museums gingen beim Brand verloren;
Québec - Manège Militaire
Martello Türme
Im Bereich des British Empire wurden Martello-Türme allgemein als Verteidigungsanlagen genutzt. Québec besaß vier solcher Türme, von denen noch drei existieren. Die zweistöckigen Türme dienten als Plattformen für Kanonen, die in Richtung des Sankt-Lorenz-Stroms und des Charles-River zielten;
Québec - Martello Tower
Musée national des beaux-arts du Québec
Iim Bereich der Plaines d’Abraham gelegen. Das Museum besitzt über 37.000 Objekte, die vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart datieren. Die Werke sind der Kunst und den Künstlern der Region Québec gewidmet;
Parc des Champs-de-Bateille/Plains of Abraham
Einer der wichtigsten historischen Orte Québecs. Das ehemalige Schlachtfeld liegt außerhalb der historischen Stadtbefestigungen. Dort wo sich heute ein weitläufiger, öffentlicher Park erstreckt, fand am 13. September 1759 die entscheidende Schlacht zwischen den britischen und französischen Truppen und Milizen um die Vorherrschaft in Québec statt. Weniger als 10.000 Soldaten standen sich gegenüber. Die britischen Einheiten siegten nach einer zweieinhalb Monate dauernden Belagerung. Die Verluste betrugen zusammengenommen circa 1.300 Mann. Die Franzosen gaben die Stadt nach der Niederlage auf, und der Pariser Frieden von 1763 führte zu einer Neuordnung der britischen Gebietsansprüche im Nordosten Amerikas;
Séminaire de Québec
Das katholische Priesterseminar wurde im Jahr 1663 mit dem Ziel eingerichtet, die Missionierung in Nordamerika zu unterstützen. Das Seminar belegt diverse Baulichkeiten innerhalb der Stadt. Das am meisten beeindruckende Bauwerk ist das gewaltige Camille-Roy-Building;
Québec -Séminaire de Québec
Die Stadtmauer
Im Jahr 1690 wurden erste Festungsbauten zur Verteidigung der Stadt Quebec eingerichtet. Diese Bollwerke entstanden um die heutige Oberstadt. Vom Jahr 1755 an waren die Stadtbefestigungen vollendet. Obwohl Québec 1759 unter britische Hoheit geriet, wurden die Verteidigungsanlagen weiterhin benötigt. Selbst nach dem Britisch-Amerikanischen Krieg, er dauerte von 1812 bis 1815, wurden die Verteidigungslinien verstärkt und ausgebaut;
Québec -Stadtmauer an der Porte Saint Louis
Die Stadttore
Drei der ehemaligen Stadttore Québecs existieren noch heute. Der Rest ist den Bedürfnissen des modernen Straßenverkehrs zum Opfer gefallen. Zu den bemerkenswerten Stadttoren zählen die Porte St. Jean und die Porte Saint-Louis. Beide schließen den Parc de l‘Esplanade unterhalb des Hôtel du Parlement du Québec ab;
Terrasse Dufferin
Sie liegt unterhalb des Chateau Frontenac. Fünf Pavillons schmücken die breite, elegante Promenade. Sie wurde zwischen 1870 und 1880 errichtet. Ihre Länge beträgt 430 Meter. Beinahe jeder Meter bietet einen traumhaften Blick auf die Unterstadt, den Fluss und das Château Frontenac. Die an der Landseite aufgestellten Kanonen sind Beutestücke aus der Zeit des Krimkriegs, an dem auch kanadische Truppenteile beteiligt waren. Jährlich besuchen zwei Millionen Menschen die Terrasse, um den Ausblick zu genießen. Den Winter über wird am südlichen Ende eine 250 Meter lange Eisrutschbahn in Betrieb genommen.
Die beschriebenen Highlights der Stadt sind von Québecs beiden Cruise Terminals ohne großen Aufwand fußläufig oder mit den kleinen, wendigen „écolobus“ Bussen zu erreichen.
Sehenswerte Ziele außerhalb Québecs
Zu den auswärtigen Zielen zählen …
Die Basilika von Sainte-Anne-de-Beaupré
Den gleichnamigen Wallfahrtsort besuchen jährlich 500.000 Pilger. Die Kirche ist einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte Nordamerikas. Die beiden 91 Meter hohen Türme der Basilika beeindrucken ungemein. Nach einem Brand der Vorgängerkirche wurde das Gotteshaus im neugotischen Stil zwischen 1922 und 1926 wieder erbaut;
Die Chute Montmorency
Nur 13 Kilometer von Québecs Stadtzentrum entfernt rauscht der 83 Meter hohe Wasserfall zu Tal. Der Katarakt ist deutlich höher als die 52 Meter Höhe messenden Niagara Fälle, allerdings mangelt es dem Montmorency-Fall an der Breite; Sehenswert ist der Naturpark jedoch allemal. 487 Stufen und eine Seilbahn führen neben dem Fall hinauf und hinab;
Îles-d‘ Orleans
Die im Mündungsbereich des Sankt-Lorenz-Stroms gelegene Insel misst 33 Kilometer in der Länge und 8 Kilometer in der Breite. Auf 192 Quadratkilometern Fläche bilden sechs Orte die regionale Grafschaftsgemeinde L’Île-d’Orléans. Die Insel wird landwirtschaftlich und touristisch genutzt;
Lévis
Die circa 140.000 Einwohner zählende Stadt auf der Québec gegenüberliegenden Seite des Sankt-Lorenz-Stroms mutet im Vergleich mit Québec wenig spektakulär an. Die Fahrt mit der viertelstündlich verkehrenden Fähre über den Fluss macht den Reiz aus. Der Ausflug bietet gute Blicke auf die Stadt Québec und das die Stadtsilhouette dominierende Chateau Frontenac.
Québec - Lévis