- Mit dem Kreuzfahrtschiff in Québec
- Quebec Sehenswürdigkeiten in der Unterstadt
- Quebec Sehenswürdigkeiten der Oberstadt
- Sehenswerte Ziele außerhalb Québecs
Der auf dem nordamerikanischen Kontinent gelegene Staat Kanada grenzt im Westen an den Pazifik und im Osten an den Atlantik. Das knapp zehn Millionen Quadratkilometer große Land ist nach Russland das zweitgrößte der Erde. Weite Flächen Kanadas bestehen aus Wildnis. Wir hätten Mühe, uns bei einem Besuch Kanadas für den „richtigen“ Ort zu entscheiden.
Mit dem Kreuzfahrtschiff in Québec
Gäste von Kreuzfahrtschiffen vertrauen auf die Routenwahl der Reederei. Eine der von Kreuzfahrtschiffen regelmäßig angelaufenen Destinationen ist das am Sankt-Lorenz-Strom gelegene Québec. Mit 733.000 Einwohnern (Stand 2021) gehört diese Metropolregion zu den großen kanadischen Ballungszentren.
Gäste von Kreuzfahrtschiffen erleben bereits bei der Ankunft den Reiz der Stadt. Quebec erstreckt sich über zwei Ebenen: die Unterstadt „Basse Ville“ und die Oberstadt „Haute Ville“. Ein knapp 100 Meter hohes Plateau, die „Colline de Québec“, überragt die Unterstadt. Die Standseilbahn Funiculaire du Vieux-Québec verbindet die beiden Areale.
Das saubere, gepflegte und von Grünanlagen durchzogene Québec ist die älteste Stadt Nordamerikas. Auf den ersten Blick mutet sie europäisch an. Kein Wunder: Franzosen gründeten und entwickelten die Stadt. Obwohl Kanada seit 1763 politisch zu Großbritannien gehört, nominelle Staatsoberhäupter sind die englischen Monarchen, hat sich das Französische in der Provinz Québec als Amtssprache über die Zeit gehalten. Umgangssprachlich kommen Touristen dort mit der englischen Sprache ebenfalls gut zurecht. Die nachfolgend beschriebenen Sehenswürdigkeiten der Stadt sind von Québecs drei Kreuzfahrtterminals ohne großen Aufwand zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.
Quebec Sehenswürdigkeiten in der Unterstadt
Die Unterstadt war Québecs Keimzelle. Am Nordufer des Sankt-Lorenz-Stroms ließ der französische Entdecker Samuel de Champlain im Auftrag seines Königs Heinrich IV. einen Handelsposten und die ersten Häuser errichten.
Standbild des Samuel de Champlain
Heute präsentiert sich das Stadtquartier mit gepflegten Gassen und Sträßchen, anziehenden Läden sowie Bars, Cafés und Restaurants . Die aus unserer Sicht sehenswerten Plätze, Gassen, Gebäude und Einrichtungen der Basse Ville sind:
Die Place Royale
Die Place Royale war in der Sprache der Literaten die „Wiege der französischen Zivilisation in Amerika“. Dort errichtete Samuel de Champlain im Jahr 1608 den ersten französischen Handelsposten in Nordamerika. Er diente zu Beginn dem Pelzhandel mit den Ureinwohnern. Der Platz ist, was das gegenwärtige Erscheinungsbild anbelangt, das Produkt von Sanierungsmaßnahmen der 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Die Église Notre-Dame-des-Victoires
An der Place Royale liegt das „Unsere Liebe Frau der Siege“ genannte Gotteshaus. Die Kirche wurde im Jahr 1688 errichtet. Ihren Namen erhielt sie zur Erinnerung an den französischen Sieg in der „Schlacht von Québec“ zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Es heißt, sie sei die älteste Steinkirche Nordamerikas.
In der Nähe der Kirche liegt die gegen Ende des 17. Jahrhunderts errichtete Batterie Royale. Die Verteidigungslinie verfügt über 14 Schießscharten und Replikate mehrerer Kanonen. Sie bietet einen vorzüglichen Blick auf das in der Oberstadt gelegene Luxushotel Fairmont Chateau Frontenac.
Batterie Royale
Der Zugang erfolgt durch die Rue Sous-le-Fort.
Die Rue du Petit-Champlain
Nur wenige Meter trennen die Batterie Royale von der Rue du Petit-Champlain. Die Straße im gleichnamigen Quartier ist eine bei Touristen beliebte und stark frequentierte Fußgängerzone mit Bars, Läden, Kunsthandlungen und Restaurants. Dem Hörensagen nach besuchen jedes Jahr annähernd eineinhalb Millionen Touristen das historische Viertel und die Straße. Ähnlich attraktiv ist die Rue Sous-le-Fort.
