Sankt Petersburg Sehenswürdigkeiten

Sankt Petersburg Sehenswürdigkeiten


Auf der Landbrücke zwischen dem Finnischen Meerbusen und dem Ladogasee liegt Sankt Petersburg, Russlands zweitgrößte Stadt. Zwischen 1712 und 1918 war Sankt Petersburg die Hauptstadt des russischen Reichs. In dieser Zeit entstanden ungefähr 2.300 glanzvolle Bauten, darunter Schlösser, Stadtpaläste, Kirchen, Klöster und vieles mehr. Ebenfalls sehenswert sind Bahnhöfe, Museen, Theater sowie militärische Einrichtungen. All das überdauerte den Zweiten Weltkrieg und das Sowjetregime. Viele der Monumente wurden nach dem Krieg aufwendig restauriert. Der Lohn: Im Jahr 1991 nahm die UNESCO die historische Innenstadt von Sankt Petersburg in die Liste des Weltkulturerbes auf.

Sankt Petersburg - Palastplatz vor Eremitage und Alexandersäule

Sankt Petersburg - Palastplatz vor Eremitage und Alexandersäule


Sankt Petersburgs Top-Sehenswürdigkeiten von A bis Z

Millionen Gäste besuchten in den vergangenen Jahren die langjährige Hauptstadt Russlands. Viele der Besucher reisten mit Kreuzfahrtschiffen an. Bei der Fülle des Gebotenen reicht die Zeit für ein intensives Kennenlernen der Sehenswürdigkeiten nicht aus. Die nachfolgend benannten Objekte zählen zu jenen Attraktionen, die Besucher mit knappen Zeitfenstern zu sehen bekommen und deren Betrachtung lohnenswert ist.

Sankt Petersburg - Kreuzfahrtterminal

Sankt Petersburg - Kreuzfahrtterminal


Auferstehungskirche

Das alternativ Blutkirche, Erlöserkirche und Bluterlöser-Kirche genannte Gotteshaus wurde an jener Stelle errichtet, an der Zar Alexander II. am 1. März 1881 einem Attentat zum Opfer fiel. Sein Sohn, Alexander III., befahl, zum Gedenken an den Zaren am Ort des Attentats eine Kirche im altrussischen Stil mit Zwiebeltürmen zu errichten. Der Befehl verstieß zwar gegen ein Gebot Zar Peter des Großen, der den Bau von Kirchen mit Zwiebeltürmen in Sankt Petersburg verboten hatte, doch einem regierenden Zaren wagte niemand zu widersprechen. Der monumentale Bau steht am Gribojedow-Kanal.

Sankt Petersburg - Auferstehungskirche
Sankt Petersburg - Auferstehungskirche
Sankt Petersburg - Auferstehungskirche - Fassadendetails
Sankt Petersburg - Auferstehungskirche - Türme


Von Beginn an diente das auf 7.000 Quadratmeter Fläche errichtete Bauwerk als Memorial. In seiner Geschichte fand es zudem als Konzerthaus, Museum, Theater und sogar als Lagerhaus für Kartoffeln Verwendung. An der Auferstehungskirche beeindrucken die innere und äußere Ausgestaltung mit Mosaiken im Ikonenstil. Die Kirche besitzt eine der umfangreichsten Mosaiksammlungen Europas.

Eremitage

Katharina die Große, Kaiserin von Russland, gab den Anstoß zur Kunstsammlung Eremitage. Zentrum des Gebäudeensembles ist der „Winterpalast“, die im russischen Barock erbaute ehemalige Residenz der russischen Zaren. Das Ensemble der Kunstsammlung liegt an der Newa gegenüber der Peter-und-Paul-Festung.

Sankt Petersburg - Eremitage und der Newa Fluss

Sankt Petersburg - Eremitage und der Newa Fluss


Die Eremitage ist eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Mehr als drei Millionen Objekte lagern in ihren Depots, und mehr als 60.000 Exponate werden in 350 Sälen ausgestellt. Gut repräsentiert sind europäische Künstler. Die Eremitage besitzt u. a. Kunstwerke von Gauguin, Matisse, Monet, Picasso, Rembrandt, Rubens oder Leonardo da Vinci.

