Am frühen Morgen erreichen wir San Francisco. Die Golden Gate Brücke begrüßt uns wie erwartet – mit Nebel. Exakt um 6:32 Uhr fahren wir unter der Brücke hindurch. Schon um 6:15 Uhr stehe ich auf, es ist noch dunkel und neblig. Es erwartet uns also das für San Francisco typische Morgenwetter. Auch um 6:32 Uhr, als wir tatsächlich die Brücke unterqueren, sehe ich über mir nur rötliche Lichter.
Auf uns warten zwei Tage in San Francisco
Etwas später legen wir im Hafen von San Francisco an Pier 35 an. Also gleich neben der weltbekannten Fisherman’s Wharf, die bei Pier 39 beginnt und die man in Francisco gesehen haben muss. Es ist inzwischen hell und natürlich kein Nebel mehr. Und wir sehen die Golden Gate Brücke im schönsten Morgenlicht.
Blick auf die Golden Gate Bridge
Wir verlassen die Norwegian Sun um 9:00 Uhr. Auf uns warten zwei Tage Aufenthalt in San Francisco. Mit der F-Line, die mit Oldtimer Staßenbahnen aus den 1920er und 1930er betrieben wird, fahren wir bis zu unserem Hotel in der Nähe des Union Square. Wir haben ein einfaches Hotel gebucht, dessen Lage allerdings hervorragend ist. Am Union Square und an der Market St verlaufen viele Bahn- und Buslinien. An der Powell St, an der unser Hotel liegt, enden zwei Linien der Cable Cars. Wir checken nur ein; unser Zimmer ist so früh noch nicht bezugsbereit.
Mit Cable Car, Straßenbahn und Bus durch San Francisco
Als erstes kaufen wir für 21 US$ ein Tagesticket, mit dem wir alle Busse und Straßenbahnen und die Cable Cars nutzen können. Bus- und Bahnfahrten sind sehr preisgünstig, aber jede Fahrt mit der Cable Car kostet 7 US$. Da kommt schnell einiges zusammen, zumal wir immer wieder aus- und zusteigen, wenn wir etwas ansehen möchten. Die Cable Cars sind eines der Erkennungszeichen von San Francisco. Es fahren nur noch drei Linien, die hauptsächlich als Touristenattraktion dienen und weniger als Verkehrsmittel.
An der Cable Car Station nahe des Hotels staut sich eine lange Menschenschlange. Hier starten die Linien Powell-Hyde zur Fisherman’s Wharf und Powell-Manson zur Bay St. Wir möchten nicht so lange warten. Also fahren wir mit der Straßenbahn bis zur Endstation der California, der letzten der drei Cable Car Linien. Hier ist es überhaupt nicht belebt, und wir können mit dem ersten Waggon fahren. Es geht die California St steil bergauf. Das Fahrgefühl ist schwer zu beschreiben. Der Waggon ruckelt heftig, man muss auf sicheren Halt achten. Auf jeden Fall macht die Fahrt Spass. Wir fahren bis zum Ende der Linie und steigen dann in den Bus um. Die Cable Car fährt nicht bis zum Palace of Fine Arts, unserem ersten Ziel.
Palace of Fine Arts
Das Palace of Fine Arts liegt in einer üppigen Parkanlage an einer Lagune in der Nähe der Marine Waterfront. Es wurde anlässlich einer Ausstellung im Jahr 1915 gebaut und gilt als Zeichen der Wiederherstellung von San Francisco nach dem Erdbeben von 1906. Seitdem wurde es mehrfach restauriert und ist durch die schöne Lage bei San Franciscos Bewohnern und Besuchern außerordentlich beliebt.
Die Golden Gate Bridge in der Sonne
Mit dem Bus fahren wir weiter zur Golden Gate Bridge. Das weltberühmte Wahrzeichen der Stadt überspannt die Bucht von San Francisco und liegt den ganzen Tag in der Sonne. Die Golden Gate Bridge ist wirklich attraktiv, egal von welchem Blickwinkel aus gesehen. Alle Menschen um uns herum machen Fotos und Videos oder posieren für Selfies. Auch wir gehen natürlich zu den verschiedenen Aussichtspunkten, um mögliche gute Fotos zu bekommen.
Golden Gate Bridge
Als nächstes fahren wir nach Süden in Richtung Golden Gate Park. Wir durchqueren Presidio, bis in die 1990er Jahre der wichtigste Militärstützpunkt an der Westküste. Jetzt befinden sich dort Wohngebiete und ein riesiges Naherholungsgebiet mit Park und Stränden.
