Karl W. P. Beyer 
Oceania Cruises gehört zur Norwegian Cruise Line Holdings Ltd., einer weltweit führenden Kreuzfahrt-Gruppe. Die Holding besitzt zudem die Kreuzfahrt-Marken Norwegian Cruise Line und Regent Seven Seas Cruises. Der Hauptsitz von Oceania Cruises befindet sich in Miami, die Europa-Zentrale in Southampton und die deutsche Niederlassung in Wiesbaden.
Die Unternehmensgeschichte
Drei erfahrene Kreuzfahrt-Experten gründeten im Jahr 2002 in Miami/Fl. Oceania Cruises. Die Neugründung charterte zuerst das im Jahr 1998 gebaute 30.000-Tonnen-Schiff „R Two“ der insolventen Renaissance Cruises. Das Schiff erhielt den Namen „Insignia“. Schon bald erkannte das Management, dass nur ein Schiff den Aufwand nicht lohnte. Ein Schwesterschiff wurde gechartert. Der Neuzugang wurde „Insignia“ genannt; die vormalige Insignia wurde in „Regatta“ umbenannt. Ende 2005 ergänzte ein drittes Kreuzfahrtschiff vom Typ der R-Klasse die Oceania-Flotte. Es erhielt den Namen „Nautica“. Als viertes Schiff der „Regatta-Klasse“ wurde im Frühjahr 2016 die von Princess Cruises übernommene und für 40 Millionen US-Dollar umgebaute „Sirena“ in die Flotte eingegliedert.
Oceania Sirena in Bremerhaven
Im Februar 2007, die Immobilien- und Finanzkrise in den USA erreichte ihren Höhepunkt, erwarb die US-Venture-Gesellschaft Apollo Corporation die Kapitalmehrheit des Unternehmens. Deren finanzieller Hintergrund und das Geschäftsmodell ließen es zu, zwei weitere, wesentlich größere Schiffe der neuen „Oceania-Klasse“ bei den Fincantieri-Werften in Italien zu ordern. Die im Jahr 2011 und 2012 übernommenen Schiffe der Oceania-Klasse erhielten den Namen „Marina“ und „Riviera“.
Die Premium-Kreuzfahrtmarke Oceania Cruises arbeitete zuletzt unter dem Dach der 2007 gegründeten Prestige Cruise Holdings Inc. Zur Abrundung des Premium-Portfolios erwarb diese im Jahr 2008 die Luxusreederei Regent Seven Seas Cruises. Sechs Jahre später, im Herbst 2014, kaufte Norwegian Cruise Line (NCL) das Unternehmen Prestige Cruise Holdings zum Preis von 3,025 Milliarden US-Dollar.
Wofür steht Oceania Cruises?
Das Oceania-Motto lautet verkürzt: „Exquisite Küche. Ausgewählte Reiseerlebnisse. Kleine, luxuriöse Schiffe.“ Kreuzfahrtschiffe der Oceania Cruises stehen für luxuriöse und zugleich legere Atmosphäre, exzellente Küche und 450 Destinationen rund um den Erdball. Die sechs maximal 684 oder 1.250 Gäste fassenden Schiffe bieten anspruchsvollen und erfahrenen Reisenden außergewöhnliche Reiseerfahrungen.
Oceania Sirena - stilvoll speisen im Grand Dining Hauptrestaurant
Tischdekoration im Grand Dining
Schiffsklassen und Schiffsnamen
Zwei Oceania-Klasse-Schiffe
- Oceania Marina
- Oceania Riviera
Beide Schiffe besitzen jeweils 625 Kabinen, davon 147 Suiten. Nur 38 der Kabinen (18 Innen- und 20 Außenkabinen) besitzen keine Veranden. Der Deckplan weist sechs Restaurants mit freier Platzwahl aus.
Oceania Riviera im Hafen von Livorno
Vier Regatta-Klasse-Schiffe
- Oceania Regatta
- Oceania Insignia
- Oceania Nautica
- Oceania Sirena
Die vier R-Klasse-Schiffe wurden zwischen 1998 und 2000 gebaut. Annähernd 100 Millionen US-Dollar ließ sich die Kreuzfahrt-Reederei die Modernisierung der vier Schiffe zwischen den Jahren 2018 und 2020 kosten.
Oceania Regatta in Portland/Maine
Pooldeck der Oceania Sirena
Die kleineren Schiffe bieten im Gegensatz zu den Oceania-Klasse-Schiffen nur vier Restaurants. Regatta-Klasse-Schiffe haben jeweils maximal 342 Kabinen, davon 62 Suiten. Die Balkonquote ist mit annähernd 70 Prozent weniger ausgeprägt als die der Oceania-Klasse.
Allura-Klasse
Für den Mai 2023 ist mit der „Oceania Vista“ ein Neubau angekündigt. Es ist das erste von bislang zwei Schiffen Schiff der neuen Allura-Klasse. Von der Größe entspricht das Schiff in etwa der Marina und der Riviera. Es ist für 1.200 Gäste ausgelegt. Die Tonnage wird mit 67.000 BRZ angegeben. Die Oceania Vista verfügt im Vergleich zu den beiden Schiffen der Oceania-Klasse über zusätzliche Luxus-Elemente.
Oceania Cruises im Verbund der Norwegian Cruise Line
Eines unterschied Norwegian Cruise Line (NCL) bis zum Jahr 2014 von den beiden größeren Wettbewerbern Carnival und Royal Caribbean. Diese Unternehmen gönnten sich bereits längere Zeit ein paar First Class-Tochtergesellschaften für anspruchsvolle Reisende. NCL musste sich dagegen auf Mittelklasse-Angebote beschränken. Mit der Übernahme der Prestige Cruise Holdings Inc. und derer Tochterunternehmen Oceania Cruises und Regent Seven Seas Cruises wurde das Angebot der Gruppe optimiert und der qualitative Abstand zu den Wettbewerbern verringert.
Update Oktober 2022