Isaakskathedrale

Die dem Heiligen Isaak von Dalmatien geweihte Kathedrale ist die größte Kirche der Stadt. Die Maße sind: 111 Meter in der Länge, 97 Meter in der Breite und 102 Meter in der Höhe. Der Durchmesser der Hauptkuppel erreicht 26 Meter. Die Isaakskathedrale gehört zu den größten sakralen Kuppelbauten der Welt. In ihrem Inneren finden 14.000 Menschen Platz.

Sankt Petersburg - Isaakskathedrale

Sankt Petersburg - Isaakskathedrale


Mit dem Bau einer Vorgängerkirche wurde im Jahr 1707 begonnen. Umbauten, Neubauten und Brände sorgten für regelmäßige Veränderungen der Bausubstanz. Letztmalig wurden ab 1818 tiefgreifende Baumaßnahem durchgeführt. Abgeschlossen wurden diese 40 Jahre später. Nach der Oktoberrevolution wurde in der Kirche ein antireligiöses Museum eingerichtet. Im Zweiten Weltkrieg diente sie als Depot für Kunstgegenstände. Seit 1990 finden in den Räumen der Kirche an hohen Feiertagen Gottesdienste statt. Von der Kolonnade der Kirche ist Sankt Petersburg aus der Vogelperspektive zu sehen.

Kasaner Kathedrale

Dieser russisch-orthodoxe Kirchenbau wurde zwischen den Jahren 1801 und 1811 nach dem Vorbild des Petersdoms in Rom am Newski-Prospekt errichtet. Von 1932 an bis 1990 wurde die Kirche als Museum für Religionsgeschichte zweckentfremdet.

Katharinenpalast

In Puschkin, 25 Kilometer südlich von Sankt Petersburg, liegt der Katharinenpark, einer von fünf Landschaftsparks der Stadt. Das Parkgelände schließt mit dem mehr als 300 Meter langen Katharinenpalast die frühere Sommerresidenz der Zaren ein.

Sankt Petersburg - Katharinenpalast
Sankt Petersburg - Katharinenpalast - zentraler Eingangsbereich
Sankt Petersburg - Katharinenpalast - vom Park gesehen
Sankt Petersburg - Katharinenpalast - Besuchermassen im großen Saal


Kaiserin Katharina I. gab im Jahr 1717 Order, ein Jagdschlösschen mit 16 Zimmern für sie zu errichten. Für notwendige Repräsentationspflichten wurde der Peterhof genutzt. Katharinas Nachfolgerin, Elisabeth I., veranlasste eine wesentliche Erweiterung und Umgestaltung des Schlosses und des Parks. Der Katharinenpalast galt im 18. Jahrhundert als einer der schönsten Barockpaläste Europas. Weitere Verbesserungen und Umgestaltungen wurden durch Katharina II. in Auftrag gegeben. Von den Maßnahmen waren die Parkanlagen ebenfalls betroffen, die in einen herrlichen Landschaftsgarten nach englischem Vorbild verwandelt wurden.

Sankt Petersburg - Katharinenpalast -Parkanlage
Sankt Petersburg - Katharinenpalast -Palastgarten
Sankt Petersburg - Katharinenpalast -Pavillon der Eremitage
Sankt Petersburg - Katharinenpalast -Küche der Eremitage


Gerühmt wird der Palast wegen seines Bernsteinzimmers. Preußens König Friedrich Wilhelm I. schenkte es im Jahr 1716 dem russischen Zaren Peter dem Großen. Anfangs wurde das Bernsteinzimmer im Winterpalast installiert. Danach war es nahezu 200 Jahre Bestandteil des Katharinenpalasts. Im Zweiten Weltkriegs wurde das Bernsteinzimmer aus Sicherheitsgründen demontiert, seitdem ist es verschollen. Eine originalgetreue Nachbildung des Zimmers ersetzt seit 2003 das verlorengegangene Kulturgut.

