Die Ausschiffung in Puerto Madryn ist ein Desaster. Wieder gibt es eine provisorische Gangway, allerdings nicht ganz so schlimm wie in Buenos Aires. Alle Passagiere wollen direkt bei Ankunft des Schiffes von Bord gehen, es ist ein Riesengedränge. Das Schiff wird um 8:40 Uhr freigegeben, um 9:20 Uhr sind wir von Bord.
Das Kreuzfahrt-Terminal von Puerto Madryn
Patagonische Meseta und Naturparadies
Puerto Madryn liegt vor den Hügeln der patagonischen Meseta, einer steppenähnlichen Buschlandschaft. Die Umgebung gilt als weitgehend intaktes Naturparadies.
Rund 100 Kilometer nördlich liegt die Halbinsel Valdés, seit 1999 UNESCO Weltnaturerbe. Seelöwen, See-Elefanten und diverse Seevögel leben auf der Halbinsel, in der geschützten Bucht kalben Wale und ziehen ihre Jungen groß. Etwa 180 Kilometer südlich von Puerto Madryn liegt Punta Tombo. Das geschützte Reservat ist die weltweit größte Brutstätte von Magellan-Pinguinen. Besucher gehen auf abgetrennten Wegen durch das Reservat und können die zutraulichen Tiere aus der Nähe beobachten.
Seelöwen und Kormorane an der Steilküste
Am Pier werden Touren nach Punta Tombo angeboten, aber wir wollen nicht stundenlang in einem Bus sitzen, um dann 45 Minuten Zeit zu haben und die Pinguine anzuschauen. Wir fahren also zunächst mit dem Shuttle Bus zum fünf Kilometer entfernten Stadtzentrum. Dort entscheiden wir uns für eine Fahrt mit dem Taxi nach Punta Loma. Das Naturschutzgebiet liegt knapp 20 Kilometer südlich von Puerto Madryn. Unterhalb einer Steilküste gibt es eine große Seelöwen-Kolonie. Von zwei Aussichtspunkten kann man die Tiere am Strand und im Wasser beobachten. Details finden Sie auch in unserem Beitrag Puerto Madryn auf eigene Faust.
Die Seelöwen von Punta Loma
Auch Jungtiere sind dabei. In den Felsen der Steilküste brüten Kormorane, eine der größten Populationen der Welt. Der Weg nach Punta Loma führt durch die Meseta, die ich durch ihre Gleichförmigkeit durchaus als attraktiv empfinde. Die Piste an der Küste ist natur belassen. Vor uns fahrende Fahrzeuge sind gut an den Staubfahnen zu erkennen.
Auf der Strandpromenade von Puerto Madryn
Auf dem Rückweg lassen wir uns am südlichen Stadtrand von Puerto Madryn am EcoCentro absetzen. Dieses Informationszentrum befasst sich mit dem südwestlichen Atlantik und seinen Bewohnern. Die Ausstellung ist vielseitig und auch für Laien interessant.
Vom EcoCentro aus führt eine Promenade an der weiten Bucht entlang bis zum Stadtzentrum und dem Pier, an dem der Shuttlebus zur Celebrity Eclipse hält. Der Strand sieht sehr gepflegt aus. In regelmäßigen Abständen gibt es Strandrestaurants und Tauchschulen. Puerto Madryn gilt als Paradies für Schwimmer und Taucher. Und Puerto Madryn ist absolut sauber.
Wir bleiben nicht im Ort. Es gibt nichts zu sehen, das uns interessiert. Wir nehmen den nächsten Shuttlebus zurück zum Schiff.
Kreuzfahrtschiff Celebrity Eclipse am Alt. Storni Pier
Ein Nachmittag im Solarium
Den Rest des Nachmittags genießen wir im Solarium, dem überdachten Pool-Bereich. Hier gibt es bequeme Liegen mit dicken Auflagen und Ruhe. Es sind nur wenige Personen da. Viele Mitreisende sind auf den langen Touren unterwegs und noch nicht zurück. Nachmittags regnet es stark, auch ein Gewitter kommt hinzu. Umso gemütlicher ist es im Solarium. Aber zwei Stunden später scheint schon wieder die Sonne.
Das Solarium der Celebrity Eclipse
Abends essen wir im Moonlight Sonata Restaurant. Danach treffen wir Bekannte auf der Aussichtsterrasse der Sunset Bar. Es ist ein milder Abend, und die Sonne geht erst kurz vor Neun abends unter. Diese langen hellen Tage gefallen uns gut.