Santorin ist nicht eine Insel, Santorin ist eine kleine, überschaubare Inselgruppe im Süden der Kykladen, die zu den beliebtesten touristischen Zielen Griechenlands zählen. Santorin und das nördlicher gelegene Mýkonos sind die Top-Reiseziele der Kykladen. Wenn über Santorin gesprochen wird, ist allgemein Thira gemeint, eine steil am Rand einer Caldera aufragende Insel. Die Besuchermagneten der Insel sind die hoch über der Caldera gelegene „Hauptstadt“ Fira und die zwölf Kilometer entfernte Kleinstadt Oia.
Santorin – ein Archipel entstanden durch Vulkanismus
Der Archipel von Santorin entstand nach Vulkanausbrüchen, die vor geschätzt 1,6 Millionen Jahren die Ägäis heimsuchten. Die Eruptionen schufen ursprünglich eine Insel mit einem angenommenen Durchmesser von 16 Kilometern. Seine heutige Gestalt erhielt der Archipel vor weniger als 4.000 Jahren. Damals ließen erneute vulkanische Aktivitäten wesentliche Teile der Insel einbrechen.
Bei dieser Katastrophe entstand eine mehr als 80 Quadratkilometer große und bis zu 700 Meter tiefe Caldera. Die Hauptinsel Thira und die deutlich kleineren Inseln Thirasia und Aspronisi umgeben den Vulkankrater. Im Zentrum der Wasserfläche liegen der eingebrochene Vulkan und die beiden Eilande Palea Kameni und Nea Kameni. Zum Archipel gehören ebenfalls die abseits gelegene Insel Christiana und der Unterwasservulkan Kolumbos. Santorins Caldera zählt wegen ihrer Schönheit weltweit zu den bekanntesten Vulkankratern.
Santorin - Caldera mit der Insel Nea Kameni
Santorin in Zahlen
Die Gesamtfläche der Inseln des Archipels macht wenig mehr als 92 Quadratkilometer aus. Von der Landmasse entfallen auf die Hauptinsel Thira 76 Quadratkilometer. Die Hauptstadt und zugleich der größter Ort der Insel ist Fira. Dort leben permanent 1.600 Menschen. Die Ortschaft Oia im Inselnorden zählt einschließlich aller Eingemeindungen 1.200 Einwohner. Die nördliche Spitze (Kap Mavrópetra) bei Oia und das Kap Exomýtis bei Agios Georgios im Süden sind 24 Kilometer voneinander entfernt. Die höchste Erhebung der Insel, das Profitis Ilias-Massiv im Süden des Ortes Pyrgos misst 567 Meter.
Im Westen der Insel ragt die weltbekannte, phänomenale Steilküste aus der Caldera auf. Oberhalb der Küste liegen in rund 250 bzw. 150 Meter Meereshöhe die Gemeinden Fira und Oia. Die Häuser beider Orte wurden aus Platzgründen in Terrassenbauweise übereinander getürmt.
Santorin - an den Hang gebaut - Inselhauptstadt Fira
An die 80 Prozent der Inselfläche werden landwirtschaftlich genutzt. Hauptsächlich wird Wein angebaut. In den letzten drei Jahrhunderten war Wein ein wichtiges Exportgut der Insel. Der Handel mit Wein beflügelte den Aufschwung der Santoriner Handelsflotte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts besaßen Santorins Reeder die drittgrößte Flotte Griechenlands.
Santorin - Weingut bei Megalochori
Santorin – vom Übertourismus gezeichnet
Fakt ist, dass die Besucherzahlen je nach Quelle schwanken. Es mangelt an korrekten Angaben Wir gehen davon aus, dass die Werte p. a. um im Minimum zwei Millionen schwanken. Das ist mehr als genug. Einheimische und Tourismusexperten betrachten diese Zahl mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Die Gäste kommen zu ihrem Vergnügen, um die einzigartige Insel zu sehen und zu erleben. Sie alle tragen zum Übertourismus bei.
Und dennoch ist Santorin – ökonomisch gesehen – auf den Tourismus angewiesen. Neben Übernachtungsgästen besuchen Tagestouristen mit Fähren und Kreuzfahrtschiffen die Insel. Der internationale Flughafen von Santorin wickelt Charterflüge von und nach vielen europäischen Zielen ab. Strandurlauber residieren im Südosten der Insel in den Orten Perissa und Kamari. Die Gemeinden Fira und Oia sind wegen ihrer spektakulären Lage, ihrer verwinkelten Gassen und den vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten Publikumsmagneten. Gut erschlossene Straßen, ein bewährtes öffentliches Busnetz, Taxen und viele Mietwagen, Quads sowie Motorräder verschaffen den Urlaubern Mobilität.
Santorin - Busbahnhof in Fira
Santorin – das Ziel der Kreuzfahrtschiffe
Die mit Kreuzfahrtschiffen anreisenden Gäste sind zu beneiden. Die Schiffe liegen vor Fira in der Caldera, und der Ort präsentiert sich den Passagieren während der Liegezeit wie aus dem Bilderbuch. Angeblich verzeichnete Santorin im Jahr 2023 ungefähr 800 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen. Die Zahl der Passagiere überstieg die Millionengrenze. In der Vergangenheit kam es vor, dass an einzelnen Tagen bis zu 12.000 Gäste von den Kreuzfahrtschiffen auf die Insel drängten, was zwangsläufig zu Wartezeiten und zu Engpässen an Land führte. Inzwischen wurde die Zahl der Kreuzfahrtpassagiere auf maximal 8.000 pro Tag beschränkt.
Santorin - Kreuzfahrtschiffe vor Nea Kameni
Über die Sehenswürdigkeiten der Insel und ein empfohlenes Tagesprogramm für die Gäste der Kreuzfahrtschiffe berichten wir unter Santorin – Sehenswürdigkeiten und Ein Tag auf Santorin.
Tipp
Weitere Infos zu Santorin gibt es auf unseren Seiten "Griechische Inselwelt - Santorini" und "Santorin Insel" und auf "Island Santorini".
Juni 2024