Lakhta Center – Gazprom Tower

Er ist nicht zu übersehen, der 462 Meter hohe Gazprom Tower im Sankt Petersburger Stadtteil Lachta. Seit Januar 2018 ist das spektakuläre, nadelförmige Hochhaus Europas höchstes Gebäude. Neben einem Konferenzzentrum und anderen Einrichtungen bietet das Hochhaus 8.000 Mitarbeitern des Gazprom-Konzerns Arbeitsplätze. In 315 Meter Höhe ist ein Panoramarestaurant vorgesehen. Eine Aussichtsterrasse in 370 Meter Höhe bietet einen 360-Grad-Rundumblick.

Sankt Petersburg - Gazprom Tower
Sankt Petersburg - Gazprom Tower und Stadtautobahn

Mariinski-Theater

Das am Theaterplatz gelegene Mariinski-Theater zählt seit 1860 weltweit zu den berühmtesten Opern- und Balletthäusern. Viele wichtige Opern und Ballette wurden im Theater in Szene gesetzt. Unter dem Namen „Kirow-Ballett“ ist die Balletttruppe international bekanntgeworden. Offiziell nennt sie sich heute „Ballett-Kompagnie des Mariinski-Theaters“.

Nach kostspieligen im Jahr 2009 abgeschlossenen Restaurierungen und Umbauten fasst das im Inneren in den Farben blau, weiß und gold ausstaffierte Theater 2.000 Zuschauer.

Marmorpalast

Kaiserin Katharina II. ließ den Marmorpalast für den Grafen Grigorij Orlow, ihren Günstling und Liebhaber, errichten. Bis zur Fertigstellung vergingen 17 Jahre, und 30 Sorten edelsten Marmors wurden verbaut. Am Rande sei erwähnt, dass der Graf die Fertigstellung seines Palais nicht mehr erlebte. Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude umgestaltet. Lediglich die „Große Treppe“ und der Marmorsaal blieben von den Veränderungen verschont. Heute beherbergt der Palast einen Teil des Russischen Museums. Ausgestellt werden Werke moderner Kunst aus der Sammlung Peter Ludwig sowie russischer Künstler der Nachkriegs-Ära.

Sankt Petersburg - Marmorpalast

Sankt Petersburg - Marmorpalast


Museumsschiff Aurora 

Der am Ufer der Newa liegende Panzerkreuzer Aurora ist das Symbol der Oktoberrevolution. Ein Kanonenschuss des Kriegsschiffes initiierte den Sturm auf den Winterpalast. Seit 1960 steht das ausgediente Kriegsschiff unter Denkmalschutz. Es wird als Marine- und Seefahrtsmuseum verwendet.

Sankt Petersburg - Panzerkreuzer Aurora

Sankt Petersburg - Panzerkreuzer Aurora


Newski-Prospekt

Eines der Glanzlichter Sankt Petersburgs ist der Newski-Prospekt. Die 4,5 Kilometer lange Prachtstraße im Zentrum Sankt Petersburgs ist eine der berühmtesten Straßen Russlands. Sie verbindet die Admiralität mit dem Alexander Newski-Kloster. An dieser Straße wurden von der Mitte des 18. Jahrhunderts an prachtvolle Residenzen errichtet. Auch die Kasaner Kathedrale liegt am Newski-Prospekt.

Sankt Petersburg - Admiralität

Sankt Petersburg - Admiralität


Peter-und-Paul-Festung

Die Peter-und-Paul-Festung wurde ab 1703 auf der „Haseninsel“ errichtet. Ihre Bestimmung war es, die zukünftige Hauptstadt vor dem Einfall schwedischer Truppen zu schützen. Die Grundsteinlegung zur Befestigungsanlage wird als offizielles Gründungsdatum Sankt Petersburgs angesehen. Die Festung bestand anfangs aus Erdwällen und Holzbefestigungen. Zwischen 1706 und 1740 wurde sie aus Stein neu errichtet. In diesem Zusammenhang erhielt sie ihre unregelmäßige sechseckige Form.