Der Gare du Palais
Im Jahr 1879 wurde Québec an das kanadische Eisenbahnnetz angeschlossen. Québec besitzt einen repräsentativen Hauptbahnhof. Schnellzüge verbinden die Stadt mit Montreal, der größten Stadt der Provinz Québec. Die Fahrtzeit dauert etwas mehr als drei Stunden. Fernbusse halten auf dem zentralen Bahnhof der Fernbusse hinter dem Gare du Palais.
Museen der Unterstadt
Das Musée de la Civilisation
Dauerausstellungen des Zivilisationsmuseums informieren über die Kulturgeschichte Québecs und die Riten und Bräuche der Ureinwohner, den „First Nations.
Musée de la Civilisation
Standort: Rue Dalhousie zwischen der Place Royale und dem alten Hafen.
Das Musée naval de Québec
Das Museum erinnert an die Marinegeschichte der Stadt, und speziell an die des Sankt-Lorenz-Stroms. Ein Teil der Ausstellung widmet sich der Geschichte der kanadischen Marine.
Standort: Rue Dalhousie 170 nahe der Pointe à Carcy
Quebec Sehenswürdigkeiten der Oberstadt
In der Oberstadt liegen unter anderem beeindruckende kirchliche und profane Bauten Québecs sowie bedeutende militärische Objekte.
Zwei Kathedralen und ein Priesterseminar
Cathédrale Notre-Dame de Québec
Mit dem Bau einer Kirche am heutigen Standort wurde im Jahr 1647 begonnen. Seit dem Jahr 1664 ist die Basilika die Urkirche Kanadas und Sitz der Erzdiözese Quebec, des ältesten Kirchenkreises nördlich von Mexiko. Zwei ihrer Vorgängerbauten fielen Kriegshandlungen und einem Brand zum Opfer. Seit 1966 steht das Gotteshaus unter Denkmalschutz. Es liegt im historischen Zentrum der Stadt.
Standort: Rue de Buade 16
Cathédrale Holy Trinity
Das Pendant zur katholischen Notre-Dame de Québec ist die von außen eher schlicht wirkende Kathedrale der anglikanischen Diözese Québec. Errichtet wurde sie in den Jahren 1800 bis 1804. Ebenso wie die katholische Kathedrale ist die Kirche als Nationale Historische Stätte Kanadas klassifiziert.
Standort: Rue des Jardins 31
Séminaire de Québec
Das katholische Priesterseminar wurde im Jahr 1663 mit dem Ziel eingerichtet, die Missionierung Nordamerikas zu unterstützen. Das Séminaire de Québec nutzt mehrere Bauten innerhalb der Stadt. Das beeindruckendste Bauwerk ist das gewaltige Camille-Roy-Building.
Séminaire de Québec
Standort: Rue des Remparts/Rue de la Vieille-Université
Vier ins Auge fallende militärische Einrichtungen
Citadelle de Québec
Die sternförmige Festung entstand zwischen 1820 bis 1832. Die Festigungsanlage sollte die Stadt vor einem im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts befürchteten Angriff der USA schützen. Zu der Attacke ist es niemals gekommen. In der Gegenwart dient die Zitadelle als Kaserne und Museum. Die Einrichtung steht auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbes. Am Rand des Forts liegt die Residenz des „Gouverneur général à la Citadelle“.
Manège Militaire – Québecs Zeughaus
Bei der Manège Militaire handelt es sich um das ehemalige Drillgelände des Infanterieregiments „Les Voltigeurs de Québec“. Es entstand zwischen den Jahren 1885 und 1888. Nach einem Brand des Arsenals im Jahr 2008 begann der Wiederaufbau. Die Arbeiten waren im April 2018 abgeschlossen. Die Ausstellungstücke des angeschlossenen Museums gingen beim Brand verloren.
Standort: Av. Wilfrid-Laurier 805
Québecs Stadtmauer und Stadttore
Erste Festungsbauten zur Verteidigung der Stadt Quebec wurden 1690 eingerichtet. Diese Bollwerke schützten die heutige Oberstadt. Im Jahr 1755 waren die Arbeiten an den Stadtbefestigungen abgeschlossen. Nachdem Québec 1759 unter britische Hoheit geriet, wurden die Verteidigungsanlagen weiterhin benötigt. An verschiedenen Stellen sieht man Reste der Stadtmauer im Stadtbild.
