Island, das Land aus Feuer und Eis, ist Europas westlichstes Land und nach Großbritannien der zweitgrößte europäische Inselstaat. Die an den Polarkreis grenzende Insel liegt zwischen 63 und 66° nördlicher Breite im Nordwestatlantik. Island ist das am dünnsten besiedelte Land Europas. Vor allem Naturliebhaber schätzen diesen Umstand.
Island von See gesehen
Island - Zahlen und Fakten
Anfang 2023 lebten mehr als 387.758 Menschen auf der 103.000 Quadratkilometer großen Vulkaninsel. Islands Fläche entspricht knapp der addierten Fläche der beiden Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern. Während sich in diesen Ländern im Durchschnitt 227 Bewohner einen Quadratkilometer teilen, leben in Island lediglich 3,5 Menschen auf einem Quadratmeter Fläche. Mehr als die Hälfte aller Isländer wohnen im Großraum Reykjavik.
Islands Hauptstadt Reykjavik - Blick vom Turm der Hallgrimskirkja
Island geologisch gesehen
Island ist ein Land der Naturwunder. Vier Fünftel des Landes sind unbewohnt. Kein Wunder, mehr als elf Prozent des Landes sind von Gletschern bedeckt, und im inneren Hochland erstreckt sich eine nahezu unbewohnte Wüste. Islands mächtigster Gletscher ist der Vatnajökull im Südosten des Landes. Seine Eiskappe ist bis zu 1.000 Meter dick. Der höchste Berg Islands ist der schneebedeckte, 2.110 Meter hohe Hvannadalshnúkur. Flüsse, Wasserfälle und Seen sieht man im Überfluss. Europas energiereichster Wasserfall ist der im Nordosten des Landes gelegene Dettifoss Fall, und Europas größter Wasserfall ist der von Reykjavik gut zu erreichende Gulfoss Fall.
Island - Gulfoss Wasserfall - Europas mächtigster Wasserfall
Island ist die größte Vulkaninsel der Welt. Sie besitzt ein unendlich scheinendes Potenzial an geothermischen Kräften. Dieses Reservoir wird landesweit zum Heizen und zur Stromerzeugung genutzt. Mehr als 80 Prozent des Energieverbrauchs sowie die gesamte Stromerzeugung stammen inzwischen aus erneuerbaren Energiequellen.
Island - Dampfschwaden des Haukadalur
Islands subpolares Klima
Trotz seiner Lage am Polarkreis und trotz seiner mächtigen Gletscher sind Islands Temperaturen als gemäßigt einzuschätzen. Die Sommer sind kühl, und die Winter mild. Das Wetter wechselt ständig, und die Niederschläge sind ergiebig. Sie erreichen in den südlichen Landesteilen im Jahr bis zu 2.000 mm. Im Bereich des Vatnajökull fallen bis zu 4.000 mm Regen und Schnee. Die beste und bekömmlichste Reisezeit für Island liegt zwischen Mitte Juni bis Mitte September. In dieser Zeit ist es am wärmsten.
Islands Fauna und Flora
Islands Fauna ist wenig artenreich. Im östlichen Hochland leben mehr als 3.000 Rentiere. Sie sind Nachkommen von ursprünglich 13 aus Norwegen importierten Rentieren. Unter den Nutztieren haben sich das Islandschaf, Rinder und das Islandpferd durchgesetzt.
Grasende Islandpferde
Gerühmt wird Islands Vogelwelt. Was Rang und Namen hat, ist vertreten. Um nur einige Vogelarten zu nennen: Basstölpel, Eissturmvögel oder Trottellummen, wilde Schwäne, Enten und Greifvögel fanden auf Island ein Zuhause. Im Meer vor Island tummeln sich diverse Walarten. Obwohl isländische Fischer Walfang praktizieren, braucht man sich um die Säuger keine Sorgen machen. Die geschätzten Zahlen lassen auf ergiebige Bestände schließen.
An Wald mangelt es auf Island. Die ursprünglich reichlich vorhandenen Baumbestände wurden in früheren Zeiten zum Zwecke der Landwirtschaft gerodet. Gegenwärtig ist lediglich ein Prozent des Landes mit Bäumen bestanden, obgleich von staatlicher Seite jährlich an die 6 Millionen Bäume gepflanzt werden.
Baumbestand bei Thingvellir
Islands Geschichte
Entdeckt wurde Island im 9. Jahrhundert von schwedischen Wikingern. Besiedelt wurde das Land danach vor allem von norwegischen und von den britischen Inseln stammenden keltischen Einwanderern. Im Jahr 1397 gelangte Island zusammen mit Norwegen unter den Einfluss des dänischen Königshauses. Lange Zeit, bis zur Gründung der isländischen Republik im Jahr 1944, blieb Island unter dem Einfluss Dänemarks.