Sankt Petersburg - Peter-und-Paul-Festung
Sankt Petersburg - Peter-und-Paul-Festung
Sankt Petersburg - Peter-und-Paul-Festung - Villa des Festungskommandanten
Sankt Petersburg - Peter-und-Paul-Festung - Zarengräber


Die Festung schließt die auf dem Gelände errichtete Peter-und-Paul-Kathedrale ein. Seit dem 18. Jahrhundert wurden in ihr die meisten der russischen Zaren begraben. Der Innenraum der Kirche wurde mit Trophäen aus dem Nordischen Krieg und mit Wandmalereien prunkvoll gestaltet. Auffällig ist der markante, 123 Meter hohe Turm mit der goldenen Spitze. Sie ziert eine sieben Meter hohe Engelsgestalt.

Sankt Petersburg - Peter-und-Paul-Kathedrale - Grablege der Romanows

Sankt Petersburg - Peter-und-Paul-Kathedrale - Grablege der Romanows


Auf dem Gelände der Festung liegen mehrere Museen. In den Kasematten der Festung befindet sich eine Druckerei, die mit alten Maschinen historische Drucke fertigt, die zum Kauf angeboten werden.

Russisches Museum

Die reichhaltige Sammlung russischer Kunst des Russischen Museums geht auf Zar Alexander III. zurück. Objekte die sich zuvor in der Eremitage und im Alexander-Palast in Puschkin befanden, wurden dem Museum übergeben. Mit dem Michailowski-Palast fand sich ein passender Ausstellungsort. Die nach der Oktoberrevolution enteigneten Kunstobjekte des russischen Adels wurden ebenfalls den Sammlungen des Russischen Museums zugeführt.

Der Fundus der Sammlungen wird auf 315.000 Exponate beziffert. Er umfasst die Bereiche Malerei, Grafik, Skulpturen, Kunsthandwerk und Volkskunst. Neben dem Michailowski-Palast zählen drei weitere ehemalige Paläste zum Russischen Museum. Es sind das Stroganow-Palais, die Michaelisburg und der bereits genannte Marmorpalast. Niederlassungen des Museums bestehen an anderen Orten. Im nationalen Vergleich bietet lediglich die Tretjakow-Galerie in Moskau Vergleichbares.

Schloss Peterhof

Am Finnischen Meerbusen, 30 Kilometer westlich von Sankt Petersburg, ließ sich Zar Peter I. Peter der Große, in der gleichnamigen Stadt ein Landhaus bauen. Daraus entstand Schloss Peterhof, die Sommerresidenz der Zaren. Der Bau gilt als das „russische Versailles“. Seit 1991 steht er auf der UNESCO Weltkulturerbe-Liste. Er ist das exklusivste Zarenschloss der Region Sankt Petersburg, und steht für Russlands Anspruch, eine Großmacht zu sein. Am Bau wurde noch im 19. Jahrhundert gearbeitet. Deutsche Truppen plünderten und zerstörten im Zweiten Weltkrieg die Anlage. Die Restaurierungsarbeiten nach Kriegsende nahmen Jahrzehnte in Anspruch.

Sankt Petersburg - Schloss Peterhof - Pavillon unter dem Wappen
Sankt Petersburg - Schloss Peterhof - Ballsaal
Sankt Petersburg - Schloss Peterhof - Große Kaskade
Sankt Petersburg - Schloss Peterhof - Brunnenanlage


Bemerkenswert ist die das Schloss umgebende Parkanlage. Sie besteht aus einem Oberen und Unteren Garten. Der Obere Garten ist dem Schloss vorgelagert. Der Untere Garten besitzt eine Vielzahl von Wasserspielen und Fontänen. Der Garten wird vor allem durch die große Kaskade und den Kanal zur Ostsee dominiert. Die Wasserkunst wird von unterirdischen Zuleitungen, die das natürliche Gefälle des Parks nutzen, gespeist.

Update August 2020