Teil der Stadtmauer an der Porte Saint Louis
Vier der ehemaligen Stadttore Québecs existieren noch heute. Der Rest ist den Bedürfnissen des Straßenverkehrs zum Opfer gefallen. Zu den bemerkenswerten Stadttoren zählen die Porte St. Jean und die Porte Saint-Louis. Sie stehen am Parc de l’Esplanade, unterhalb des Hôtel du Parlement du Québec.
Martello Türme
Überall im British Empire wurden Martello-Türme zu Verteidigungszwecken genutzt. Québec besaß ursprünglich vier dieser Türme, von denen noch drei an verschiedenen Orten in der Oberstadt existieren. Die zweistöckigen Türme dienten als Plattformen für Kanonen, die in Richtung des Sankt-Lorenz-Stroms und des Charles-River zielten.
Martello Tower 1
Ein gutes Fotomotiv gibt der Martello Turm 1 auf den Plaines d’Abraham ab. Der zylindrische Turm ist eine solide, zweigeschossige Konstruktion aus Bruchsteinen.
Zwei repräsentative Verwaltungsbauten
Hôtel du Parlement du Québec
Das Hôtel du Parlement du Québec ist Sitz der Nationalversammlung. Der Vizegouverneur der Provinz Québec unterhält dort seine Amtsräume. Die Arbeiten an dem beeindruckenden Bauwerk fanden im Jahr 1886 ihren Abschluss. Markant ist der im Stil französischer Belfrieds erbaute, 52 Meter hohe Glockenturm. Entlang der Fassade stellen 24 Bronzestatuen bedeutende Personen der Stadtgeschichte dar.
Standort: Place de la Assemblée-Nationale mit der Fontaine de Tourny.
Hôtel de Ville – Québecs Rathaus
Das Rathaus ist eine bunte Mischung verschiedener Baustile. Es wurde im Jahr 1896 nach sechsjähriger Bautätigkeit eingeweiht. Der untere Gebäudeteil ist der italienischen Renaissance nachempfunden. Der obere Teil des fünfgeschossigen Komplexes wurde im von den Franzosen bevorzugten Beaux-Arts-Stil gestaltet. Das bemerkenswerte Gebäude wurde im Jahr 1984 zur Nationalen Historischen Stätte erklärt.
Standort: gegenüber der Kathedrale Notre-Dame de Québec an der Rue des Jardins.
Zwei Bauten von hohem touristischen Nutzen
Luxushotel Château Frontenac
Das Luxushotel der Fairmont-Gruppe begeistert seine Besucher. Der wuchtige, 80 Meter hohe, mit Türmen und Türmchen gestaltete und von Kupferdächern bedeckte Prachtbau thront am Rande der Klippe über der Unterstadt. Château Frontenac wurde Ende des 19. Jahrhunderts im Auftrag der Canadian Pacific Railway erbaut. Es ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten Québecs. Das Interesse an dem Bauwerk ist so groß, dass die Leitung des Hotels Führungen anbietet. Selbst ohne eine Führung empfiehlt es sich, einen Blick in die Wandelhalle und eines der angrenzenden Restaurants zu werfen. Und die Toiletten sollte man(n) und natürlich auch frau gesehen haben. Sie erinnern uns an das Plaza Hotel in New Yorks 5. Avenue.
Édifice Marie-Guyart mit dem Observatoire de la Capitale
Bei dem Édifice Marie-Guyart handelt es sich um das höchste Gebäude der Stadt. Genutzt wird es von zwei Ministerien der Provinz. In der 31. Etage gewährt das Observatoire de la Capitale gegen Eintrittsgeld einen 360°-Panoramablick über Québec. Das „Observatorium“ liegt in 132 Meter Höhe. Unter Berücksichtigung der gegebenen Höhendifferenz zwischen der Unter- und Oberstadt sehen Besucher bei guter Sicht die Stadt, den Sankt-Lorenz-Strom und das Appalachen-Gebirge aus 221 Meter Höhe über dem Meer.
Musée national des beaux-arts du Québec
In der Nähe des Martello Turms 1 liegt im Bereich der Plaines d’Abraham das Museum der schönen Künste. Es besitzt über 37.000 Objekte, deren Ursprung vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart reicht. Die Werke sind vorrangig der Kunst und den Künstlern der Region Québec gewidmet.