Statue des Leifur Eiriksson
Islands Wirtschaft
Fischerei ist das Rückgrat der isländischen Wirtschaft. Fischereiprodukte machen mehr als ein Drittel des Gesamtexports an Gütern aus. Der Ausbau der Energiewirtschaft und die Liberalisierung des Finanzsektors haben dem Land bis zur weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008 über geraume Zeit ein hohes Wirtschaftswachstum beschert. Der Tourismus entwickelt sich zunehmend zu einem wirtschaftlichen Standbein des Landes. Zwischen 2010 und 2019 haben sich die Gästezahlen von 489.000 auf 2,34 Millionen nahezu verfünffacht.
Reykjaviks Warmwasserspeicher Perlan
Island – ein gut frequentiertes Kreuzfahrtziel
Viele Touristen besuchen Island mit Kreuzfahrtschiffen. Besonders beliebt sind Inselumrundungen mit kleineren und Expeditions-Schiffen. Bei den Rundfahrten um die Insel laufen die Schiffe neben Reykjavik mehrere Häfen an. Große Kreuzfahrtschiffe machen auf Atlantikquerungen oder speziellen Nordeuropareisen in Reykjavik Station. Welche Attraktionen in Reykjavik und im Umkreis der Hauptstadt auf Besucher warten, beschreiben wir unter Reykjavik Sehenswürdigkeiten und unter Reykjavik Individuelle Touren.
Wissenswertes und Nützliches
Besucher erreichen Reykjavik mit Flugzeugen oder Kreuzfahrtschiffen. Größere Schiffe legen am Skarfabakki-Kai im Containerhafen an. Die Entfernung zum Stadtzentrum beträgt vier Kilometer.
Reykjavik - Kreuzfahrtschiff am Skarfabakki Kai
Shuttle-Busse bringen Passagiere vom Kreuzfahrtterminal in die Stadt. Sie starten an der Dependance des Touristenbüros im Hafen. Dort werden die Fahrkarten für den Shuttle-Bus verkauft. Im Büro können außerdem Mietwagen gebucht und Geschenke erworben werden. Auch Geldumtausch und Internetzugang werden angeboten.
Mit Bussen des öffentlichen Nahverkehrs gelangen Besucher ebenfalls in die Stadt. Die Haltestelle der gelben Busse ist 300 Meter vom Terminal entfernt. Die Busse verkehren halbstündlich und sind zu empfehlen. Die Einzelfahrscheine kosten 350 ISK (2,20 Euro). Das Fahrgeld wird abgezählt in einen Kasten neben dem Fahrer geworfen. Fahrkarten werden nicht ausgehändigt. Wer umsteigen möchte, verlangt beim Fahrer ein „Transfer Ticket“ (skiptimiði).
Hop-on-Hop-off-Busse verkehren auch in Reykjavik. Die Busse halten am Cruise-Terminal. Aktuell kostet die Fahrt 26 Euro. Die roten Busse fahren die wichtigsten Ziele der Stadt (16 Stationen) an.
Reykjaviks Touristeninformation macht diverse Vorschläge für Stadtrundgänge. Faltblätter liegen in den Büros der Tourist Information aus.
Reykjavik - Touristen Information im Stadtzentrum - Adalstraeti
Die Busausflüge zu auswärtigen Zielen können entweder vorab im Internet, über Reykjaviks Touristenbüro am Kreuzfahrtterminal oder zentral in der Stadt gebucht werden. Werden Fahrkarten über das Internet bestellt, empfiehlt es sich, die Fahrt mit einer Kreditkarte zu bezahlen. Sofern das Schiff aus Wettergründen Reykjavik nicht anläuft, wird der größte Teil der geleisteten Zahlung zurück erstattet.
Bei individuellen Bustouren werden Erklärungen vorwiegend in Englisch gegeben. - Die 6-stündige Golden Circle Tour kostet 50 Euro pro Person. An den Geysiren wird eine einstündige Pause eingelegt; wer Hunger verspürt, isst eine Kleinigkeit in dem nahe gelegenen, modernen Buffetrestaurant. Im Shop nebenan werden Souvenirs verkauft.
Island -Shop bei den Geysiren
Die Anmietung eines Autos könnte bei mehrtägigen Aufenthalten in Betracht gezogen werden. Islands Straßenverkehr bereitet uns Europäern keine Probleme. Außerhalb Reykjaviks bewegt sich der Autofahrer auf hervorragenden, nahezu leeren Straßen.
Update Mai 2023