Im Golden Gate Park gehen wir bis zur Conservatory of Flowers. Das ist ein viktorianisches Gewächshaus, in dem man seltene und exotische Pflanzen- und Blumenarten bewundern kann.
The Conservatory of Flowers
Der Park gefällt uns sofort. Hier ist es wunderbar ruhig. Es gibt hohe Bäume, Spaziergänger, Läufer: hier ist das ganz normale San Francisco. Und hier beginnen wir uns wohl zu fühlen und San Francisco zu mögen. Etwas außerhalb des Parks machen wir in einem der Straßencafés eine Pause. Das Café erinnert an alte Flowerpower Zeiten. Es ist ein bisschen in die Jahre gekommen, sehr urig, sehr gemütlich, und exakt das, was wir in der Nähe von Ashbury Haights erwarten. Von dort ging die Hippiebewegung aus.
Vom Golden Gate Park zu den Painted Ladies
San Francisco ist bekannt für die vielen schönen viktorianischen Häuser. Es gibt noch etwa 15.000 „Victorians“. Die bekanntesten sind die „Painted Ladies“, pastellfarbene – daher der Name – Häuser am Alamo Square. Die Häuser werden auch „Postcard Row“ genannt, weil sie zu den meistfotografierten Motiven in San Francisco gehören.
Die Painted Ladies
Der Bus hält in der Nähe der Painted Ladies auf einem Hügel am Alamo Square Park. Von einer Wiese, die bis zu den Häusern reicht, hat man den besten Blick auf die Painted Ladies vor der Skyline des Finanzdistrikts. Die 260 m hohe Transamerica Pyramid sticht aus der Skyline besonders hervor.
Nicht weit entfernt zwischen Van Ness und Market St liegt der Bezirk Civic Center. Hier befinden sich viele repräsentative Gebäude der Regierung oder kultureller Institutionen. Z.B. das Rathaus der Stadt, das dem Petersdom nach empfunden und 1916 fertig gestellt wurde, oder das Opernhaus aus dem Jahr 1932. Es ist schwierig, all diese gewaltigen Bauten in ganzer Breite und Höhe zu fotografieren, aber wir geben natürlich nicht so schnell auf.
Danach fahren wir über die Market St zum Hotel zurück und beziehen erst einmal unser Zimmer.
California Street und Chinatown
Auch unsere zweite Tour heute starten wir mit einer Cable Car. Wieder fahren wir mit der California Linie und steigen auf Höhe der Grace Cathedral aus. Die ursprüngliche Kirche wurde beim Erdbeben 1906 zerstört. Der heutige Bau ist erst gut 50 Jahre alt und soll erdbebensicher sein. Es ist eine schöne Kirche im französisch-gotischen Stil.
Gleich gegenüber ist das im 10.Stock des Mark Hopkins Hotels gelegene „Top of the Mark“, ein Café, von dem man einen tollen Blick über die Stadt haben soll.
Dragon's Gate in Chinatown
Bei uns ist jetzt Chinatown an der Reihe. Nicht weit von der California St schauen wir uns das aus drei Portalen bestehende Dragon’s Gate an und schlendern ein wenig durch das malerische Viertel.
Abend an der Fisherman’s Wharf
Es wird dämmrig, also machen wir uns auf den Weg zur Fisherman’s Wharf. Dort wollen wir den Abend verbringen, etwas essen und in Ruhe den Tag ausklingen lassen. Das Viertel Fisherman's Wharf erstreckt sich vom Pier 39 bis zum Ghirardelli Square. Cafés, Kneipen und Restaurants gibt es hier ebenso wie Souvenir-Läden und Boutiquen, Karussells, Fahrgeschäfte und auch ein Aquarium. Auf Pontons neben dem Pier tummeln sich die Seelöwen und machen lautstark auf sich aufmerksam.
Die Seelöwen vom Pier 39
Wir genießen frischen Fisch und lokales dunkles Bier. Später fahren wir wieder mit der F-Line zurück.
San Francisco kann man ganz hervorragend mit Bussen und Bahnen erkunden. Schon nach kurzer Zeit kennen wir uns mit dem Bus- und Bahnnetz recht gut aus. Die Pläne dafür sind hervorragend und auch handytauglich. Wir können jedem empfehlen, organisierte Touren in San Francisco zu meiden und auf eigene Faust die Schönheiten dieser Stadt zu entdecken. Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag San Francisco Sehenswertes.
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