Nova Scotia ist die östlichste Provinz Kanadas. „Neuschottland“ besteht überwiegend aus der gleichnamigen Halbinsel und der Insel Cape Breton. Die Halbinsel stößt an die kanadische Provinz „New Brunswick“ (Neubraunschweig). Die schmale Meeresbucht Strait of Canso trennt Nova Scotia von Cape Breton. Ein Damm verbindet beide Landstriche.
Im Norden und Westen grenzt Cape Breton an den Sankt Lorenz Strom, im Süden an die Meerenge von Canso und im Osten an den Atlantik. Mit 10.311 Quadratkilometern Fläche entspricht die etwa 175 km lange und 135 km breite Insel nicht einmal einem Viertel der Fläche Nova Scotias. Die Küstenlinie ist zerklüftet. Im Inneren der Insel dominieren der weitläufige Bras d’Or Lake und die Cape Breton Highlands die reizvolle Landschaft. Der 1.100 Quadratkilometer messende Bras d’Or Lake ist ein riesiges, langgezogenes Seengebiet, das durch zwei natürliche Zugänge mit dem Atlantik verbunden ist. Im Jahr 2011 ist ein Teil des Sees und der umgebenden Landschaft zum UNESCO-Biosphärenreservat erklärt worden. Der 80 Kilometer lange und bis zu 30 Kilometer breite See ist ein beliebtes Segelrevier. Er wird an der nur einen Kilometer breiten Barra Strait von einer Auto- und einer Eisenbahnbrücke gequert.
Sydney/Cape Breton - Eisenbahnbrücke am Bras d'Or Lake
Der höchste Berg der Insel erreicht 554 Meter Höhe. Er liegt im Inselnorden in den Cape Breton Highlands. Das weitläufige Hochland ist die höchste Erhebung der gesamten kanadischen Atlantik-Region.
Cape Breton war ursprünglich von den indianischen Ureinwohnern des Mi’kmaq-Stammes besiedelt. Als Erste ließen sich im 17. Jahrhundert Franzosen auf der Insel nieder. Auf sie folgten Briten, deren Truppen das Land im Jahr 1758 eroberten. Ihnen schlossen sich im späten 18. Jahrhundert etwa 50.000 schottische Einwanderer an. Sie brachten die keltische Sprache nach Nordamerika. Über Jahrzehnte war das Keltische die gebräuchlichste Sprache der Inselbewohner. Reste der Kultur, der Musik und der Sprache werden heute noch liebevoll gepflegt. Mit Stolz wird von „Cape Breton Island, the Celtic Heart of North America” gesprochen.
Sydney/Cape Breton - Erste Wohnstätte schottischer Einwanderer im Highland Village Museum
Cape Breton ist nur dünn besiedelt. Auf der Insel leben etwas mehr als 160.000 Einwohner, von denen 25.000 in der Inselhauptstadt Sydney wohnen. Britische Königstreue, die vor den Folgen der Amerikanischen Revolution flüchteten, gründeten im Jahr 1785 die Stadt Sydney. Wegen der in der Umgebung gefundenen Bodenschätze gelangte die Stadt schnell zu Wohlstand. Während ihrer industriellen Blütezeit der Stadt wanderten Siedler aus vielen Ländern ein. Lange Zeit zählte Sydney zu Kanadas wichtigsten Kohle-und Stahlstandorten. Seit im Jahr 2001 die Kohleminen geschlossen und die Stahlproduktion aufgegeben wurden, befindet sich die Stadt im Wandel. Anstatt auf die Montanindustrie setzt die Region nun auf den Tourismus. Die liebliche Landschaft und das viele Wasser machen Cape Breton zu einem touristischen Ziel für Individualisten.
Von der 6.000-Seelen-Nachbargemeinde North Sydney aus verbinden Hochseefähren Cape Breton mit den Häfen Channel-Port aux Basques und Argentia auf Neufundland.
Sydney/Cape Breton - Die Neufundlandfähren
In der zeitlich begrenzten Herbstsaison besuchen etwa 70.000 Kreuzfahrt-Passagiere Sydney. Zur Erinnerung an die unbeugsamen schottischen Einwanderer werden sie bereits am Cruise Terminal mit einer überdimensionalen, 15 m hohen Fiedel begrüßt.
Sydney/Cape Breton - Die Riesenfiedel vor dem Joan Harris Cruise Pavilion
Was es auf Cape Breton zu sehen und zu erleben gibt, darüberr berichten wir unter „Sydney Sehenswürdigkeiten“ und „Ein Tag in Sydney und Cape Breton“.