Sankt Petersburg zählt mit nahezu 5,4 Millionen Einwohnern zu den größten Städten Europas. Unterschiedliche Quellen bezeichnen die Hafenstadt am Finnischen Meerbusen als viert- oder sechstgrößte Stadt Europas. Fakt ist: Sankt Petersburg ist nach Moskau die zweitgrößte Stadt Russlands. Zwischen dem 18. und dem 20. Jahrhundert war Sankt Petersburg Hauptstadt des russischen Zarenreiches. Zwischen 1924 und 1991 hieß die Stadt Leningrad, nach Wladimir Iljitsch Lenin, dem Gründer der ehemaligen Sowjetunion.
Im Zentrum von Sankt Petersburg
Sankt Petersburg – aus Sümpfen erbaut
Der Name der Stadt leitet sich vom Apostel Simon Petrus ab, dem Schutzheiligen von Zar Peter dem Großen. Der ließ von 1703 an im Sumpfgelände der Newamündung eine Hauptstadt errichten. Sie sollte Russland den Zugang zur Ostsee sichern und zugleich Europas Metropolen an Glanz übertreffen. Zehntausende Leibeigene wurden für den Bau der Stadt rekrutiert. Tausende der Arbeiter verloren unter den schwierigen Arbeitsbedingungen ihr Leben. Die besten Architekten und bekanntesten Künstler Europas waren an der Gestaltung der Stadt beteiligt.
Sankt Petersburg - Eremitage
Sankt Petersburg – Hauptstadt des Zarenreiches
Schon im Jahr 1712 waren die Baumaßnahmen soweit fortgeschritten, dass Sankt Petersburg anstelle Moskaus zur Hauptstadt des russischen Reichs erklärt wurde. Regierungssitz blieb Sankt Petersburg bis zum Jahr 1918, abgesehen von einer kurzen Zäsur zwischen den Jahren 1728 bis 1732. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In jener Zeit entstanden 2.300 prächtige Bauten, die noch heute das Stadtbild der Innenstadt prägen. Das historische Zentrum wurde 1991 als Ganzes zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Sankt Petersburg - Haus am Isaaksplatz
Sankt Petersburg – im Zweiten Weltkrieg stark zerstört
Im Zweiten Weltkrieg wurde Leningrad mehr als zwei Jahre von deutschen Truppen belagert und ausgehungert. Während der Belagerung verloren Millionen Einwohner und Soldaten ihr Leben. Die Zerstörungen der Stadt waren extrem. Nach Kriegsende wurden die meisten der historischen Bauten schnell wiederhergestellt, und neue Stadtteile wurden erschlossen.
Sankt Petersburg - Trabantensiedlung
St. Petersburg heute
Sankt Petersburg ist eine Industriemetropole von Rang. Schwergewichte sind der Schiffs- und der Maschinenbau. Von Belang sind ebenfalls elektronische und medizintechnische Erzeugnisse. Weitere bedeutende Wirtschaftszweige sind die Informationstechnologie, der Dienstleistungssektor und der Tourismus. Sankt Petersburg ist Russlands Fenster zum Westen und Standort vieler international agierender Konzerne.
Sankt Petersburg - Gazprom Tower und Gazprom Arena
In Anbetracht seiner wirtschaftlichen Stärke ist Sankt Petersburg ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt für See- und Binnenschifffahrt. Der Port of Sankt Petersburg ist Russlands wichtigster Hafen. Jährlich werden weit mehr als 50 Millionen Tonnen Ladung umgeschlagen.
Sankt Petersburg – Zentrum für Bildung, Kunst und Kultur
Mehr als 120 Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen haben ihren Sitz in der Millionenstadt. Die Museumslandschaft ist abwechslungsreich und bunt; die Stadt besitzt mehr als 200 Museen und unzählige Galerien. Sankt Petersburgs Theater und Konzerthäuser sind vielfältig und besitzen teilweise Weltgeltung.
Sankt Petersburg - Kunstkammer Museum
Sankt Petersburg – beliebtes Kreuzfahrtziel
Sankt Petersburg ist mit Sicherheit der Höhepunkt einer Ostsee-Kreuzfahrt. Der Fluss Newa teilt die von vielen Kanälen durchzogene Stadt. Große Kreuzfahrtschiffe legen außerhalb an den beiden Kreuzfahrtterminals auf der Wassiljewski-Insel an. Kleine Schiffe liegen stadteinwärts am Englischen Ufer nahe der Blagoweschtschenski-Brücke.
Am Kreuzfahrtterminal von Sankt Petersburg
Den Passagieren werden in Sankt Petersburg vielfältige organisierte Ausflüge geboten. Individuelle Touren sind seit dem 1. Oktober 2019 ebenfalls statthaft. Mit dem Erlasses der Russischen Föderation vom 18. Juli 2019 wurden die Einreisebestimmungen für ausländische Gäste ab dem 1. Oktober 2019 gelockert. Für geschäftlich, touristisch oder humanitär begründete Zwecke werden für Kurzaufenthalte bis zu maximal acht Tagen Dauer kostenfreie, elektronische Visa ausgestellt. Deutsche Staatsbürger partizipieren von dieser Regelung. Die Website für die ‚Ausstellung der Visa lautet: http://electronic-visa.kdmid.ru. Infolge der Corona-Pandemie ist die Erteilung von E-Visa derzeit ausgesetzt. Die wesentlichen Attraktionen der Stadt beschreiben wir unter Sankt Petersburg Sehenswürdigkeiten
Update August 2020