Parc des Champs-de-Bateille und die Terrasse Dufferin
Parc des Champs-de-Bateille/Plains of Abraham
Außerhalb der historischen Stadtbefestigungen finden Besucher einen der wichtigsten historischen Orte Québecs. Wo sich heute eine weitläufige Parkanlage erstreckt, fand am 13. September 1759 die entscheidende Schlacht zwischen den britischen und französischen Truppen und Milizen um die Herrschaft über Québec statt. Weniger als 10.000 Soldaten standen sich gegenüber. Die britischen Einheiten siegten nach einer zweieinhalb Monate dauernden Belagerung. Die Verluste beider Truppen betrugen ungefähr 1.300 Mann. Die Franzosen gaben die Stadt nach ihrer Niederlage auf, und der „Pariser Frieden“ von 1763 führte zu einer Neuordnung der britischen Gebietsansprüche im Nordosten Amerikas.
Terrasse Dufferin
Fünf Pavillons schmücken die breite, elegante Promenade der Terrasse Dufferin. Sie wurde zwischen 1870 und 1880 unterhalb des Château Frontenac angelegt. Ihre Länge beträgt 430 Meter. Beinahe jeder Meter bietet traumhafte Blicke auf die Unterstadt, den Fluss und das Château Frontenac. Die an der Landseite aufgestellten Kanonen sind Beutestücke aus der Zeit des Krimkriegs, an dem kanadische Truppen beteiligt waren. Jedes Jahr besuchen zwei Millionen Menschen die Terrasse, um den Ausblick zu genießen. Den Winter über wird am südlichen Ende eine 250 Meter lange Eisrutschbahn in Betrieb genommen.
Sehenswerte Ziele außerhalb Québecs
Halbtagsausflüge führen Besucher zu zwei außerhalb von Québec gelegenen Zielen: der 35 Kilometer nordöstlich gelegenen Basilika von Sainte-Anne-de-Beaupré und der nahe an Québec gelegenen Chute Montmorency.
Basilika von Sainte-Anne-de-Beaupré
Jedes Jahr kommen 1,5 Millionen Besucher und Pilger in die Basilika von Sainte-Anne-de-Beaupré. Die der Jungfrau Maria gewidmete Pilgerstätte ist einer der herausragenden römisch-katholischen Wallfahrtsorte Nordamerikas. Das aktuelle Gotteshaus ist der fünfte Sakralbau in Folge in Sainte-Anne-de-Beaupré. Die Basilika liegt an der Route 138 in Sichtweite des Sankt-Lorenz-Stroms. Die beiden 91 Meter hohen Türme begeistern Besucher ebenso wie die Mosaiken im Gewölbe und die etwa 240 Buntglasfenster. Nach einem Brand der Vorgängerkirche wurde das Gotteshaus im neugotischen Stil zwischen 1922 und 1926 neu erbaut.
Chute Montmorency
Besucher der Basilika von Sainte-Anne-de-Beaupré tun gut daran, den am Wege liegenden Chute Montmorency-Wasserfall in ihr Besichtigungsprogramm einzubeziehen. Dreizehn Kilometer nordöstlich von Québecs Stadtzentrum rauscht der 83 Meter hohe Wasserfall des Montmorency-Flusses zu Tal. Der Katarakt ist deutlich höher als die 57 Meter Höhe messenden Niagara Fälle. Allerdings mangelt es dem Montmorency-Fall an der spektakulären Breite der Niagara Fälle. Sehenswert ist der Naturpark dennoch. 487 Stufen und eine Seilbahn führen neben dem Wasserfall hinauf und hinab.
Îles-d‘ Orleans H3
Die zwischen Québec und Sainte-Anne-de-Beaupré im Sankt-Lorenz-Stroms gelegene Insel misst 34 Kilometer in der Länge und acht Kilometer in der Breite. Mit 192 Quadratkilometern Fläche ist sie die zweitgrößte Insel des Stroms. Auf der größten Insel liegt Montreal. Sechs Orte bilden die regionale Grafschaftsgemeinde L’Île-d’Orléans. Die Insel wird intensiv landwirtschaftlich genutzt, und sie ist ein gut besuchtes touristisches Ziel.
Ville de Lévis
Der Sankt-Lorenz-Strom trennt Québec von der mehr als 140.000 Einwohner (Census 2016) zählenden Großstadt Lévis am Südufer des Flusses. Sie mutet im direkten Vergleich mit Québec wenig spektakulär an. Die Fahrt mit der viertelstündlich verkehrenden Fähre über den Fluss macht den Reiz aus: Der Ausflug bietet gute Blicke auf die Stadt Québec und vor allem auf das die Stadtsilhouette dominierende Luxushotel Chateau Frontenac.
Ville de Lévis
Update November 2023