Die Royal Caribbean Group ist die Dachgesellschaft des weltweit zweitgrößten Kreuzfahrt-Konzerns, der unter mehreren Markennamen 65 Schiffe betreibt. Das an der New Yorker Börse gelistete Unternehmen wurde im Jahr 1997 gegründet. Juristischer Sitz ist Monrovia/Liberia. Operativ wird der Konzern von Miami/Florida aus geführt. Schiffe der Gruppe laufen mehr als 800 Destinationen auf allen sieben Kontinenten an.
Firmenzentrale der Royal Caribbean Group in Miami/Fl.
Die Marken der RCG
Unter dem Dach der Royal Caribbean Group operieren Stand Oktober 2022 drei Marken:
gehobene Mittelklasse |
26 Schiffe |
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Premiumklasse und Expeditionsschiffe |
16 Schiffe |
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Silversea Cruises |
Luxusklasse und Expeditionsschiffe |
11 Schiffe |
Gemäß Geschäftsbericht vom 31. Dezember 2021 waren zwölf Neubauten in Auftrag gegeben.
Maßgebliche Beteiligungen
Die Royal Caribbean Group ist seit dem Jahr 2007 an der deutschen Kreuzfahrtreederei TUI Cruises zu 50 Prozent beteiligt. Unter dem Dach von TUI Cruises fahren aktuell sieben Schiffe. Hinzuzurechnen sind die fünf Luxus- und Expeditionsschiffe der Hapag Lloyd Cruises-Flotte, die im Jahr 2020 TUI Cruises angegliedert wurden.
Mein Schiff 2 im Hafen von Puerto del Rosario
Die im Luxus-Segment positionierten Silversea Cruises kommen derzeit auf elf Luxus- und Expeditions-Kreuzfahrtschiffe. Silversea Cruises wurde im Jahr 2018 übernommen.
Silver Spirit vor Dubrovnik
Ein weiteres Beteiligungsunternehmen ist die spanische Charterfluggesellschaft Wamos Air. Eine Minderheitsbeteiligung (49 Prozent) an der spanischen Kreuzfahrtreederei Pullmantur Cruises endete im Jahr 2020 mit der Insolvenz der Gesellschaft. Zwischenzeitlich gehörte die Marke Azamara zum Portfolio des Unternehmens. Azamara wurde im Jahr 2021 an das New Yorker Beteiligungsunternehmen Sycamore Partners verkauft.
Entwicklung der Royal Caribbean-Gruppe
Die Keimzelle der Royal Caribbean-Gruppe war die im Jahr 1968 von norwegischen Unternehmern gegründete Royal Caribbean Cruise Line (RCCL). Der Unternehmenszweck waren Kreuzfahrten in der Karibik. Im Jahr 1988 übernahm RCCL die von Florida aus operierenden Admiral Cruises. Neben Schiffen wurde 1986 und 1990 vorausschauend in Resorts auf Haiti (Labadee) und den Bahamas (Coco Cay) investiert. In diesen Privatresorts werden Schiffsgäste gegen gutes Entgelt bewirtet und umsorgt.
Der Versuch, im Jahr 2003 P&O Princess Cruises mit mehreren Untergesellschaften zu übernehmen, schlug fehl. Carnival bot einen höheren Preis für die damals schwächelnde Firmengruppe. Erfolgreiche Übernahmen waren später der Erwerb von Celebrity Cruises (1997), Pullmantur Cruceros sowie CDF Crosières de France. Das Unternehmen, ursprünglich eine Untergesellschaft der Pullmantur, ist inaktiv gestellt.
Freedom of the Seas in Willemstad/Curaçao
Royal Caribbean steht für die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt
Die Royal Caribbean-Gruppe ließ Kreuzfahrtschiffe von nie zuvor gesehener Größte entwickeln und bauen. Im Jahr 2009 wurde die 362 Meter lange „Oasis of the Seas“ in Dienst gestellt. In der Folge wurden vier weitere Schiffe dieser Klasse übernommen. Ein sechstes Schiff ist im Bau. Die Schiffe sind unangefochten die größten Kreuzfahrt-Schiffe der Welt.
Oasis of the Seas im Hafen von Palma de Mallorca
Wichtige Geschäftszahlen
Im Jahr 2018 wurden auf Schiffen der Royal Caribbean Gruppe mehr als sechs Millionen Passagiere befördert. Die Erlöse stiegen zwischen 2010 und 2018 von 6,7 Mrd. auf 9,5 Mrd. US-Dollar. Für das Geschäftsjahr 2019 wurde von 10,8 Mrd. US-Dollar Umsatz ausgegangen. Die Unterbrechung des auf Wachstum ausgerichteten Geschäftsbetriebs infolge der COVID-19-Pandemie hat die Geschäftszahlen stark beeinflusst. Vor Corona arbeiteten mehr als 60.000 Menschen für das Unternehmen.
Update Oktober 2022